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Teil 01:
Tag 01 – Die Ankunft an der Küste
Freitag, der 05.08.2022:
Es war soweit. Ein weiteres Mal gedachten Marco und ich eine gemeinsame Kroatien – Reise anzutreten und diesmal gleich für 3 Wochen. Eigentlich sogar noch etwas mehr, denn mit Hin- und Rückfahrt würde es dieses Mal sogar 23 Tage dauern. Das hatten wir noch nie. So viel Kroatien auf einen Schlag. In dieser Zeit ließ sich Einiges erleben. Wir waren außer uns vor Freude. Es war Freitagmorgen, ca. 07:15 Uhr, und Marco brauste mit seinem Polo die Straße hinauf, um noch etwas abzuholen, etwas, das noch unbedingt mitmusste – mich. Wir luden mein Hab und Gut ins Auto. Jeder von uns hatte einen Koffer und zwei Rucksäcke. Es war genug Platz im Wagen. Das wäre mit meinem Auto nicht möglich gewesen.
Im Vorfeld einer solchen Reise passieren wie gewöhnlich noch einige Dinge, die die Reise in gewisser Weise gefährden, so verletzte sich Marco an der Hand und ich stürzte beim Radfahren im Wald, aber letztendlich konnte nichts unsere Reise verhindern. Zum Glück ist keiner von uns an Corona erkrankt, und so stand dem verdienten Urlaub nichts im Wege.
Gegen halb 8 starteten wir. Nach zwei Stunden Fahrt auf der A7 – am Südrande Hessens – frühstückten wir erst mal. Brötchen, Bockwürstchen und Eier. Eine Stärkung für die lange Fahrt. Wir brauchen dann insgesamt stets ca. 3 Stunden, um in die Nähe von Nürnberg zu kommen. Nach 5 Stunden pausierten wir südöstlich von München auf dem Parkplatz am Seehamer See an der A8. Durch die Steuersenkung war der Benzinpreis in Deutschland moderat, in Österreich und Italien relativ hoch und durch die Benzinpreisdeckelung in Slowenien und Kroatien ziemlich niedrig. Wir tankten also noch mal in Rosenheim für ca. 1,75 € voll und planten, das nächste Mal erst wieder in Slowenien zu tanken. In der Rosenheimer Gegend gelangten wir leider auch in einen unangenehmen Stau, wodurch wir erst nach ca. 9 Stunden die österreichische Grenze erreichten. Sonst schaffen wir das in 7. War aber alles halb so schlimm. Kurz zuvor hatten wir uns noch ‘ne Klebevignette besorgt – solange es die zum Kleben gibt, machen wir das auch so.
Eine erste Pause
Nichts gegen Österreich, aber kaum hatten wir die Grenze überschritten, fing es an zu regnen. Warum ist das nur immer so? Gut, das ist sicher in den Alpen begründet, die eine gewisse Wetterscheide darstellen. Trotzdem immer wieder ärgerlich. Zum ersten Mal überhaupt wollten wir die Strecke über Italien austesten, bogen also bei Villach ab. Nun befuhren wir also ein für uns neues Terrain. Und – was soll ich sagen – als wir nach Italien kamen, hörte der Regen auf, hahaha. Der Wettergott weiß eben, wo sich die Grenzen befinden. Um uns einen Snack zu holen, hielten wir gegen 19:00 Uhr an der italienischen Autobahnraststätte Autogrill Campiolo Ovest am Fluss Fella zwischen Moggio di Sopra und Carnia. Und es roch nach Süden. Ja, in der Tat. Für mich hatte die Luft etwas gänzlich Anderes, als das noch in Österreich der Fall war. Es roch nach Urlaub, schon ganz genauso, als wenn man auf der kroatischen A1 in Norddalmatien im Gebirge hält. Irre, ich kann es nicht beschreiben. Vielleicht spinne ich ja auch einfach nur. Egal.
Gen Süden
An der italienischen Autobahnraststätte
Die italienische A23 ließ sich angenehm fahren. Es war nicht viel Verkehr, und wir rollten gemütlich über Udine dahin. In der Nähe der A4 in Richtung Triest hatte es ca. 2 Wochen zuvor noch gebrannt, so dass sie gesperrt war. Zum Glück war das Vergangenheit. Marco war noch immer fit. Selbstverständlich stand ich zum Fahren zur Verfügung, falls es ihm zu viel werden würde, doch er wollte weiterfahren. Einen großartigen Vorteil jedoch zur herkömmlichen Strecke über den Karawankentunnel und die slowenische Autobahn konnten wir nicht feststellen. Dazu muss man natürlich sagen, dass wir immer nachts fahren und dann auch dort stets gut durchgekommen sind. Für Tagfahrer, die in der Hauptsaison samstags anreisen, mag das anders aussehen, wenn sich am Karawankentunnel Staus bilden. Auch finanziell – gerade wenn man zu zweit fährt und sich sowieso alles teilt – bietet es keinen nennenswerten Vorteil, auch wenn man sich die slowenische Vignette spart. Das sieht jedoch jeder anders, und jeder soll dies so handhaben, wie es ihm gefällt. Doch diesmal bot es sich einfach an, die Sache mal auszuprobieren. Im Gegensatz zu vielen Fahrten in den Vorjahren, hatten wir eine Zwischenübernachtung geplant, und zwar in Triest. Das war zwar bereits eine sehr weite Fahrt, doch hatten wir so den Vorteil, am kommenden Tag nach Kroatien nicht mehr weit fahren zu müssen und deshalb vormittags in Ruhe noch etwas Triester Atmosphäre schnuppern zu können.
Die Hafenstadt Triest ist mit ca. 200.000 Einwohnern die fünfzehntgrößte Stadt Italiens, die Hauptstadt der Region Friaul–Julisch Venetien, war bis 2017 die Hauptstadt der Provinz Triest und von 1382 bis 1918 habsburgisch - österreichisch. Gegen 20:30 Uhr, also nach ca. 13 Stunden Fahrt, kamen wir nach Triest. Ich werde nie den Moment vergessen, als wir oberhalb der Stadt abbogen, um in die Innenstadt zu gelangen. Für einen Moment war die gesamte Küste zu sehen, das Meer, der Hafen, die komplette Altstadt, in abendliches Laternenlicht getaucht. Das sah überwältigend aus. Wie atmosphärisch die Stadt an der Küste lag, phänomenal. Unser kleines Hotel lag direkt inmitten alter Gassen neben der Altstadt im Viertel Borgo Teresiano in der Via di Torre Bianca, unweit des Canale Grande.
Glücklicherweise fanden wir nach keiner allzu langen Zeit der Suche einen Parkplatz in den Gassen direkt in der Nähe des Hotels. Wir konnten gleich die Zeit bis zum nächsten Mittag an der Parkuhr bezahlen, obwohl wir ein paar Minuten des Grübelns und schlussendlichen Verstehens der Funktionsweise des Automaten benötigten. Die Gebäude in der Borgo Teresiano neben der Citta Vecchia genannten Altstadt sind etwas marode, haben aber Charme. Es roch etwas modrig, und die Nähe zum Wasser war zu spüren. Der blaue Himmel kontrastierte mit den gelben Laternen der Gassen. Einen Teil unseres Gepäcks ließen wir im Auto; der Rest musste die unzähligen Stufen im Haus nach oben gebracht werden.
In den Gassen nahe des Hotels
Die Besitzerin war nett und zeigte uns unser Zimmer. Für eine Nacht brauchten wir keinen besonderen Komfort. Als wir dann soweit waren, entschlossen wir uns, uns noch in das abendliche Getümmel am Canale Grande zu werfen. Die Atmosphäre am Kanal war unbeschreiblich. Große Prachtbauten und Villen, wohin man auch sieht. Die Boote schaukelten ruhig im Wasser. Nahezu alle Tische aller umliegenden Restaurants und Bars waren voll. Hier pulsierte das Leben. Ja – das ist Triest – schon jetzt deutlich schöner als erwartet. Die Statue von James Joyce steht direkt am Kanal. Hier posierten wir natürlich erst einmal für Fotos. Die Chiesa di Sant’Antonio Nuovo thront beeindruckend am Ende des Kanals, über den beleuchtete Brücken führen. Es war ein unglaubliches Gefühl, hier zu sein. Unser Urlaub hatte begonnen. Ein kurzer Abstecher zum Hafen durfte nicht fehlen. Hier steht die Statue von Josef Ressel, ein österreichisch-böhmischer Erfinder und Forstbeamter. Am Eingang in den Kanal hängen unzählige Liebesschlösser an einer langen Kette.
Am Canale Grande
In Love with James Joyce
Blick aus dem Kanal hinaus
Übergang über den Kanal
Blick vom Beginn des Kanals
Gebäude in Kanalnähe
Am Hafen
Zwei Deutsche an der Statue von Josef Ressel am Hafen
Kanalgetümmel
Mojito
Dann fanden wir einen freien Tisch vor einer Bar am Kanal und wurden Teil der Abendatmosphäre. Die Leute tanzten und feierten ausgelassen in den Gassen zu lauter, stimmungsvoller Musik, ließen es sich gut gehen. Ein Mojito und einige Biere italienischer und belgischer Herkunft, die jedoch einige Sorgenfalten auf unserer Stirn hinterließen, wurden getrunken. Es war ein erfolgreicher Ankunftstag, und zufrieden ging es zurück zum Hotel.
Teil 01:
Tag 01 – Die Ankunft an der Küste
Freitag, der 05.08.2022:
Es war soweit. Ein weiteres Mal gedachten Marco und ich eine gemeinsame Kroatien – Reise anzutreten und diesmal gleich für 3 Wochen. Eigentlich sogar noch etwas mehr, denn mit Hin- und Rückfahrt würde es dieses Mal sogar 23 Tage dauern. Das hatten wir noch nie. So viel Kroatien auf einen Schlag. In dieser Zeit ließ sich Einiges erleben. Wir waren außer uns vor Freude. Es war Freitagmorgen, ca. 07:15 Uhr, und Marco brauste mit seinem Polo die Straße hinauf, um noch etwas abzuholen, etwas, das noch unbedingt mitmusste – mich. Wir luden mein Hab und Gut ins Auto. Jeder von uns hatte einen Koffer und zwei Rucksäcke. Es war genug Platz im Wagen. Das wäre mit meinem Auto nicht möglich gewesen.
Im Vorfeld einer solchen Reise passieren wie gewöhnlich noch einige Dinge, die die Reise in gewisser Weise gefährden, so verletzte sich Marco an der Hand und ich stürzte beim Radfahren im Wald, aber letztendlich konnte nichts unsere Reise verhindern. Zum Glück ist keiner von uns an Corona erkrankt, und so stand dem verdienten Urlaub nichts im Wege.
Gegen halb 8 starteten wir. Nach zwei Stunden Fahrt auf der A7 – am Südrande Hessens – frühstückten wir erst mal. Brötchen, Bockwürstchen und Eier. Eine Stärkung für die lange Fahrt. Wir brauchen dann insgesamt stets ca. 3 Stunden, um in die Nähe von Nürnberg zu kommen. Nach 5 Stunden pausierten wir südöstlich von München auf dem Parkplatz am Seehamer See an der A8. Durch die Steuersenkung war der Benzinpreis in Deutschland moderat, in Österreich und Italien relativ hoch und durch die Benzinpreisdeckelung in Slowenien und Kroatien ziemlich niedrig. Wir tankten also noch mal in Rosenheim für ca. 1,75 € voll und planten, das nächste Mal erst wieder in Slowenien zu tanken. In der Rosenheimer Gegend gelangten wir leider auch in einen unangenehmen Stau, wodurch wir erst nach ca. 9 Stunden die österreichische Grenze erreichten. Sonst schaffen wir das in 7. War aber alles halb so schlimm. Kurz zuvor hatten wir uns noch ‘ne Klebevignette besorgt – solange es die zum Kleben gibt, machen wir das auch so.


Eine erste Pause
Nichts gegen Österreich, aber kaum hatten wir die Grenze überschritten, fing es an zu regnen. Warum ist das nur immer so? Gut, das ist sicher in den Alpen begründet, die eine gewisse Wetterscheide darstellen. Trotzdem immer wieder ärgerlich. Zum ersten Mal überhaupt wollten wir die Strecke über Italien austesten, bogen also bei Villach ab. Nun befuhren wir also ein für uns neues Terrain. Und – was soll ich sagen – als wir nach Italien kamen, hörte der Regen auf, hahaha. Der Wettergott weiß eben, wo sich die Grenzen befinden. Um uns einen Snack zu holen, hielten wir gegen 19:00 Uhr an der italienischen Autobahnraststätte Autogrill Campiolo Ovest am Fluss Fella zwischen Moggio di Sopra und Carnia. Und es roch nach Süden. Ja, in der Tat. Für mich hatte die Luft etwas gänzlich Anderes, als das noch in Österreich der Fall war. Es roch nach Urlaub, schon ganz genauso, als wenn man auf der kroatischen A1 in Norddalmatien im Gebirge hält. Irre, ich kann es nicht beschreiben. Vielleicht spinne ich ja auch einfach nur. Egal.

Gen Süden


An der italienischen Autobahnraststätte
Die italienische A23 ließ sich angenehm fahren. Es war nicht viel Verkehr, und wir rollten gemütlich über Udine dahin. In der Nähe der A4 in Richtung Triest hatte es ca. 2 Wochen zuvor noch gebrannt, so dass sie gesperrt war. Zum Glück war das Vergangenheit. Marco war noch immer fit. Selbstverständlich stand ich zum Fahren zur Verfügung, falls es ihm zu viel werden würde, doch er wollte weiterfahren. Einen großartigen Vorteil jedoch zur herkömmlichen Strecke über den Karawankentunnel und die slowenische Autobahn konnten wir nicht feststellen. Dazu muss man natürlich sagen, dass wir immer nachts fahren und dann auch dort stets gut durchgekommen sind. Für Tagfahrer, die in der Hauptsaison samstags anreisen, mag das anders aussehen, wenn sich am Karawankentunnel Staus bilden. Auch finanziell – gerade wenn man zu zweit fährt und sich sowieso alles teilt – bietet es keinen nennenswerten Vorteil, auch wenn man sich die slowenische Vignette spart. Das sieht jedoch jeder anders, und jeder soll dies so handhaben, wie es ihm gefällt. Doch diesmal bot es sich einfach an, die Sache mal auszuprobieren. Im Gegensatz zu vielen Fahrten in den Vorjahren, hatten wir eine Zwischenübernachtung geplant, und zwar in Triest. Das war zwar bereits eine sehr weite Fahrt, doch hatten wir so den Vorteil, am kommenden Tag nach Kroatien nicht mehr weit fahren zu müssen und deshalb vormittags in Ruhe noch etwas Triester Atmosphäre schnuppern zu können.
Die Hafenstadt Triest ist mit ca. 200.000 Einwohnern die fünfzehntgrößte Stadt Italiens, die Hauptstadt der Region Friaul–Julisch Venetien, war bis 2017 die Hauptstadt der Provinz Triest und von 1382 bis 1918 habsburgisch - österreichisch. Gegen 20:30 Uhr, also nach ca. 13 Stunden Fahrt, kamen wir nach Triest. Ich werde nie den Moment vergessen, als wir oberhalb der Stadt abbogen, um in die Innenstadt zu gelangen. Für einen Moment war die gesamte Küste zu sehen, das Meer, der Hafen, die komplette Altstadt, in abendliches Laternenlicht getaucht. Das sah überwältigend aus. Wie atmosphärisch die Stadt an der Küste lag, phänomenal. Unser kleines Hotel lag direkt inmitten alter Gassen neben der Altstadt im Viertel Borgo Teresiano in der Via di Torre Bianca, unweit des Canale Grande.
Glücklicherweise fanden wir nach keiner allzu langen Zeit der Suche einen Parkplatz in den Gassen direkt in der Nähe des Hotels. Wir konnten gleich die Zeit bis zum nächsten Mittag an der Parkuhr bezahlen, obwohl wir ein paar Minuten des Grübelns und schlussendlichen Verstehens der Funktionsweise des Automaten benötigten. Die Gebäude in der Borgo Teresiano neben der Citta Vecchia genannten Altstadt sind etwas marode, haben aber Charme. Es roch etwas modrig, und die Nähe zum Wasser war zu spüren. Der blaue Himmel kontrastierte mit den gelben Laternen der Gassen. Einen Teil unseres Gepäcks ließen wir im Auto; der Rest musste die unzähligen Stufen im Haus nach oben gebracht werden.


In den Gassen nahe des Hotels
Die Besitzerin war nett und zeigte uns unser Zimmer. Für eine Nacht brauchten wir keinen besonderen Komfort. Als wir dann soweit waren, entschlossen wir uns, uns noch in das abendliche Getümmel am Canale Grande zu werfen. Die Atmosphäre am Kanal war unbeschreiblich. Große Prachtbauten und Villen, wohin man auch sieht. Die Boote schaukelten ruhig im Wasser. Nahezu alle Tische aller umliegenden Restaurants und Bars waren voll. Hier pulsierte das Leben. Ja – das ist Triest – schon jetzt deutlich schöner als erwartet. Die Statue von James Joyce steht direkt am Kanal. Hier posierten wir natürlich erst einmal für Fotos. Die Chiesa di Sant’Antonio Nuovo thront beeindruckend am Ende des Kanals, über den beleuchtete Brücken führen. Es war ein unglaubliches Gefühl, hier zu sein. Unser Urlaub hatte begonnen. Ein kurzer Abstecher zum Hafen durfte nicht fehlen. Hier steht die Statue von Josef Ressel, ein österreichisch-böhmischer Erfinder und Forstbeamter. Am Eingang in den Kanal hängen unzählige Liebesschlösser an einer langen Kette.

Am Canale Grande


In Love with James Joyce

Blick aus dem Kanal hinaus

Übergang über den Kanal


Blick vom Beginn des Kanals


Gebäude in Kanalnähe

Am Hafen


Zwei Deutsche an der Statue von Josef Ressel am Hafen


Kanalgetümmel

Mojito
Dann fanden wir einen freien Tisch vor einer Bar am Kanal und wurden Teil der Abendatmosphäre. Die Leute tanzten und feierten ausgelassen in den Gassen zu lauter, stimmungsvoller Musik, ließen es sich gut gehen. Ein Mojito und einige Biere italienischer und belgischer Herkunft, die jedoch einige Sorgenfalten auf unserer Stirn hinterließen, wurden getrunken. Es war ein erfolgreicher Ankunftstag, und zufrieden ging es zurück zum Hotel.