Krilo - das Winterlager der Kreuzfahrtschiffe Kroatiens

claus-juergen

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Krilo? Nie gehört werden nun sogar viele sagen, die schon oft in Kroatien weilten. Und doch ist dieser kleine Ort mit einem besonderen Hafen, zwischen Split und Omis direkt an der Jadranska Magistrale gelegen wichtig. In Krilo, einem Ortsteil von Jesenice werden im Spätherbst all die kleinen und mittelgroßen Kreuzfahrtschiffe zusammengezogen mit denen man den Sommer über die Küste oder die Inseln des Landes erkunden kann. Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltern und auch verschiedene Eigner dieser Schiffe.

Wer den improvisierten Hafen aus der Luft betrachtet erkennt zumindest im Sommer nichts außergewöhnliches.


Als ich Ende Oktober hier vorbeikam war es ganz anders. Der Hafen ist komplett belegt mit sicherlich mehr als 100 Schiffen. Kaum eines kann sich bewegen. Das ist ja auch nicht nötig weil die Schiffe in Krilo für ein paar Monate eingelagert sind.

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Egal ob Segelboot, Motorschiff aus Stahl oder Holz. Hier sind alle da.

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Manche Schiffe werden auf dem Trockenen renoviert.

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Bei manchen hatte ich den Eindruck als werden die ausgeschlachtet und so langsam abgewrackt. Hier fehlt beispielsweise bereits der Anker.

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Der Hafen selbst ist wohl relativ schnell und einfach angelegt worden. Die breiten befahrbaren Dämme sind nur aufgeschüttet, mit Felsen zum offenen Meer hin abgesichert und geschottert. Eine feste Fahrbahndecke gibt es nicht.

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Die Poller zur Befestigung mittels Tauen sind betonierte Ölfässer.

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Mancher Handwerker kommt nur mit einem Schlauchboot zum Schiff wo Arbeiten erledigt werden müssen.

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Gerne hätte ich mir das auch von weiter oben am Hang angesehen. Aber die Zeit reichte nicht weil mein Flugzeug in Zadar auf mich wartete.

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Ich kann mir denken, daß diese Schiffe alle hier deshalb zusammengezogen wurden, weil die Liegegebühren extrem niedrig sind. In einem "normalen Hafen" wären sicherlich viele tausend Euro für die Zeit des Winters fällig gewesen. So hat Krilo eine Nische gefunden wo Geld in die Kasse gespült wird. Vermutlich ist durch dieses Winterlager die Existenz einiger Handwerksbetriebe gesichert.

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Im Sommer, so nehme ich an, liegt wohl kaum ein Schiff hier an der Mole. Es sei denn, eine Reparatur steht an. Ob jedoch auch größere und umfangreichere Reparaturen hier ausgeführt werden können glaube ich eher nicht weil ich keine Werkstätten mit Maschinen sah. Auf mich machte die ganze Einrichtung eher einen provisorischen Eindruck.

jürgen
 
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claus-juergen

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Eine Ergänzung zu dieser Anlage habe ich noch.

Grundsätzlich gehts ja überall nur ums Geld.

Wenn ich mir dieses recht einfach gebaute Depot für die Schiffe in Krilo ansehe, dann reicht das ja grundsätzlich aus. Mehr als einen Schutz vor der offenen See braucht es ja nicht. Meinem Verständnis nach fehlen Werkstätten wo geschützt vor der Witterung Reparaturen ausgeführt werden können. Vielleicht baut man die ja noch. Möglicherweise kommt auch ein Trockendock dazu.

Was Omis angeht wird da zwar auch gerade etwas direkt im Meer gebaut. Es ergibt jedoch keinen Sinn, betonierte und armierte Pfähle nur für eine Mole oder einen Kai anzulegen. Noch dazu befinden sich direkt davor und auch dahinter Strände die im Sommer stark frequentiert sind. Da beisst es sich, wenn an diesen belebten Stränden große Schiffe vorbei fahren. Ich tippe eher auf eine Verlagerung der Küstenstraße ins Meer auf ein paar hundert Meter Länge. Noch wahrscheinlicher erscheint mir, daß die Säulen als Fundament für Gebäude dienen die dann direkt am Meer stehen. Das wäre eine weitere touristische Attraktion für Omis. Dies auch, weil ja künftig ein Teil des Durchgangsverkehrs durch Tunnel in den Bergen und die neue Brücke hoch oben über die Cetina abgeleitet werden soll. Damit dürfte die Verkehrssituation in der Stadt erheblich verbessert werden. Ob der sommerliche Stau dann der Vergangenheit angehört wird sich zeigen.

grüsse

jürgen
 

SheldonSJP

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Könnte mir auch vorstellen, es ist zum überwintern der Schiffe gedacht. Gerade schon im Bezug auf die von dir erwähnten Liegegebühren. Große arbeiten werden da sicher nicht oder vielleicht noch nicht stattfinden, da ja alles EU-Konform geregelt werden muss, was Schiffsreparaturen betrifft. Es fallen da ja allerhand schädliche Substanzen an wie Schmieröl, Chemikalien und Farben, die ja nachweislich ordnungsgemäß entsorgt werden müssen.
Und bei schlechtem Wetter, sind die Wege alles andere als gut befahrbar. Nicht nur beschixxen für LKW´s, die da eventuell was anliefern oder abholen, Kranwagen zum Motor rein und rausheben usw., sondern auch die Arbeiter würden den ganzen Dreck dann ins Schiff tragen mit ihren Schuhen.

Wenn ich mir aber die Fotos so ansehe, vielleicht ist ja auch die ein oder andere Yacht irgendwelcher Oligarchen dabei, die da still und heimlich zwischengeparkt werden. Ob sie dann beschlagnahmt, enteigent oder einfach nur "versteckt" sind, wird so schnell erstmal nicht bekannt. ;)

P.S. in Mali Losinj lag jahrelang eine große Yacht im Hafen, die jedes Jahr rostiger und mit Algen bewachsen war. Dieses Jahr war sie nicht mehr da.Hab sie aber auch in der Werft gegenüber nicht gesehen.
 

claus-juergen

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