Neuer Gesetzesentwurf zur Kurzzeitvermietung

Premanturafan

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In der slowenischen Zeitung Vecer wurde gestern über einen neuen Gesetzesentwurf berichtet. Ich kopier den Text mal hier rein:
Die kroatische Regierung hat heute einen Gesetzentwurf zur Verwaltung und Instandhaltung von Gebäuden verabschiedet, wonach Eigentümer bei der kurzfristigen Vermietung von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern die Zustimmung von 80 Prozent der Wohnungseigentümer benötigen. Damit will die Regierung den Wohnungsbestand für Langzeitmieten und niedrigere Mieten erhöhen.
Der Vorschlag des neuen Gesetzes, der noch vom kroatischen Parlament verabschiedet werden muss, sieht vor, dass Änderungen des Zwecks von Wohnungen zur kurzfristigen Vermietung ohne Zustimmung von 80 Prozent der Eigentümer des Wohngebäudes verboten werden.

„Wir tun dies, weil rund 40 Prozent der Wohneinheiten in Kroatien nicht zum Wohnen, sondern für andere Zwecke genutzt werden“, sagte heute der Minister für Raumplanung, Bau und Staatseigentum Branko Bačić . Die Regierung erwartet, dass dadurch das Angebot an Wohnungen zur Langzeitmiete oder zum Verkauf gestärkt wird und dadurch die Immobilienpreise und Mieten gesenkt werden.
In einer Erklärung gegenüber den Medien nach der Regierungssitzung wies Bačić auch darauf hin, dass es in Kroatien nach Angaben des Staatlichen Statistikinstituts und des öffentlichen Unternehmens Hrvatska elektroprivreda fast 600.000 leere Wohnungen gebe. Gleichzeitig verfügt es über 231.000 Wohnungen zur kurzfristigen Vermietung und 112.000 Wohnungen, die als Geschäftsräume genutzt werden.

Seiner Meinung nach bedeutet dies, dass es auf dem Wohnungsmarkt viele Wohnungen gibt, die nicht für ein langfristiges Wohnen gedacht sind, was zu einem geringeren Angebot auf dem Markt und höheren Immobilien- und Mietpreisen führt.
hier noch der Link zum Artikel: https://vecer.com/svet/na-hrvaskem-...ajajo-stanovanja-v-kratkorocni-najem-10363938
 

claus-juergen

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Hallo Simon,

Danke für diese Information. So eine Regelung steht ja schon seit langem im Raum. Dazu sollte erwähnt werden, dass vor allem Split bei dieser Kurzzeitvermietung negative Schlagzeilen gemacht hat. Das Geschäft läuft folgendermaßen ab:

Die Eigentümer von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ziehen den Sommer über aus und vermieten diese Wohnungen in der Stadt an Touristen. Eine Genehmigung dazu liegt nicht vor. Macht das erst mal einer erfolgreich in einem Mehrfamilienhaus werden andere auch dazu animiert. Allerdings betrifft das nicht nur selbst genutzte Eigentumswohnungen, sondern auch Mietwohnungen.

Kroatische Mieter erhielten in der Vergangenheit oft nur Mietverträge über den Winter und mussten im Sommer dann ausziehen, weil deren Mietwohnung mit einer erheblich höheren Rendite an Touristen vermietet wurde. Solch einem Treiben will der Staat damit Einhalt gebieten. Ob das was bringt beziehungsweise ob tatsächlich langfristig das Angebot an günstigen Immobilien dadurch erhöht wird, bezweifle ich.

grüsse

jürgen
 
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Koromacno

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Hallo zusammen,

ich habe mir die Presse-Erläuterungen zu diesem Entwurf mal durchgelesen. Grundsätzlich halte ich ja nicht viel davon wenn der Staat irgendwo regelnd eingreift, was der Markt von selbst regeln sollte. Hier soll offenbar verhindert werden, dass in einem Mehrparteienwohnhaus weitere kategorisierte Ferienwohnungen entstehen, wenn nicht 80% der Eigentümer des Hauses zustimmen. Rückwirkend auf bestehende Genehmigungen soll und darf es wohl nicht gelten. Bestandsschutz quasi. Da werden sich viele Besitzer von solchen Ferienwohnungen freuen, dass keine weitere Konkurrenz entsteht und u.U. die Zustimmung allein aus finanziellem Interesse nicht geben. Und da das Gesetz erst ab 2025 bei einer Verabschiedung gilt, werden jetzt vermutlich noch Viele schnell die Kategorisierung (Vermietungsgenehmigung) beantragen. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es langfristig dazu führt, dass mehr bezahlbarer Wohnraum für Kroaten entsteht. Zumindest in Mehrparteienwohnhäusern in touristisch attraktiven Lagen. Auch wenn es dann ungerecht zwischen Besitzern von Wohnungen mit schon genehmigter touristischer Vermietung und relativ hohen Einkünften, gegenüber denen mit langfristiger Vermietung (denen die Genehmigung nicht mehr erteilt wird) im gleichen Haus zugeht.

Eine gerechtere Lösung wäre meiner Meinung nach nur eine höhere Besteuerung auf die Vermietungseinkünfte aus Kurzzeitvermietungen in solchen Städten wo die Probleme groß sind. Die %-Höhe sollte dann aber für alle Besitzer (EU-Bürger) solcher Ferienwohnungen gleich sein. Also nicht so wie zur Zeit steuerlich in Kroatien-Ansässige nur die günstige jährliche pauschale Bettensteuer bezahlen, und Nicht-in-Kroatien-Ansässige 13%PDV auf die Einkünfte zahlen, mit dem zusätzlichen Aufwand und Kosten monatlicher Umsatzmeldungen.

Gruß
Branco
 
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Kastela

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Es kommen wohl so einige Gesetzesänderungen.
Hier noch dieses:

Klimaanlagen und Satellitenantennen sind an Straßenfassaden von Gebäuden verboten, auch für das Schließen von Balkonen werden Bußgelder verhängt...


Und das trifft alle Vermieter.

Bisher zahlten die Eigentümer die HRT-Gebühr nämlich nur während der Touristensaison, doch seit Kurzem gehen bei ihnen Rechnungen für das ganze Jahr ein.

 

Tommi&Caro

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Koromacno

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Kann ich auch bestätigen. Jetzt 12 Monate x 10,62 Euro HRT-Gebühren.

Nachtrag:
Natürlich sind dies keine Steuern, sondern vergleichbar der deutschen GEZ-Gebühren. Zeigt nur, dass so Einiges

(Wie auch die Porez kuća za odmor, in vielen Općinas dieses Jahr noch erhöht auf die bislang maximal möglichen 5 Euro/m2 Wohnfläche und demnächst wahrscheinlich nochmal kräftig mehr. Hat auch nichts mit Vermietung zu tun. Das ist quasi nur die Zweitwohnungsteuer für Immobilien ohne Dauerwohnsitz. In manchen Općinas wurde die bislang nur überhaupt nicht konsequent erhoben.)

und eben auch diese HRT-Gebühr mehr wird. Wie Tommi&Caro schon richtig schrieb:
Das ist dann eben so. Eigentum verpflichtet.
 
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jadran

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Nicht alles in einen Pott werfen, HRT Gebühren sind keine Steuern.

Jadran
 

Kastela

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Hallo Paul,
betrifft aber wie der Titel heißt:
neuer Gesetzesentwurf zur Kurzzeitvermietung.

Hier der Link zu den Steuern:

 

Tommi&Caro

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wenn alle das richtig verstehen, fein.

Ich kann das bestens unterscheiden.

dann viel Spaß

Jadran
Eine Anmerkung:
An dem Strangtitel gibt es im Grunde nix nicht zu verstehen, Naknada ist Naknada und Porez ist Porez. Aber frei interpretiert brennt doch Einigen hier im Forum die Frage unter den Nägeln wohin sich die gesamte Abgabenlast der eigenen Immobilie hinentwickelt, sprich wofür zahle ich wieviel?

Mir geht es konkret so daß ich zwar dem Kroatischen mächtig bin aber kein Nativ Speaker und als solches ist eine detailierte Übersetzung eines Gebühren- oder Steuerbescheides zeitraubend und aufwändig, so habe ich bisher die verschiedenen Bescheide in etwa unserer deutschen Steuer-und Abgabenregelung zugeordnet und mir aufgrund der Betragshöhen keine vertiefenden Gedanken dazu gemacht. Die aktuelle Berichterstattung und bereits vorleigene Steigerungen lohnen aber sich damit genauer auseinanderzusetzen. Am Ende des Tages ist's natürlich wurscht weil zahlungspflichtig bin ich als Eigentümer und deswegen werde ich mein Haus sicher nicht verkaufen.
 

jadran

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tommi&caro,

Wie ersichtlich, hast meine Anmerkung verstanden.

versuch es mal mit einem Gesamtordner, mit Unterordnern, aller einzelnen Ausgaben und Steuerposten.
Hier speicherst du alle aufgeteilten Rechnungen, Wasser, Müll, Strom, HRT, Tel. Steuern, Versorgungsgebühren, wann Zahlung erfolgte, usw.
Zusätzlich je eine Exeldatei, Einzel aller anfallenden Kosten in die Posten, die Werte werden addiert.
Zuerst ist das etwas Arbeit, aber du hast immer die voll Übersicht, welche Kosten, wo aber auch wann genau anfallen.
Steht der Ordner aufgeteilt, fällt dir das Nachtragen, aller anfallenden Daten leicht.

Es liegt dann an dir, machst die Ordner in Deutsch oder Kroatisch.
Versuch die Lösung alle anfallenden Rechnungen, via email zu erhalten.

So wie es für dich am verständlichsten, mit einem Glas Wein ist.

Viel spaß

Jadran

Erweiterung: Wasser und Strom, kannst zusätzlich beim Anbieter direkt Zugriff beantragen.
Zahlungen werden sicher alle, von Deutschen Konto gelöst.
 
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Kastela

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claus-juergen

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Der Artikel aus Glas Istre ist nicht leicht zu verstehen. Dazu hat sich bei der automatischen Übersetzung ein Fehler eingeschlichen wenn ich das richtig erkannt habe. Statt Mieter sollte da Vermieter stehen. Und dabei geht es glaublich nur um Vermietung als Ferienwohnung oder Ferienhaus und nicht um die dauerhafte Vermietung einer Wohnung. Fakt ist nun wohl, daß die bisher sehr niedrige Bettensteuer stark erhöht wird. Wie hoch bleibt den Gemeinden überlassen wobei es verschiedene Zonen der touristischen Nutzung gibt die mehr oder weniger hoch besteuert werden.


grüsse

jürgen
 
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claus-juergen

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Glas Istre nennt Details zur neuen Bettensteuer und dazu werden auch Gemeinden aufgelistet und in preislich unterschiedliche Kategorien eingeteilt.

"In der ersten Kategorie beträgt die Steuer auf Kurzzeitmieten 150 bis 300 Euro pro Bett und Jahr, und die teuerste Kategorie umfasst 61 Städte und Gemeinden wie Opatija, Lovran, Mošćenička Draga, Krk, Omišalj, Malinska, Cres, Mali Lošinj, Novi Vinodolski, Raba und Crikvenica, dann Raša, Pula und die gesamte Westküste Istriens mit Ausnahme von Vodnjan, das zur zweiten Kategorie gehörte.

Zur Kategorie „Elite“ gehören auch Hvar, Dubrovnik, Split, Zadar, Šibenik, Omiš, Makarska, Jelsa, Korčula, Biograd na Moru... und auf dem Kontinent nur Zagreb und die Gemeinden Plitvička Jezera und Rakovica.

Mieter aus Städten und Gemeinden der zweiten touristischen Erschließungskategorie zahlen pauschal 100 bis 200 Euro pro Bett und Jahr. In dieser Kategorie gibt es 47 lokale Selbstverwaltungseinheiten, alle aus dem Küstengebiet, darunter Rijeka, Dobrinj, Vrbnik, Kraljevica, Senj, Karlobag, Buje, dann Pakoštane, Sveti Filip i Jakov, Marina, Kaštela, Trogir, Vis , Komiža, Vela Luka, Lastovo, Mljet, Ston... und die einzigen Gemeinden, die in die zweite Kategorie der touristischen Entwicklung fallen und nicht an der Küste liegen, sind Motovun, Oprtalj und Tuhelj.

In der dritten Gruppe wird die jährliche Pauschalsteuer pro Bett in der Größenordnung von 30 bis 150 Euro gezahlt. Zu dieser Kategorie gehören insgesamt 126 lokale Selbstverwaltungseinheiten, darunter die Gemeinden Matulje, Čavala, Kršana, Kostrena, Fužina, Delnice, Pazin, Buzeta, Ogulin, Vinodolska, gefolgt von Karlovac, Osijek, Sisak, Kutina, Čakovec, Ploča, Blata auf Korčula, Pučišća auf Brač, Solina, Sinj... Diese Kategorie umfasst hauptsächlich Gemeinden aus Städten auf dem Festland Teil und weniger von der Adriaküste.

Kategorie Null​

In der viertgünstigsten Kategorie zahlen Mieter eine Pauschalsteuer pro Bett in der Größenordnung von 20 bis 100 Euro pro Jahr, und die einzige Stadt an der Küste, die sich in dieser Kategorie der touristischen Entwicklung befindet, ist Bakar mit Čabar, Mrkopalj, Pićan auch in der gleichen Kategorie, Cerovlje, Vrbovsko, Knin, Glina, Petrinja, Pakrac, Križevci..."


Ich gehe davon aus, daß noch in diesem Winter die privaten Vermieter vor allem in den hochpreisigen Gemeinden die Mieten für Urlauber erhöhen werden. Ob sich das auch in 2025 durchsetzt und eine gleich hohe Auslastung der Unterkünfte wie in diesem Jahr bringt bleibt abzuwarten. Man kann die Preise nicht immer weiter erhöhen. Irgendwann ist einmal in Punkt erreicht, da wird es dem Touristen zu viel. Und ist der erst mal weg, dann wird es schwer, ihn erneut zu gewinnen. Griechenland hat es vorgemacht...;)

grüsse

jürgen
 
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