Schildsker
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Das Topthema der Woche der WDR Quintessenz Nr. 25 vom 22.6.15 bis 26.06.2015
Trinkgeld - Bakschisch, tip und pourboire
Trinkgeld ist immer eine freiwillige Sache, in vielen Urlaubsländern gehört es aber zum gu-ten Ton. Wer also mit dem Service nicht ausgesprochen unzufrieden war, sollte welches geben. Die Höhe hängt vom Kulturkreis und natürlich der Zufriedenheit des Gastes ab; da-zu gelten im Restaurant andere Regeln als für Stadtführer und Zimmerservice.
Wer bekommt ein Trinkgeld
Trinkgeld wird für persönliche Dienste gegeben. Der Boots- oder Fahrradverleiher bekommt keins; Kellner, Kofferträger, Stadtführer, Reiseleiter und Zimmerpersonal dagegen rechnen mit einer kleinen Anerkennung. Oft sind sie sogar wegen niedriger Löhne darauf angewie-sen.
Wie viel ist angemessen
Der Kofferträger bekommt weltweit einen Euro oder einen Dollar pro Gepäckstück, das Zimmermädchen mindestens einen Euro pro Tag. Bei längeren Aufenthalten macht es Sinn, auch zwischendurch ein paar Münzen auf den Nachttisch zu legen, nicht erst am En-de des Urlaubs. Im Taxi sollte man weltweit den Preis auf einen vollen Betrag aufrunden. Dem Barkeeper kann man für einen kunstvoll dekorierten Cocktail ein oder zwei Euro ge-ben, für eine Cola ist das nicht nötig. An der Bar steht aber oft ein Tellerchen, auf dem man dem gesamten Personal etwas zukommen lassen kann. Stadtführer, Wanderführer, Reise-leiter und Busfahrer sollten nach Engagement, Freundlichkeit und Kenntnissen entlohnt werden, am besten sammelt man dafür in der Gruppe.
Trinkgeld im Restaurant
Informieren Sie sich vor dem Urlaub in Reiseführern, welches Trinkgeld im betreffenden Land üblich ist. Oft gehen die Angaben leicht auseinander, letztlich entscheiden Sie. Gene-rell macht man aber mit etwa 10 Prozent der Rechnungssumme nichts falsch. In Europa gibt es ein Nord-Süd-Gefälle beim Trinkgeld: Je weiter südlich man kommt, desto eher wird ein Trinkgeld erwartet.
Nr. 25 / vom 22.06. bis 26.06.2015
WDR 2 Quintessenz: täglich auf WDR 2 wdr2.quinte@wdr.de 2
Skandinavien: In den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen und Finnland ist Trinkgeld unüblich. Die Ausnahme ist Schweden, hier gibt man die üblichen 10 Prozent.
Mittelmeerländer: Sowohl in den europäischen Mittelmeerländern als auch in Nord-afrika gehört Trinkgeld zum guten Ton, als angemessen gelten rund 10 Prozent der Rechnungssumme.
USA und Kanada: Hier werden Trinkgelder von 15 – 20 Prozent erwartet, und die sollte man auch geben. Die Servicekräfte bekommen hier nur geringe Löhne, und sind auf das "tip" angewiesen. Das gilt auch für die Taxifahrer, auch ihnen gibt man in der Regel rund 15 Prozent des Fahrpreises zusätzlich.
Wo und wem man besser kein Trinkgeld gibt
Im asiatischen Raum hat das Trinkgeld keine Tradition. In Touristenländern wie Thailand oder Malaysia hat sich das gewandelt, hier ist ein kleines Extra im Tourismus mittlerweile längst üblich. In Japan dagegen gilt Trinkgeld als Beleidigung, guter Service wird dort als Selbstverständlichkeit angesehen. Auch manche Berufsgruppen im Servicebereich be-kommen kein Trinkgeld, dazu zählen neben Mitarbeitern in Fastfood-Ketten auch die Flug-begleiter. Bei den meisten Airlines haben sie eine Dienstanweisung, wonach sie kein Geld annehmen dürfen.
Aufrunden oder getrennt geben
"Stimmt so", oder "Machen Sie bitte 55 Euro" (statt der 51,30 Euro auf der Rechnung): Was in Deutschland und Österreich gang und gäbe ist, stürzt den Kellner in Spanien oder Frank-reich in Verwirrung. In den meisten Urlaubsländern ist das Aufrunden der Rechnungssum-me unbekannt. Hier bezahlt man stattdessen erst den genauen Rechnungsbetrag und gibt dann hinterher das Trinkgeld; am besten lässt man es einfach zusammen mit der Rech-nung auf dem Tisch liegen. Dem spanischen Kellner etwa können Sie also ruhig einen 100 Euro Schein in die Hand drücken – er wird nicht davon ausgehen, dass der Rest für ihn sei, sondern Ihnen Wechselgeld bringen.
Trinkgeld bei Zahlung mit Kreditkarte
Auch mittels Kreditkartenzahlung können Sie ein Trinkgeld geben, meist erhält der Zah-lungsbeleg dafür ein gesondertes Feld. Wer aber sicher gehen will, dass sein Dankeschön wirklich bei der netten Servicekraft ankommt, gibt das Trinkgeld besser in bar.
Welche Währung
Wer auf Fernreisen keine einheimische Währung nutzt, kann Trinkgeld sowohl in Euro als auch in Dollar geben. Beides wird weltweit als harte Währung gerne angenommen. Ein Kellner in Ägypten oder auf Sri Lanka kann aber nichts mit Münzgeld anfangen, denn das kann er nicht eintauschen. Besser sind Scheine. Deshalb ist es bei Fernreisen immer prak-tisch, reichlich 1-Dollar-Noten dabei zu haben, denn damit kann man auch kleine Trinkgeld-Beträge in Scheinen geben.
Grundgebühr für das Gedeck
In manchen Ländern zahlt man eine Art Grundgebühr dafür, dass man sich überhaupt an den gedeckten Tisch setzt. In der Türkei steht dann der Posten "Kuver" auf der Rechnung, in Großbritannien "service charge", in Italien "pane e coperto" (Gedeck und Brot), oder sel-
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tener "servizio". Der Gast braucht sich dann nicht zu einem Trinkgeld verpflichtet zu fühlen. Leider ist nicht gesagt, dass der Zuschlag auch tatsächlich dem Personal zugute kommt. Wer nett bedient wurde, sollte dem Kellner oder der Serviererin also ruhig trotzdem etwas geben.
Ich gebe sehr gerne Trinkgeld, aber der Service und das Preis-Leistungsverhältnis sollte stimmen. Murrische Bedienungen und Plastikstühle und Besteck sind nicht so mein Fall.
Trinkgeld - Bakschisch, tip und pourboire
Trinkgeld ist immer eine freiwillige Sache, in vielen Urlaubsländern gehört es aber zum gu-ten Ton. Wer also mit dem Service nicht ausgesprochen unzufrieden war, sollte welches geben. Die Höhe hängt vom Kulturkreis und natürlich der Zufriedenheit des Gastes ab; da-zu gelten im Restaurant andere Regeln als für Stadtführer und Zimmerservice.
Wer bekommt ein Trinkgeld
Trinkgeld wird für persönliche Dienste gegeben. Der Boots- oder Fahrradverleiher bekommt keins; Kellner, Kofferträger, Stadtführer, Reiseleiter und Zimmerpersonal dagegen rechnen mit einer kleinen Anerkennung. Oft sind sie sogar wegen niedriger Löhne darauf angewie-sen.
Wie viel ist angemessen
Der Kofferträger bekommt weltweit einen Euro oder einen Dollar pro Gepäckstück, das Zimmermädchen mindestens einen Euro pro Tag. Bei längeren Aufenthalten macht es Sinn, auch zwischendurch ein paar Münzen auf den Nachttisch zu legen, nicht erst am En-de des Urlaubs. Im Taxi sollte man weltweit den Preis auf einen vollen Betrag aufrunden. Dem Barkeeper kann man für einen kunstvoll dekorierten Cocktail ein oder zwei Euro ge-ben, für eine Cola ist das nicht nötig. An der Bar steht aber oft ein Tellerchen, auf dem man dem gesamten Personal etwas zukommen lassen kann. Stadtführer, Wanderführer, Reise-leiter und Busfahrer sollten nach Engagement, Freundlichkeit und Kenntnissen entlohnt werden, am besten sammelt man dafür in der Gruppe.
Trinkgeld im Restaurant
Informieren Sie sich vor dem Urlaub in Reiseführern, welches Trinkgeld im betreffenden Land üblich ist. Oft gehen die Angaben leicht auseinander, letztlich entscheiden Sie. Gene-rell macht man aber mit etwa 10 Prozent der Rechnungssumme nichts falsch. In Europa gibt es ein Nord-Süd-Gefälle beim Trinkgeld: Je weiter südlich man kommt, desto eher wird ein Trinkgeld erwartet.
Nr. 25 / vom 22.06. bis 26.06.2015
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Skandinavien: In den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen und Finnland ist Trinkgeld unüblich. Die Ausnahme ist Schweden, hier gibt man die üblichen 10 Prozent.
Mittelmeerländer: Sowohl in den europäischen Mittelmeerländern als auch in Nord-afrika gehört Trinkgeld zum guten Ton, als angemessen gelten rund 10 Prozent der Rechnungssumme.
USA und Kanada: Hier werden Trinkgelder von 15 – 20 Prozent erwartet, und die sollte man auch geben. Die Servicekräfte bekommen hier nur geringe Löhne, und sind auf das "tip" angewiesen. Das gilt auch für die Taxifahrer, auch ihnen gibt man in der Regel rund 15 Prozent des Fahrpreises zusätzlich.
Wo und wem man besser kein Trinkgeld gibt
Im asiatischen Raum hat das Trinkgeld keine Tradition. In Touristenländern wie Thailand oder Malaysia hat sich das gewandelt, hier ist ein kleines Extra im Tourismus mittlerweile längst üblich. In Japan dagegen gilt Trinkgeld als Beleidigung, guter Service wird dort als Selbstverständlichkeit angesehen. Auch manche Berufsgruppen im Servicebereich be-kommen kein Trinkgeld, dazu zählen neben Mitarbeitern in Fastfood-Ketten auch die Flug-begleiter. Bei den meisten Airlines haben sie eine Dienstanweisung, wonach sie kein Geld annehmen dürfen.
Aufrunden oder getrennt geben
"Stimmt so", oder "Machen Sie bitte 55 Euro" (statt der 51,30 Euro auf der Rechnung): Was in Deutschland und Österreich gang und gäbe ist, stürzt den Kellner in Spanien oder Frank-reich in Verwirrung. In den meisten Urlaubsländern ist das Aufrunden der Rechnungssum-me unbekannt. Hier bezahlt man stattdessen erst den genauen Rechnungsbetrag und gibt dann hinterher das Trinkgeld; am besten lässt man es einfach zusammen mit der Rech-nung auf dem Tisch liegen. Dem spanischen Kellner etwa können Sie also ruhig einen 100 Euro Schein in die Hand drücken – er wird nicht davon ausgehen, dass der Rest für ihn sei, sondern Ihnen Wechselgeld bringen.
Trinkgeld bei Zahlung mit Kreditkarte
Auch mittels Kreditkartenzahlung können Sie ein Trinkgeld geben, meist erhält der Zah-lungsbeleg dafür ein gesondertes Feld. Wer aber sicher gehen will, dass sein Dankeschön wirklich bei der netten Servicekraft ankommt, gibt das Trinkgeld besser in bar.
Welche Währung
Wer auf Fernreisen keine einheimische Währung nutzt, kann Trinkgeld sowohl in Euro als auch in Dollar geben. Beides wird weltweit als harte Währung gerne angenommen. Ein Kellner in Ägypten oder auf Sri Lanka kann aber nichts mit Münzgeld anfangen, denn das kann er nicht eintauschen. Besser sind Scheine. Deshalb ist es bei Fernreisen immer prak-tisch, reichlich 1-Dollar-Noten dabei zu haben, denn damit kann man auch kleine Trinkgeld-Beträge in Scheinen geben.
Grundgebühr für das Gedeck
In manchen Ländern zahlt man eine Art Grundgebühr dafür, dass man sich überhaupt an den gedeckten Tisch setzt. In der Türkei steht dann der Posten "Kuver" auf der Rechnung, in Großbritannien "service charge", in Italien "pane e coperto" (Gedeck und Brot), oder sel-
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tener "servizio". Der Gast braucht sich dann nicht zu einem Trinkgeld verpflichtet zu fühlen. Leider ist nicht gesagt, dass der Zuschlag auch tatsächlich dem Personal zugute kommt. Wer nett bedient wurde, sollte dem Kellner oder der Serviererin also ruhig trotzdem etwas geben.
Ich gebe sehr gerne Trinkgeld, aber der Service und das Preis-Leistungsverhältnis sollte stimmen. Murrische Bedienungen und Plastikstühle und Besteck sind nicht so mein Fall.