Trebinje in der Herzegowina

claus-juergen

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Als wir Anfang Juni in Süddalmatien weilten haben wir einen Tagesausflug nach Trebinje in der Herzegowina unternommen. Das ist aus der Gegend um Dubrovnik ganz einfach. Wenige Kilometer hinter dem Berg Srd befindet sich ein Grenzübergang nach Bosnien-Herzegowina. Dieser Grenzübergang ist eigentlich nie stark frequentiert. Pass vorzeigen, dann gibt es einen Einreisestempel und bei der Ausreise einen Ausreisestempel und schon ist man im Nachbarland. Wichtig ist das Handy auf Flugmodus zu stellen, weil Bosnien-Herzegowina kein EU Land ist. Sonst fallen eventuell hohe Gebühren an.
Vom Grenzübergang aus dauert es keine Dreiviertelstunde, bis man in Trebinje, der zweitgrößten Stadt der Herzegowina ist. Viel bekannter ist der größte Ort Mostar. Aber auch Trebinje ist durchaus sehenswert. Dazu kommt, dass hier erheblich weniger Touristen als in Mostar anzutreffen sind.

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Die Gegend um Trebinje gehört zur Republika Srpska in Bosnien-Herzegowina. Die imaginäre Grenze zwischen der kroatisch muslimischen Föderation und der Republika Srpska wird an der gut ausgebauten Bundesstraße durch solche Schilder angezeigt.

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Die Föderation liebt es wohl etwas bescheidener. Dieses Schild steht auf der anderen Straßenseite.

Vor dem Bürgerkrieg in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts war Trebinje hier überwiegend serbisch besiedelt. Während des Krieges kam es zur Vertreibung, der kroatischen und moslemischen Bevölkerung. Dafür siedelten sich in der Stadt ihrerseits vertriebene Serben aus anderen Gegenden des Landes an, so dass heute die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung dem serbische orthodoxen Glauben angehört.
Am östlichen Ortsrand hoch über dem Fluss Trebisnjica gibt es einen Hügel, auf welchen schon immer eine Befestigung stand. Von dieser Befestigung ist allerdings heute nichts mehr übrig. Dafür wurde nach dem Krieg eine neue orthodoxe Kirche hier errichtet. Weil man von dort aus einen guten Überblick über die Stadt hat war diese Kirche unser erstes Ziel.

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Das Eingangsportal

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Der Glockenturm steht abseits.

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Wir schauen uns in der Kirche etwas um. Dort wird gerade anscheinend für eine religiöse Zeremonie, möglicherweise eine Hochzeit, der Innenraum umgestaltet.

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Traditionell gibt es keine Sitzgelegenheiten in orthodoxen Kirchen. Dies deshalb, weil die Gläubigen während der Heiligen Messe stehen. Weil orthodoxe Gottesdienste oft mehrere Stunden andauern, ist das sicherlich nicht unbedingt für alle ganz einfach. Alte Leute dürfen hingegen sitzen bleiben.

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Auf diesem Bild sind links anscheinend weltliche und rechts kirchliche Würdenträger zu sehen.

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Den Zweck dieser beiden auf dem Tisch hergerichteten Kronen weiß ich nicht. Vielleicht doch eine Hochzeit?

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Anscheinend gibt es auf dem Hügel auch eine Klosteranlage.

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Allerdings habe ich den Eindruck, dass der Klosterbau noch nicht fertig gestellt ist.

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Selbst einen Brunnen gibt es hier auf dem Hügel.

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Von diesem Amphitheater aus hat man einen schönen Überblick über die Stadt.

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Auch die alte Steinbrücke über die Trebisnjica ist von hier oben sehr gut zu erkennen. Die Brücke ist allerdings gar nicht so alt. Als man den Fluss an verschiedenen Stellen gestaut und ihn dazu in ein Betonbett gezwungen hat, dies um das versickern in der Karst Landschaft zu verhindern, hat man die alte Brücke abgerissen und an dieser Stelle wieder aufgebaut. Ansonsten wär sie in einem Stausee versunken.

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Wir sind später noch zu dieser Brücke hingefahren und haben sie vor Ort in Augenschein genommen.

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Auf diesem Hügel gibt es aber auch eine gepflegte Parklandschaft, die ebenfalls anscheinend ziemlich neu ist. Auch Parkplätze für Pkw und Busse sind ausreichend vorhanden. Nicht fehlen darf eine Gaststätte mit einer großzügigen Terrasse, von welcher aus man den Blick über die Stadt genießen kann.

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Das haben wir dann auch ausgiebig von dort bei einem Kaltgetränk gemacht. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir übrigens noch keine bosnische Mark gewechselt. Bezahlen konnten wir deshalb mit Euro.


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Vor dem Restaurant war dieser Oldtimer geparkt. Wie alt der Škoda ist, kann ich nicht sagen.

Anschließend ging es mit dem Pkw hinunter in die Stadt. Darüber berichte ich im nächsten Teil.

Jürgen
 
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claus-juergen

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Nun wollten wir aber das Stadtzentrum und dort vor allem die restaurierte Altstadt anschauen. Also ging es mit dem Pkw hinunter ins Stadtgebiet. Kaum sind wir auf die Hauptausfallstraße Herzegovacka eingebogen gibt uns ein uniformierter Polizist mit der Anhaltekelle zu verstehen, dass wir anhalten sollen. In einem Sprachen Gemisch aus kroatisch und englisch erkläre ich ihm, dass unser VW Polo ein Mietwagen aus Dubrovnik ist und wir Touristen sind die seine Stadt anschauen wollen. Diese Begründung genügt ihm anscheinend.

Damit hätte sich die Verkehrskontrolle schon erledigt wenn ich ihn nicht nach einem Parkplatz gefragt hätte. Dies deshalb, weil mir bereits zuvor aufgefallen war, dass hier überall Parkgebühren entrichtet werden müssen. Weder hatte ich eine entsprechende App auf dem Handy noch Bosnische Mark dabei. Zudem kann ich die kyrillische Aufschrift nicht lesen. Geld wollte ich erst später in der Stadt wechseln. Der freundliche Polizist erklärte mir, dass ich nur zweimal nach rechts abbiegen müsse, um einen Gratisparkplatz zu finden. Das nenne ich Service!

Also habe ich den PKW leider in der prallen Sonne in der Nähe des DM Drogeriemarkt abgestellt. Von dort aus führte unser Weg schnurstracks zum Bahnhof von Trebinje. Mancher wird nun fragen, wieso es dort einen Bahnhof gibt, wo doch keine Eisenbahnlinie nach Trebinje führt? Das ist geschichtlich bedingt. Die Dalmatinerbahn wurde im Jahr 1901 eröffnet. Schluss war dann im Jahr 1976. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Eisenbahn nicht mehr rentiert. Die Schienen wurden abgebaut und die allermeisten Bahnhöfe verfielen. Nicht jedoch der mitten in der Stadt.

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Hinter den Bahnhofsgebäude befindet sich der Fluss.

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Vor dem Bahnhof steht noch eine alte Dampflok.

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Bau Nummer und Typenschild der Lok

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Ich bin zwar auf den Führerstand gestiegen, konnte jedoch nicht herausfinden, wo diese Lok gebaut wurde.

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Das Stadtzentrum befindet sich auf der anderen Seite des Flusses. Also sind wir über die nächste Brücke hinüber gegangen.

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Beim Blick von der Brücke in Richtung Bahnhof erkennen wir, dass der Fluss ganz gemächlich dahinfließt und ziemlich klar ist.

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Flussaufwärts sehen wir die Stadtmauer der Altstadt.

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Da geht’s hinein.

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Besonders groß ist diese teilweise immer noch von einer Mauer umgebende Altstadt nicht. Darin befinden sich kleine Geschäfte und viele Cafés und Gaststätten.

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An verschiedenen Stellen ist die Mauer zum Fluss hin geöffnet.

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Uns gefällt die Altstadt sehr gut. Überlaufen ist es hier jedenfalls nicht.

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Wir finden eine Wechselstube und wechseln unsere Euro in bosnische Mark. Der Wechselkurs entspricht der der D-Mark zum Euro. Die Provision ist minimal. So erhalten wir knapp 78 Mark für 40 €. Das genügt nicht nur für Eis, später ein Pfund Kirschen auf dem Markt, zwei Bier am See und ein komplettes Abendessen in einem Hotel Restaurant am Ortsrand. Etwas mehr als 20 Mark habe ich noch übrig. Zumindest in dieser Gegend von Bosnien-Herzegowina sind die Kosten für Speis und Trank sehr niedrig.

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Als erstes gönnen wir uns ein Eis. Die Kugel in der Waffel kostet eine Mark. Allerdings habe ich zu Hause in der italienischen Eisdiele und in mancher kroatischen Eisdiele schon besseres Eis gegessen. Die Eisdiele befindet sich unter dem Sonnenschirm.

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Am Ende des Bürgerkriegs waren die Moschee und die katholische Kirche zerstört. Mittlerweile sind beide Gotteshäuser wieder aufgebaut. Allerdings gibt es nur noch sehr wenige Angehörige dieser Religionen in der Stadt.

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Der Freiheitsplatz Trg Slobode

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Dort findet an diesem Tag auch der Obst und Gemüsemarkt statt.

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Die Preise der Waren beziehen sich entweder auf das Kilo oder auf ein Pfund, wenn die Früchte in einer Plastikschale angeboten werden.

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Der Begriff KM steht für konvertible Mark.

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Dieses seltsame Gebäude am Fluss ist eine Kunstgalerie.

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Wir verlassen die Altstadt und schauen uns im Stadtpark um.

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Dort finden wir die üblichen Gedenkstätten für die Gefallenen der Kriege. Ins Auge sticht zuerst dieses Monument zum Gedenken der Opfer des zweiten Weltkriegs.

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Diese Säule ist Teil der Gedenkstätte für die serbischen Opfer des Bürgerkriegs in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts.

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Wir betreten das klimatisierte Gebäude nebenan. Drinnen befinden sich Bilder und die Lebensdaten der Opfer.

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Nachdenklich gehen wir zum Auto und fahren ein Stück flussaufwärts um die alte Steinbrücke zu sehen.

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Ich finde es toll, dass diese Brücke originalgetreu an anderer Stelle wieder aufgebaut wurde.

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Ein paar hundert Meter flussaufwärts sieht man eine weitere Brücke. Die ist nur einspurig. Wir haben sie später befahren als wir zum Stausee gereist sind. Eine neue zweispurigen Brücke ist noch weiter südöstlich im Bau.

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Das war unser Besuch in der Stadt Trebinje. Allerdings hatten wir noch andere Ziele im nahen Umland im Auge. Die stelle ich euch im nächsten Teil dieses Reiseberichts vor.

Jürgen
 
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Julija

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Ganz tolle Impressionen. Es ist sehr lange her, seit wir mit meinen Eltern dort waren. Es hat sich viel verändert seit den 80 ern.
 

abgemeldet & gelöscht

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Nun wollten wir aber das Stadtzentrum und dort vor allem die restaurierte Altstadt anschauen. Also ging es mit dem Pkw hinunter ins Stadtgebiet. Kaum sind wir auf die Hauptausfallstraße Herzegovacka eingebogen gibt uns ein uniformierter Polizist mit der Anhaltekelle zu verstehen, dass wir anhalten sollen. In einem Sprachen Gemisch aus kroatisch und englisch erkläre ich ihm, dass unser VW Polo ein Mietwagen aus Dubrovnik ist und wir Touristen sind die seine Stadt anschauen wollen. Diese Begründung genügt ihm anscheinend.

Damit hätte sich die Verkehrskontrolle schon erledigt wenn ich ihn nicht nach einem Parkplatz gefragt hätte. Dies deshalb, weil mir bereits zuvor aufgefallen war, dass hier überall Parkgebühren entrichtet werden müssen. Weder hatte ich eine entsprechende App auf dem Handy noch Bosnische Mark dabei. Zudem kann ich die kyrillische Aufschrift nicht lesen. Geld wollte ich erst später in der Stadt wechseln. Der freundliche Polizist erklärte mir, dass ich nur zweimal nach rechts abbiegen müsse, um einen Gratisparkplatz zu finden. Das nenne ich Service!

Also habe ich den PKW leider in der prallen Sonne in der Nähe des DM Drogeriemarkt abgestellt. Von dort aus führte unser Weg schnurstracks zum Bahnhof von Trebinje. Mancher wird nun fragen, wieso es dort einen Bahnhof gibt, wo doch keine Eisenbahnlinie nach Trebinje führt? Das ist geschichtlich bedingt. Die Dalmatinerbahn wurde im Jahr 901 eröffnet. Schluss war dann im Jahr 1976. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Eisenbahn nicht mehr rentiert. Die Schienen wurden abgebaut und die allermeisten Bahnhöfe verfielen. Nicht jedoch der mitten in der Stadt.

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Hinter den Bahnhofsgebäude befindet sich der Fluss.

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Vor dem Bahnhof steht noch eine alte Dampflok.

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Bau Nummer und Typenschild der Lok

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Ich bin zwar auf den Führerstand gestiegen, konnte jedoch nicht herausfinden, wo diese Lok gebaut wurde.

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Das Stadtzentrum befindet sich auf der anderen Seite des Flusses. Also sind wir über die nächste Brücke hinüber gegangen.

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Beim Blick von der Brücke in Richtung Bahnhof erkennen wir, dass der Fluss ganz gemächlich dahinfließt und ziemlich klar ist.

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Flussaufwärts sehen wir die Stadtmauer der Altstadt.

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Da geht’s hinein.

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Besonders groß ist diese teilweise immer noch von einer Mauer umgebende Altstadt nicht. Darin befinden sich kleine Geschäfte und viele Cafés und Gaststätten.

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An verschiedenen Stellen ist die Mauer zum Fluss hin geöffnet.

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Uns gefällt die Altstadt sehr gut. Überlaufen ist es hier jedenfalls nicht.

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Wir finden eine Wechselstube und wechseln unsere Euro in bosnische Mark. Der Wechselkurs entspricht der der D-Mark zum Euro. Die Provision ist minimal. So erhalten wir knapp 78 Mark für 40 €. Das genügt nicht nur für Eis, später ein Pfund Kirschen auf dem Markt, zwei Bier am See und ein komplettes Abendessen in einem Hotel Restaurant am Ortsrand. Etwas mehr als 20 Mark habe ich noch übrig. Zumindest in dieser Gegend von Bosnien-Herzegowina sind die Kosten für Speis und Trank sehr niedrig.

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Als erstes gönnen wir uns ein Eis. Die Kugel in der Waffel kostet eine Mark. Allerdings habe ich zu Hause in der italienischen Eisdiele und in mancher kroatischen Eisdiele schon besseres Eis gegessen. Die Eisdiele befindet sich unter dem Sonnenschirm.

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Am Ende des Bürgerkriegs waren die Moschee und die katholische Kirche zerstört. Mittlerweile sind beide Gotteshäuser wieder aufgebaut. Allerdings gibt es nur noch sehr wenige Angehörige dieser Religionen in der Stadt.

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Der Freiheitsplatz Trg Slobode

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Dort findet an diesem Tag auch der Obst und Gemüsemarkt statt.

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Die Preise der Waren beziehen sich entweder auf das Kilo oder auf ein Pfund, wenn die Früchte in einer Plastikschale angeboten werden.

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Der Begriff KM steht für konvertible Mark.

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Dieses seltsame Gebäude am Fluss ist eine Kunstgalerie.

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Wir verlassen die Altstadt und schauen uns im Stadtpark um.

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Dort finden wir die üblichen Gedenkstätten für die Gefallenen der Kriege. Ins Auge sticht zuerst dieses Monument zum Gedenken der Opfer des zweiten Weltkriegs.

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Diese Säule ist Teil der Gedenkstätte für die serbischen Opfer des Bürgerkriegs in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts.

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Wir betreten das klimatisierte Gebäude nebenan. Drinnen befinden sich Bilder und die Lebensdaten der Opfer.

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Nachdenklich gehen wir zum Auto und fahren ein Stück flussaufwärts um die alte Steinbrücke zu sehen.

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Ich finde es toll, dass diese Brücke originalgetreu an anderer Stelle wieder aufgebaut wurde.

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Ein paar hundert Meter flussaufwärts sieht man eine weitere Brücke. Die ist nur einspurig. Wir haben sie später befahren als wir zum Stausee gereist sind. Eine neue zweispurigen Brücke ist noch weiter südöstlich im Bau.

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Das war unser Besuch in der Stadt Trebinje. Allerdings hatten wir noch andere Ziele im nahen Umland im Auge. Die stelle ich euch im nächsten Teil dieses Reiseberichts vor.

Jürgen
Die Stadt Trebinje hat demnach die älteste Bahn der Welt!

...Zwinker...

Zitat aus dem Bericht;

Die Dalmatinerbahn wurde im Jahr 901 eröffnet. Schluss war dann im Jahr 1976

Ein sehr wissenswerter Bericht über diese Gegend vom Nachbarn.
 

Daniel_567

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Hallo Jürgen.

Ich habe mir Trebinje mal notiert, denn wir sind ja sicher bald mal dort unten in der Region.
Danke für´s Vorstellen dieser, wie man auf Deinen Bildern sehen kann, sehr schönen Stadt.:zustimm:


Viele Grüße, Daniel.
 

claus-juergen

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Laut Wikipedia in Kirchen an der Sieg.
Natürlich hätte ich bestimmt auch beim kroatischen Wirtschaftsministerium anrufen können.
Danke Aetz für die Info. Von anderer Seite habe ich diese Liste von Lokomotiven erhalten. Da drin ist die Lokomotive aus Trebinje aufgeführt.


„ made in Germany“ hatte wohl einst auch in Jugoslawien einen guten Ruf. Das ist die ehemalige Lokomotivenfabrik. Eine Nachfolge unternehmen gibt es am selben Standort. Dieses stellt heute Wehrtechnik her.


grüsse

jürgen
 

claus-juergen

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Spät nachmittags ging es dann ein Stück flussabwärts. An dieser Stelle möchte ich den Fluss Trebisnjica euch einmal genauer vorstellen. Es handelt sich hier um einen sogenannten Karstfluss. Bevor der Mensch in den Verlauf des Flusses eingegriffen hat versickerte der an verschiedenen Stellen im porösen Gestein und kam an anderen Stellen wieder an die Oberfläche. Jahreszeitlich bedingt ergaben sich so Wasserstände von erheblicher Differenz.

Der Fluss hat insgesamt eine Länge von etwa 95 km. Etwa 60 km davon fließt er mittlerweile in einem betonierten Kanal. Dieser verhindert das Versickern des Flusswassers. So konnte dieses Wasser vor allem für die Stromerzeugung durch Wasserkraftwerke aber auch als Trinkwasser für die Region und auch für die dalmatinische Küste verwendet werden.

Trebinje und die Gegend flussabwärts liegen im sogenannten Popovo Polje, auch Priesterfeld genannt. Wird dort bewässert, kann man gute Ernten einfahren. Dies hat die Menschen der Gegend dazu bewogen, vor nicht einmal 100 Jahren so genannte Norias zu bauen. Darunter versteht man etwa 6 m hohe Wasserschöpfräder aus Metall, die durch die Kraft des Flusses angetrieben werden und gleichzeitig dessen Wasser zur Bewässerung in Rinnen und künstliche Kanäle leiten die ein paar Meter höher als der Fluss liegen. Diese Norias sind heute noch vorhanden, werden allerdings nicht mehr genutzt. Wir haben uns ein paar dieser Schöpfräder angesehen.

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Auf diesem Bild ist recht gut der betonierte Kanal zu erkennen. Dazu hat man überall, wo diese Schöpfräder eingebaut wurden quer zur Fließrichtung Barrieren errichtet, um auch bei geringen Wasserstand ausreichend Wasser abschöpfen zu können.

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Ansicht von weiter oben

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Natürlich bleibt an diesen künstlichen Hindernissen auch jede Menge Treibgut hängen. Jetzt Anfang Juni ist es wohl hauptsächlich Grüngut welches am oder im Fluss losgerissen wurde. Bei starken Regenfällen und Hochwasser sind es oft entwurzelte Sträucher und Bäume, die dann von Hand entfernt werden müssen.

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Je nachdem ob sich zu beiden Seiten des Flusses ebene Felder befinden die sich zur Bewässerung eignen, hat man auf beiden Flussseiten oder nur auf einer Seite so ein Rad gebaut.

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Die Bewässerungskanäle wurden aus Metallrinnen angefertigt die auf Betonstützen ruhen. Diese Bauweise zeigt uns, dass die Anlage nicht allzu alt ist. Im 19. Jahrhundert hätte man sicherlich hölzerne Konstruktionen errichtet, weil die einfacher und billiger herzustellen allerdings weniger lang haltbar sind.

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Heute liegen die Felder teilweise brach. Dies, weil es sich anscheinend nicht mehr lohnt sie zu bewirtschaften. Auch mag eine Rolle spielen, dass man das Wasser mittlerweile mit Elektropumpen dorthin bringen kann wo es benötigt wird. Ich vermute allerdings, dass der Hauptgrund darin liegt, dass der Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina viele ehemalige Landwirte in die Flucht getrieben hat.

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Ich habe übrigens kein einziges dieser Norias in Bewegung gesehen. Alle standen sie still. Die Inaugenscheinnahme vor Ort ergab allerdings, dass diese Einrichtunge nach wie vor durchaus funktionsfähig wäre oder ohne großen Aufwand gangbar gemacht werden könnte.

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Nur wenige Kilometer weiter befindet sich das orthodoxe Kloster Tvrdos. Auch dieses wollten wir in Augenschein nehmen. Allerdings war es mittlerweile spät Nachmittags und deshalb war das Kloster für Besucher geschlossen. Wir konnten deshalb nur die Außenanlagen anschauen.

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Das ist das Besucherzentrum. Hier kann man religiöse Gegenstände kaufen.

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Wegen der späten Ankunft in der Klosteranlage blieb uns auch das Umziehen erspart. Hätten wir die Kirche besichtigen wollen, dann hätten wir auch diese blaue Kleidung anziehen müssen. Die Regeln in diesem Kloster sind wohl so streng, dass alle Besucher Arme und Beine vollständig bedecken müssen. In der orthodoxen Kirche auf dem Hügel in Trebinje war das nicht vorgeschrieben.

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Am Tag unseres Besuches hatte es auch über 25° Celsius. Denkbar, dass im Hochsommer dort sehr heiß wird. Deshalb sind an diesem Wasserhahn Trinkbecher für die Gläubigen und Besucher angebracht.

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Hier geht’s hinein in die innere Klosteranlage die wir nicht betreten haben.

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Wozu diese Kapelle auf dem Klostergelände dient weiß ich nicht.

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Ich habe gelesen, dass zum Kloster auch ein Weingut gehört und man die dort produzierten Weine sowohl verkosten als auch erwerben kann. Vielleicht sind wir ja irgendwann wieder einmal hier. Dann aber zeitlich etwas früher.

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Das Kloster selbst liegt übrigens direkt am Ufer der Tebisnjica. Hier ist das Gelände etwas höher, so dass diese Anlage wohl nie von Überschwemmungen heimgesucht wurde.

Das war er auch schon, unser Ausflug in die Gegend nach und um Trebinje. Wir haben viel gesehen was eigentlich gar nicht mal weit weg vom touristischen Hotspot Dubrovnik entfernt ist. Dorthin wollen alle, nach Trebinje wohl kaum jemand. Erwähnen möchte ich trotzdem, dass wir vor der Rückfahrt an die dalmatinische Küste noch in einem Hotel am Ortsrand zu Abend gegessen haben. Dort mussten wir allerdings warten, weil vor uns eine Reisegruppe aus China abgefertigt wurde. Die Touristen aus dem Reich der Mitte haben anscheinend auch diesen Teil der Herzegowina schon entdeckt.
;)


Dem Bilecko Jezero nicht allzu weit entfernt habe ich einen eigenen Bericht gewidmet.


jürgen
 
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claus-juergen

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Zum Kloster Tvrdos hat mir ein Bekannter noch die Übersetzung einer serbischen Internetseite zukommen lassen.

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Zitat von Манастир Тврдош


Das Tvrdoš-Kloster wurde während des großen Erdbebens, das Dubrovnik und seine Umgebung am 6. April 1667 erschütterte, beschädigt. Dabei wurden auch die Kuppel der Kirche und das Klostergebäude beschädigt. Aus dem Wunsch nach Freiheit beteiligte sich die Klosterbruderschaft im Krieg gegen die Türkei (1684-1699) aktiv an der Seite der Venezianer. Verärgert darüber besetzten die Türken 1693 Tvrdoš und der Abt zog mit 34 Mönchen in das unter venezianischer Herrschaft stehende Savina-Kloster bei Herceg Novi. Sie nahmen Wertgegenstände mit (die kaiserlichen Türen, Ikonen, Manuskriptbücher, die Trebinje-Arche, das Grabtuch...). Ein Jahr später zerstörten die Venezianer auf dem Rückzug Tvrdoš vollständig, so dass sich die Türken dort nicht wieder niederlassen konnten. Die Festung wurde in eine Ruine verwandelt.

Die Festung lag mehr als zwei Jahrhunderte lang in Trümmern. Nikola Runjevac, ein wohlhabender Einwohner von Trebinje, renovierte die Kirche und das alte Gasthaus in den Jahren 1926-1927. Von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis 1989 wurde es verlassen. Zu Beginn des Bürgerkriegs in Bosnien und Herzegowina (1992–1995) wurde der Sitz des Bischofs von Zahum-Herzegowina und Primorje von Mostar in das Kloster Tvrdoš verlegt. Mit der Ankunft von Bischof Atansi (Jevtić) begann die Restaurierung des Klosters, die bis heute andauert. Die Kirche wurde restauriert, neue Unterkünfte wurden gebaut, Weinberge wurden gepflanzt ...

Die Mönche im Kloster kümmerten sich gemeinsam mit dem Abt um die alten Weinberge und pflanzten mit Hilfe von Spenden neue Plantagen mit einheimischen herzegowinischen Sorten an. Der Tvrdoška-Rotwein oder Vranac, der in Eichenfässern des alten Klosterkellers (16. Jahrhundert) gelagert wird, ist einer der besten Premiumweine dieser Region. Neben Wein wird im Kloster auch Honig hergestellt."


Das Kloster ist also ein etwa einhundert Jahre alter Neubau auf den Ruinen einer früheren Anlage.

grüsse

jürgen
 
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