Wanderung im Cicarija Gebirge in Istrien

claus-juergen

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Istriens Küste kennt wohl jeder Tourist, der die Halbinsel besucht. Manche schauen sich auch in Zentralistrien um. Wer aber kommt schon rauf bis ins Cicarija Gebirge, welches kaum besiedelt und entweder dicht bewaldet oder einfach "öde" ist.

Wir waren im Herbst mal wieder dort und wollten eigentlich von Raspor aus auf den 1026 Meter hohen Gomila wandern. Das ist uns nicht bis ganz zum Gipfel gelungen. Trotzdem möchte ich euch die Bilder dieser Gegend und unserer kleinen Wanderung nicht vorenthalten.

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Etwas außerhalb des Ortes befindet sich eine ungewöhnliche Gedenkstätte für die Gefallenen des zweiten Weltkrieges. Scheinbar hat der Krieg auch vor den wenigen Bewohnern dieser kleinen abgelegenen Ortschaft nicht halt gemacht.

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Seit einiger Zeit sind die Wanderwege in der Region zumindest gut markiert. Man folgt hier einfach der schmalen Teerstraße bergauf.

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Diese Kapelle passieren wir etwas unterhalb.

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Der Pfad verläuft rechts am Wasserwerk vorbei bergauf. Dieses Wasserwerk zeigt uns, daß hier im Gebirge anders als im Rest Istriens genügend Wasser ganzjährig aus Quellen entspringt.

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In der Wiese sieht man auch etwas versteckt diese eingewachsenen Brunnen. Sie dienten in früheren Zeiten als Viehtränke. Viehzucht gibt es hier jedoch schon lange nicht mehr. In Raspor leben derzeit noch fünf Personen. Bis auf einen Rentner fahren die anderen täglich zur Arbeit runter ins Tal.

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Hier ist der Weg noch einigermaßen begehbar, obwohl später ein entwurzelter Baum quer über den Pfad gefallen ist. Angelika konnte ich an dieser Stelle noch davon überzeugen, weiter zu gehen. ;)

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Da der Weg auf den Gomila nicht sehr häufig begangen wird, muß man im herbstlichen hohen Gras die Markierungen auf den Steinen oder den Bäumen suchen. Das ist manchmal etwas mühsam, insbesondere dann, wenn man so wie ich nicht auf dem eigentlichen Weg bleiben kann um "ständig irgend etwas zu fotografieren" (Zitat der Begleitung).

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Die üppige Natur entschädigt für das mühsame Vorankommen.

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Manche Pflanze wächst nur hier oben im Gebirge. Manche aber auch unten an der mediterranen Küste. Das Klima hier kann man mit den Höhenlagen des Allgäus vergleichen.

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Mit jedem Meter, den wir an Höhe gewinnen, kann man die einsame Landschaft besser überblicken.

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Irgendwann war es jedoch so weit. Die Chefin wollte nicht mehr weiter, weil der Weg einfach zu stark eingewachsen war. Also nix mit Gipfelblick, sondern Brotzeit gleich hier auf einem Felsen. Der gesenkte Kopf zeigt dem Fachmann, daß hier in der Abgeschiedenheit Handy-Empfang vorhanden ist. :)

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Da wir zu Beginn unserer Wanderung schon ein paar Worte mit dem hier wohnenden Einheimischen gesprochen haben, hat er uns nach der unerwartet frühen Rückkehr vom Berg wohl aus Mitleid seinen Raki und Weis - und Rotwein kredenzt. Überraschenderweise waren alle Getränke angenehm im Geschmack.

Raspor_8.jpg



Raspor_13.jpg


Eigentlich habe ich mir vorgenommen, irgendwann doch noch bis zum Gipfel des etwa eine Stunde entfernten Gomila aufzusteigen. Allerdings wohl nicht mehr mit Angelika. Der eheliche Frieden hat schon auch was für sich. ;)

jürgen
 

xorox

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Hallo Jürgen,

Dein Bericht macht ja richtig Lust diese Wanderung auch einmal zu machen! Diese Gegend kenne ich ja überhaupt nicht. Vielen Dank dafür und vor allem auch für die schönen Bilder.

LG aus der Kvarner Bucht
Sonja
 

claus-juergen

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hallo Sonja,

Für dich ist die Anreise aus dem Kvarner auch nicht weiter als für mich aus Pula. Du fährst einfach durch den Ucka-Tunnel oder über den Poklon-Paß. Von dort aus kannst du übrigens eine sehr schöne Wanderung zum Planik machen. Die ist nicht anstrengend weil du meist auf einem geschotterten Fahrweg unterwegs bist. Lediglich am Gipfelanstieg wird es etwas unbequemer.

http://www.adriaforum.com/kroatien/...en-veli-planik-im-gebiet-ucka-cicarija.69555/

Solltest du über eine gute Kondition verfügen, empfehle ich dir auch dieser Tour von Brsec aus. Diese Tour gewährt dir tolle Ausblicke auf die Inseln Cres, Losinj und Krk und ab dem Gipfel auf Inneristrien mit dem Cepicko Polje.

http://www.adriaforum.com/kroatien/...g-von-brsec-über-den-sisol-nach-plomin.75031/

Ansonsten brauche ich dir als "Einheimische" ja nicht zu sagen, daß du Brotzeit und ausreichend Getränke mitführen mußt. Eine Verpflegungsstation gibt es bei beiden Touren nicht. Am Poklon -Paß selbst ist jedoch ein Restaurant in welchem du nach der Tour einkehren kannst. Dort werden unter anderem Wildgerichte angeboten.

grüsse

jürgen
 

xorox

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Für dich ist die Anreise aus dem Kvarner auch nicht weiter als für mich aus Pula.

Am Poklon -Paß selbst ist jedoch ein Restaurant in welchem du nach der Tour einkehren kannst. Dort werden unter anderem Wildgerichte angeboten.

Hallo Jürgen,

wenn ich die beiden Tourbeschreibungen lese, bekomme ich unheimlich Lust diese Touren einmal selbst zu gehen, vor allem wenn ich die traumhafte Flora sehe. Und die Wildgerichte sind natürlich auch ein Anreiz!

Aber leider liegst Du hinsichtlich der Anfahrtsstrecke nicht ganz richtig; allein von Senj aus sind es schon 100 km bis Brseč, und wir leben noch ein ganzes Stück weiter südlich. Mein Navi errechnet mir für die einfache Strecke 2 3/4 Stunden, und das ist mir für eine Bergwanderung zu weit, zumal wir in der Hälfte der Zeit auf unserem "Hausberg", dem Zavižan, sind. Dort gibt es zwar leider keine Blumenwiesen, wenn man vom "Botanischen Garten" http://www.np-sjeverni-velebit.hr/posjeti/lokaliteti/velebitskibotanickivrt/?lang=de einmal absieht, aber eine grandiose Aussicht, sofern das Wetter mitspielt. Leider war es auch letzten Samstag sehr bewölkt, aber wir wollten unbedingt noch vor dem "großen Regen", der dann auch prompt am Sonntag kam, eine kleine Tour machen.

Wegen der Lichtverhältnisse und der vielen Wolken ist das Bild recht flau, aber bei klarem Wetter sieht man über Goli Otok und Sv. Grgur hinaus bis nach Cres.
Wir haben uns vorgenommen an einem sonnigen Wintertag nochmals hoch zu steigen, eventuell auch mit Schneeschuhen.

red.JPG

Blick auf Rab, im Hintergrund ist Cres zu erahnen.

red2.JPG

Viele Grüße
Sonja
 

claus-juergen

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In Raspor wurde ein altes Haus für Feriengäste ausgebaut. Wer es ruhig und beschaulich liebt und wer sich nicht daran stört, am Ende der Welt seinen Urlaub zu verbringen kann es ja mal ausprobieren.

Hier der Artikel mit ein paar Bildern dazu in deutscher Sprache aus Glas Istre.


grüsse

jürgen
 
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