In der Meteorologie gilt: Das Klima wird über einen Zeitraum von 30 Jahren ermittelt (Klima=30 Jahre Wetteraufzeichnung). Weltweit orientiert man sich an den Klimazeitraum 1961-1990, mit dem eben alle nachfolgenden Jahre verglichen wurden/werden.
Die Grafik von DHMZ (drzavni hidrometeoroloski zavod) zeigt nun die Temperatur und Niederschlagsauswertung des Frühjahr und Sommer 2010. Dabei sind die Monate März, April und Mai (meteorologische Frühjahrsmonate) und Juni, Juli, August (meteorologische Sommermonate) gemeint.
Der weiße Bereich sagt aus, dass sich die Temperaturen im Frühjahr 2010 im relativ normalen Bereich befanden (also mit der Durchschnittstemperatur des Klimazeitraums 1961-1990 übereinstimmen), wobei sie jedoch immer noch ein Stück weit höher ausfielen.
Ich erkläre das jetzt mal an dem Beispiel Split:
Die Karte zeigt, dass Split sich im Klimamittel im Frühjahr befand (also weiß gefärbt). Die Durchschnittstemperatur im Klimazeitraum 1961-1990 für das Frühjahr betrug für Split 14,5°. In diesem Jahr war der Frühling in Split um 0,6 Grad wärmer als im Klimazeitraum 1961-1990, und somit im noch normalen Bereich. Beim Niederschlag im Frühjahr sieht man bei Split die Zahl 130. Damit ist nicht Niederschlag in mm gemeint, sondern %. Es gab 30% mehr Niederschlag als im Klimazeitraum 1961-1990, also insgesamt 130%.
Einmal kurz zu diesem Jahr 2010:
Das Jahr 2010 ist Niederschlagstechnisch ein Extremjahr. Teilweise gibt es doppelt soviel Niederschlag als im Klimazeitraum 1961-1990. Daraus kann man aber noch lange keine Regel machen, denn sowohl die 90er, als auch die 2000er waren extrem heiße, und trockene Jahrzehnte. Zwischendrin gab es aber immer wieder auch mal ein Jahr mit viel Niederschlag und niedrigeren Jahresdurchschnittstemperaturen. Da wären zum Beispiel die Jahre 2005 und nun noch 2010 zu erwähnen. Aber vor allem sollte man auch erwähnen, dass die Jahre 2003, 2007 und 2008 zu den heißesten und trockensten Jahren seit Wetteraufzeichnung in Kroatien gehören.
Dass der Klimawandel stattfindet lässt sich auch leicht an den Jahresdurchschnittstemperaturen feststellen:
Split-Jahresmittel Klima 1961-1990 15,9° Grad
Split-Jahresmittel Klimatrend 2000-2009 16,9° Grad
Makarska-Jahresmittel Klima 1961-1990 16,6° Grad
Makarska-Jahresmittel 2000-2009 17,5° Grad
Dubrovnik-Jahresmittel Klima 1961-1990 16,3° Grad
Dubrovnik-Jahresmittel Klimatrend 2000-2009 17,1° Grad
Was die Sonnenscheindauer angeht, so haben wir auch dort eine große Steigerung. In den 90er Jahren gab es beisielsweise in Pula über 200 Sonnenstunden im Durchschnitt mehr, als im Klimazeitraum 1990-1961, um genau zu sein von 1991-2000 2623,3 Sonnenstunden durchschnittliche. In den Jahren 2000-2009 gab es sogar noch eine Steigerung, und das Mittel liegt bei 2679 Sonnenstunden in Pula. Die meisten Sonnenstunden seit Wetteraufzeichnung gab es übrigens im Jahre 2003. Auf Hvar wurden im Jahre 2003 beispielsweise 3056 Sonnenstunden gezählt.
Außerdem sollte man sich im klaren sein, dass das Klima sich nicht nur über dem kleinen Kroatien verändert, sondern weltweit (wer was anderes glaubt kann man nicht ernst nehmen). Auch in anderen Mittelmeerländern (und natürlich Europa) war das Wetter in diesem Jahr etwas unbeständiger, und nicht nur in Kroatien. Dafür waren sie auf anderen Kontinenten umso heißer und außergewöhnlicher (siehe Russland). Betrachtet man das Klima nicht je Land oder Kontinent, sondern weltweit (und das ist das ausschlaggebene) so ist auch im Jahr 2010 wieder die Erderwärmung vorangeschritten. Und das Europa vermutlich in diesem Winter wieder sehr kalt sein wird, hat im übrigen mit NAO (das ist jetzt aber zu umfangreich) zu tun. Wenn aber Europa ein paar Winter lang kalt, oder auch zu kalt ist, so gibt es global dennoch auch im Winer die Erderrwärmung. Die Behauptung der Klimawandel würde kältere Winter bringen, ist schlicht absolut so was von falsch.