Weiter gehts.
Ihr entschuldigt, dass ich mich nur alle paar Tage melde, aber ich genieße die elektronikarme Zeit und packe meinen PC nur alle paar Tage aus.
Nach den sehr entspannenden Tagen am Bacinska-See fuhren wir die Magistrale hoch bis Omis.
Der PKW-Verkehr und auch die Camper wurden spürbar mehr, auch wenn es glücklicherweise nicht mit der Saison vergleichbar war.
Wir stellen uns auf den Camp Galeb am Rand der Altstadt mit Pool und direktem Meerzugang, nur wenige Minuten in die Stadt.
Als sehr nervig hat sich ein Blütenmeer von Bäumen herausgestellt, ich weiß nicht welche Baumart, aber es war ein richtiger weißer Teppich, der an Schuhen und allem möglichen hing.
Wahrscheinlich kennen viele Omis nur von der Durchfahrt Richtung Süddalmatien oder vom Cetina-Fluss.
Jedenfalls gibt es eine kleine, aber dennoch nicht weniger schöne Altstadt mit kleinen Gässchen, Restaurants und Cafes.
Mit dem Rad fuhren wir ein Stück die Cetina hinauf. Mir unbekannt war der Bau des Viadukts über den Fluss, eine Konstriktion, die aus dem Fels tunnelartig kommt und gegenüberliegend wieder im Fels verschwindet. Scheint jedenfalls ordentlich Geld zu kosten.
Ein Seitenarm der Cetina bildet den Abfluss des Wasserkraftwerks Zakucac. 2 Röhrenstollen wurden mit fast 7 Meter Durchmesser mit einem Gefälle von über 200 m und einer Länge von fast 10 km von einem Stausee durch den Fels getrieben, um 4 Francis-Turbinen zu versorgen, die 576 MW Spitzenlast erzeugen. Ein gigantisches Bauwerk.
Der Wasserüberlauf ist offensichtlich nur wenig geflutet.
Auf dem Rückweg versperrte uns ein Bauarbeiter mit seinem Fahrzeug den Weg. Es war zwar auf einer Hinweistafel die Rede davon, dass die einzige Zugangsstraße für die Tage gesperrt ist, aber auf dem Hinweg war sie frei. In kurzer Zeit bildete sich ein kilometerlanger Stau. Tatsächlich öffnete er nach einer Stunde (!) die Sperrung, um die Fahrzeuge durchzulassen, rechtzeitig, bevor es tumultartige Aufstände bei den Einheimischen gab.
Abends versuchte ich, vom CP den Blick auf die Altstadt abzulichten, nicht einfach mit einer Smartphone-Kamera.
Wir hatten in Orasac die Entscheidung getroffen, einen Abstecher zum Bacinska-See und zu den Krka-Wasserfällen zu machen, dafür Kotor nicht anzufahren.
Nun stand Krka an. Ein Campingplatznachbar riet uns zu einem kleinen Stellplatz hinter einem Hotel in Lozovac, nur wenige Meter vom nächsten Eingang des Skradinski Bug, dem größten Wasserfall in Nationalpark.
Auf dem Weg wollten wir Trogir nach eine Chance geben, von Ciovo aus war der Zugang vergangene Woche ungünstig. Wir parkten außerhalb und schlenderten durch die traumhafte Altstadt.
Während in D die Kartenzahlung im Handel seine Probleme hatte, zog der Bankomat der Posta meine Kreditkarte ein und spuckte auch kein Geld aus. Es lag ganz gewiss nicht an der Deckung. Ewig mit der Hotline diskutiert, man melde sich spätestens Anfang der Woche. Ohne weitere Karten hätten wir bis dahin den Kitt aus den Fenstern fr.... dürfen.
Geplant, gefahren. Es ging weiter zu den Krka. Man durfte die Einrichtungen des Hotels mit nutzen, z.B. Pool und Whirlpool. nett.
Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf die Beine, uns wurde es durch mäßigen Besucheransturm gedankt.
Ich muss wohl über den Nationalpark nicht viel erzählen, jedermann kennt ihn, wir nun auch, zumindest diesen Teil.
Wir blieben nur eine Übernachtung und sind nach Murter weitergefahren, keine große Strecke, nur 40 km. Auf Murter habe ich mir einen Stellplatz direkt vor dem CP Slanica ausgesucht. Es wird gemunkelt, der Grundstücksbesitzer lotst regelmäßig größere Wohnmobile auf seinen Platz, da die Zufahrt zum CP recht eng ist.
Jedenfalls war das Grundstück leer, vorne ungemähte Wiese hinten terrassenförmige Trockenmauern mit Olivenbäumen. Natur pur. Der Besitzer kam in Arbeitsklamotten an unser Wohnmobil. Ich frug "the area is open?", er "open for you", ich "how much?", er "100 kn including electricity and water". Was will man mehr? Wir suchten uns ein Plätzchen unter einem großen Baum, der Besitzer mauerte und verputzte munter an seiner Baustelle weiter.
2 neue putzige Mini-Häuschen beherbergten die WCs, Duschen konnte man Outdoor (!).
Wir haben zwar ein Bad mit Dusche im Wohnmobil, aber das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Am Anblick wie Gott mich schuf, hinderte mich der Schrei meiner Frau, ich solle sofort meine Schwimmshorts wieder hochziehen. Na gut, keine standing ovations bei den weiblichen Fussgängern.
Murter erinnert mich wie keine Gegend an der Adria an die Karibik. Es gibt seichte Meerzugänge mit hellem Sand, an denen das Wasser türkisblau schimmert und die Badenden noch nach 25 m nur bis zur Hüfte im Wasser stehen. Genial.
Diese Nacht hat es tatsächlich noch ein paar Tropfen geregnet, der Tag heute war eher trüb und diesig, wenn ich ehrlich bin, ganz angenehm nach über 2 Wochen praller Sonne trotz den 28 Grad heute. Ich erkundete den nördlichen Inselteil mit dem Rad, der Rest der Familie lag am Strand.
Mein treuer Begleiter. Blick auf die südlichen Ausläufer der Kornaten.