Wer Pula kennt, dem ist zumindest vom Vorbeifahren auch der Kaiserwald bekannt, liegt dieser doch links der vierspurigen Zufahrtsstraße vom Autobahnkreuz hinter der Go-Kart Bahn.
Auf der höchsten Erhebung des Parks Suma Sijana befindet sich eine Festung aus der Zeit der Donaumonarchie. Diese ist für die Öffentlichkeit zugänglich und eigentlich nicht schwer zu finden.
Am einfachsten parkt man das Auto hier am Zugang zum Park und geht dann immer geradeaus leicht bergauf in Richtung Osten. Den Park selbst habe ich euch in diesem Bericht schon vorgestellt.
https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/der-park-suma-sijana-oder-kaiserwald-in-pula.85781/
Von hier ist man in etwa 20 Minuten an der ehemaligen Festung.
Der Weg ist zwar ein Pfad, aber nicht eingewachsen. Scheinbar sind die alten Mauern doch gelegentlich Ziel von Neugierigen.
Schließlich steht man vor diesem ziemlich eingewachsenen Fort.
Vergittert ist nur dieser eine Zugang.
Das dürfte der Haupteingang sein. Als nichts wie rein in die Gute Stube.
Die schweren Eisentüren wurden wohl nach dem Ersten Weltkrieg verwertet. Teilweise haben die Italiener sogar ganze Festungen in der Gegend gesprengt um an den Stahl als Rohstoff zu kommen. Aus diesen Gründen wurden meist auch die Schienen der Feldeisenbahnen, die die einzelnen Festungen miteinander verbanden abgebaut. Nur an wenigen Stellen wie z. B. bei der Festung Monte Madonna in Sisan sind noch welche vorhanden.
Blick nach draußen
Nach wenigen Metern stoße ich auf einen Quergang nach links und nach rechts.
Die Festung San Daniele zählte zu den sogenannten Gürtelforts, die Pula zum Land hin im Falle eines Angriffs verteidigen sollten. Das mögliche Schußfeld verlief in Richtung Valtura bzw. das Gelände welches heute zum Internationalen Flughafen gehört.
Von diesen beiden Gängen aus geht es in solche Räume. Die sind der Stadt zugewandt und mussten folglich nicht sonderlich gesichert werden.
Ich gehe noch ein Stück weiter ins Innere der Festung. Auch hier wieder Quergänge mit Räumen. Die haben nun jedoch kein Tageslicht mehr.
Diese Festungen wurden ab Mitte des 19. Jahhunderts gebaut und in vielen Fällen ganz oder teilweise versenkt um sie einerseits unsichtbar zu machen und andererseits besser zu schützen. Ich kehre um und steige San Daniele mal aufs Dach.
Nach über 100 Jahren ist das Areal ziemlich eingewachsen. Als die Italiener nach 1918 Istrien in Besitz nahmen, nutzten die zwar viele militärische KuK Bauten. Die Festungen hingegen waren veraltet und so wurden sie kaum mehr militärisch verwendet. Allenfalls als Depot für verschiedene Dinge kamen diese massiven Bauten in Frage.
Schaut man von hier nach Süden erkennt man in der Ferne die Insel Losinj. Die Hauptbewaffnung von San Daniele bestand aus vier 15 cm Kanonen M 61 und vier 15 cm Kanonen M61/95. Das waren Geschütze für den sogenannten Fernkampf, also mit größerer Reichweite. Allerdings erkannten die Österreicher, daß diese Bewaffnung nicht mehr zeitgemäß war und so wurde San Daniele bereits 1914 teilweise desarmiert.
Von oben hat man zudem einen guten Blick auf die Verlängerung der Autobahn in Richtung Pomer.
Der Steinbruch gehört zum Gefängnis Valtura.
Wozu diese Kuppel genau diente, weis ich nicht. Vielleicht war die dazu da, daß derjenige, der das Vorfeld der Festung beobachtete sich bei Gefahr schnell in die sicheren Gewölbe zurückziehen konnte.
Auffallend ist, daß das Dach der Festung gekachelt ist. Dies war deshalb der Fall, weil hier Regenwasser gesammelt und in Zisternen geleitet wurde.
Diese niedrige Mauer sorgte dafür, daß das kostbare Naß nicht seitlich herunterlief.
Anscheinend hat irgendjemand diese Kacheln ausgebaut und für den Abtransport bereitgelegt.
Aus diesem Grund ist auch die groß dimensionierte Dachrinne verbaut worden.
Ich suche mir nun einen anderen Weg nach unten und entdecke hierbei einen Kamin. Nein, geheizt wurde nicht in dieser Festung. Aber es mußte dort gekocht werden. Ohne Mampf kein Kampf lautet ein altes Sprichwort der Militärs.
Ein Rohr aus Stahl diente wohl anderen Zwecken. Vielleicht der Belüftung?
Da konnte ich nicht hineingehen. Da lag zu viel Schutt drin.
Wem es so wie mir zu langweilig ist, im Urlaub tagaus tagein faul in der Sonne am Strand zu liegen, der kann ja mal hinschauen in den Kaiserwald. Allerdings wäre eine anständige Taschenlampe besser zur Erkundung des Gemäuers geeignet als die Funzel eines Handys.
jürgen
Auf der höchsten Erhebung des Parks Suma Sijana befindet sich eine Festung aus der Zeit der Donaumonarchie. Diese ist für die Öffentlichkeit zugänglich und eigentlich nicht schwer zu finden.
Am einfachsten parkt man das Auto hier am Zugang zum Park und geht dann immer geradeaus leicht bergauf in Richtung Osten. Den Park selbst habe ich euch in diesem Bericht schon vorgestellt.
https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/der-park-suma-sijana-oder-kaiserwald-in-pula.85781/
Von hier ist man in etwa 20 Minuten an der ehemaligen Festung.
Der Weg ist zwar ein Pfad, aber nicht eingewachsen. Scheinbar sind die alten Mauern doch gelegentlich Ziel von Neugierigen.
Schließlich steht man vor diesem ziemlich eingewachsenen Fort.
Vergittert ist nur dieser eine Zugang.
Das dürfte der Haupteingang sein. Als nichts wie rein in die Gute Stube.
Die schweren Eisentüren wurden wohl nach dem Ersten Weltkrieg verwertet. Teilweise haben die Italiener sogar ganze Festungen in der Gegend gesprengt um an den Stahl als Rohstoff zu kommen. Aus diesen Gründen wurden meist auch die Schienen der Feldeisenbahnen, die die einzelnen Festungen miteinander verbanden abgebaut. Nur an wenigen Stellen wie z. B. bei der Festung Monte Madonna in Sisan sind noch welche vorhanden.
Blick nach draußen
Nach wenigen Metern stoße ich auf einen Quergang nach links und nach rechts.
Die Festung San Daniele zählte zu den sogenannten Gürtelforts, die Pula zum Land hin im Falle eines Angriffs verteidigen sollten. Das mögliche Schußfeld verlief in Richtung Valtura bzw. das Gelände welches heute zum Internationalen Flughafen gehört.
Von diesen beiden Gängen aus geht es in solche Räume. Die sind der Stadt zugewandt und mussten folglich nicht sonderlich gesichert werden.
Ich gehe noch ein Stück weiter ins Innere der Festung. Auch hier wieder Quergänge mit Räumen. Die haben nun jedoch kein Tageslicht mehr.
Diese Festungen wurden ab Mitte des 19. Jahhunderts gebaut und in vielen Fällen ganz oder teilweise versenkt um sie einerseits unsichtbar zu machen und andererseits besser zu schützen. Ich kehre um und steige San Daniele mal aufs Dach.
Nach über 100 Jahren ist das Areal ziemlich eingewachsen. Als die Italiener nach 1918 Istrien in Besitz nahmen, nutzten die zwar viele militärische KuK Bauten. Die Festungen hingegen waren veraltet und so wurden sie kaum mehr militärisch verwendet. Allenfalls als Depot für verschiedene Dinge kamen diese massiven Bauten in Frage.
Schaut man von hier nach Süden erkennt man in der Ferne die Insel Losinj. Die Hauptbewaffnung von San Daniele bestand aus vier 15 cm Kanonen M 61 und vier 15 cm Kanonen M61/95. Das waren Geschütze für den sogenannten Fernkampf, also mit größerer Reichweite. Allerdings erkannten die Österreicher, daß diese Bewaffnung nicht mehr zeitgemäß war und so wurde San Daniele bereits 1914 teilweise desarmiert.
Von oben hat man zudem einen guten Blick auf die Verlängerung der Autobahn in Richtung Pomer.
Der Steinbruch gehört zum Gefängnis Valtura.
Wozu diese Kuppel genau diente, weis ich nicht. Vielleicht war die dazu da, daß derjenige, der das Vorfeld der Festung beobachtete sich bei Gefahr schnell in die sicheren Gewölbe zurückziehen konnte.
Auffallend ist, daß das Dach der Festung gekachelt ist. Dies war deshalb der Fall, weil hier Regenwasser gesammelt und in Zisternen geleitet wurde.
Diese niedrige Mauer sorgte dafür, daß das kostbare Naß nicht seitlich herunterlief.
Anscheinend hat irgendjemand diese Kacheln ausgebaut und für den Abtransport bereitgelegt.
Aus diesem Grund ist auch die groß dimensionierte Dachrinne verbaut worden.
Ich suche mir nun einen anderen Weg nach unten und entdecke hierbei einen Kamin. Nein, geheizt wurde nicht in dieser Festung. Aber es mußte dort gekocht werden. Ohne Mampf kein Kampf lautet ein altes Sprichwort der Militärs.
Ein Rohr aus Stahl diente wohl anderen Zwecken. Vielleicht der Belüftung?
Da konnte ich nicht hineingehen. Da lag zu viel Schutt drin.
Wem es so wie mir zu langweilig ist, im Urlaub tagaus tagein faul in der Sonne am Strand zu liegen, der kann ja mal hinschauen in den Kaiserwald. Allerdings wäre eine anständige Taschenlampe besser zur Erkundung des Gemäuers geeignet als die Funzel eines Handys.
jürgen