Neulich habe ich euch ja bereits eine kleine Wanderung von Nesactium an der Südspitze Istriens in die Budava Bucht vorgestellt. Hier noch mal der link zum Nachlesen:
http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/istrien-wanderung-von-nesactium-zur-budava-bucht.78160/
Auch dieses Mal war Nesactium Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung. Ich bin vor kurzem nach Muntic gegangen. Muntic ist ein kleines Dorf, etwa 10 Minuten nordöstlich vom Flughafen Pula gelegen. Dort kommt normalerweise kaum jemand hin. Auch der Tourismus hat noch einen großen Bogen um das Dorf gemacht, liegt es doch etwa 10 km vom Meer entfernt. Was gibt es denn da schon außer Gegend. Ich meine, das Dorf ist ein Beispiel für Istrien abseits des Tourismus.
Diese Wanderung ist auch für Menschen geeignet, die etwas „gehfaul“ sind oder keine Steigungen mögen. Das Auto habe ich wieder direkt vor der antiken Ruinenstadt abgestellt. Ich folge der breiten Schotterstraße links des Eingangs.
Am 1. Mai blühten bereits die Alpenveilchen.
Bereits nach einer viertel Stunde Gehzeit habe ich die Wildnis hinter mir gelassen und erreiche die ersten Felder.
Wer in ein paar Wochen auf diesem Weg wandert, kann direkt daneben frische Erdbeeren ernten.
Oft lagern die Bauern auch heute noch das Heu für das Vieh unter freiem Himmel nur durch ein Blechdach vor dem Regen geschützt. Mancher hat allerdings anscheinend für so ein Dach kein Geld.
Nach dem Erreichen der ersten Häuser nehme ich den linken Weg nach dem Passieren des verrosteten Futtersilos.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Dorfzentrum.
Glückliche Hühner? Sicherlich glücklicher als Millionen Leidensgenossen, die nach wenigen Monaten Eierproduktion im „Gefängnis“ ebenfalls verspeist werden.
Es handelt sich hier nur um die Blüten vom Klee.
Dann erreichen wir diese uralte hohle Linde, die trotz jüngster Straßenbaumaßnahmen noch einige Jahre oder vielleicht ein weiteres Jahrhundert weiterleben darf.
Weggeschmissen wird in dieser sicherlich sehr bescheidenen Gesellschaft scheinbar nur, was sich überhaupt nicht mehr verwenden lässt. Dieser Anhänger wartet vielleicht auf ein zweites Leben, wer weiß das schon?
In den Gärten wächst alles, was man in der Küche verwerten kann.
Das Zentrum des Dorfes bildet auch hier die Kirche. Sie ist dem Heiligen Hieronymus geweiht wie unschwer an der viersprachigen Info-Tafel der Gemeinde Liznjan, zu welcher Muntic gehört, erkennbar ist. Diese Tafeln wurden erst vor kurzem an allen sehenswürdigen Bauwerken angebracht. Schade, daß nicht jede Gemeinde so denkt. Der Größe dieses Kirchengebäudes nach zu urteilen, war Muntic nie ein wohlhabendes Dorf.
Hier war schon vor 2000 Jahren ein bevorzugtes Siedlungsgebiet, wie diese Info-Tafel erklärt.
Wie unschwer an den Wasserrohren der Dächer der benachbarten Häuser erkennbar ist, finden wir überall in Muntic noch alte Zisternen, teils sogar aus dem Mittelalter, die auch heute noch trotz überregionaler Wasserversorgung genutzt werden. Regenwasser kostet schließlich nichts. Vor drei Jahren gab es in einem extrem trockenen Sommer in Istrien und einem auch niederschlagsarmen Winter eine Wasserknappheit, so daß der Verbrauch reglementiert wurde.
Die Dorfschule macht einen ordentlichen Eindruck. Der ehemals staatliche Lebensmittelladen davor ist geschlossen. Dafür gibt es einen privaten Tante-Emma-Laden direkt gegenüber der Kirche welcher sicherlich manchen ausgetrockneten Wanderer vor dem Verdursten retten kann.
Nachdem ich eine kleine Dorfrunde gedreht und die leuchtenden Farben dieser Blüten bewundert habe, mache ich mich auf den Rückweg nach Nesactium.
Vielleicht ist diese Wanderung ja eine Anregung für einen kleinen Ausflug für all diejenigen, die mal etwas Abwechslung vom Rummel in Medulin oder Pula suchen. Eineinhalb Stunden Gehzeit Hin und zurück ist doch nicht allzu viel. Man kann bei dieser Wanderung doch etwas vom ursprünglichen Istrien kennenlernen.
Mit dem Radl ist die Tour natürlich auch zu machen. Die beschilderten Wege 333 und 332 tangieren Muntic.
Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität. Die Firma Canon wird das schon richten oder mir eine neue Kamera geben, so hoffe ich doch…
Jürgen
http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/istrien-wanderung-von-nesactium-zur-budava-bucht.78160/
Auch dieses Mal war Nesactium Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung. Ich bin vor kurzem nach Muntic gegangen. Muntic ist ein kleines Dorf, etwa 10 Minuten nordöstlich vom Flughafen Pula gelegen. Dort kommt normalerweise kaum jemand hin. Auch der Tourismus hat noch einen großen Bogen um das Dorf gemacht, liegt es doch etwa 10 km vom Meer entfernt. Was gibt es denn da schon außer Gegend. Ich meine, das Dorf ist ein Beispiel für Istrien abseits des Tourismus.
Diese Wanderung ist auch für Menschen geeignet, die etwas „gehfaul“ sind oder keine Steigungen mögen. Das Auto habe ich wieder direkt vor der antiken Ruinenstadt abgestellt. Ich folge der breiten Schotterstraße links des Eingangs.
Am 1. Mai blühten bereits die Alpenveilchen.
Bereits nach einer viertel Stunde Gehzeit habe ich die Wildnis hinter mir gelassen und erreiche die ersten Felder.
Wer in ein paar Wochen auf diesem Weg wandert, kann direkt daneben frische Erdbeeren ernten.
Oft lagern die Bauern auch heute noch das Heu für das Vieh unter freiem Himmel nur durch ein Blechdach vor dem Regen geschützt. Mancher hat allerdings anscheinend für so ein Dach kein Geld.
Nach dem Erreichen der ersten Häuser nehme ich den linken Weg nach dem Passieren des verrosteten Futtersilos.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Dorfzentrum.
Glückliche Hühner? Sicherlich glücklicher als Millionen Leidensgenossen, die nach wenigen Monaten Eierproduktion im „Gefängnis“ ebenfalls verspeist werden.
Es handelt sich hier nur um die Blüten vom Klee.
Dann erreichen wir diese uralte hohle Linde, die trotz jüngster Straßenbaumaßnahmen noch einige Jahre oder vielleicht ein weiteres Jahrhundert weiterleben darf.
Weggeschmissen wird in dieser sicherlich sehr bescheidenen Gesellschaft scheinbar nur, was sich überhaupt nicht mehr verwenden lässt. Dieser Anhänger wartet vielleicht auf ein zweites Leben, wer weiß das schon?
In den Gärten wächst alles, was man in der Küche verwerten kann.
Das Zentrum des Dorfes bildet auch hier die Kirche. Sie ist dem Heiligen Hieronymus geweiht wie unschwer an der viersprachigen Info-Tafel der Gemeinde Liznjan, zu welcher Muntic gehört, erkennbar ist. Diese Tafeln wurden erst vor kurzem an allen sehenswürdigen Bauwerken angebracht. Schade, daß nicht jede Gemeinde so denkt. Der Größe dieses Kirchengebäudes nach zu urteilen, war Muntic nie ein wohlhabendes Dorf.
Hier war schon vor 2000 Jahren ein bevorzugtes Siedlungsgebiet, wie diese Info-Tafel erklärt.
Wie unschwer an den Wasserrohren der Dächer der benachbarten Häuser erkennbar ist, finden wir überall in Muntic noch alte Zisternen, teils sogar aus dem Mittelalter, die auch heute noch trotz überregionaler Wasserversorgung genutzt werden. Regenwasser kostet schließlich nichts. Vor drei Jahren gab es in einem extrem trockenen Sommer in Istrien und einem auch niederschlagsarmen Winter eine Wasserknappheit, so daß der Verbrauch reglementiert wurde.
Die Dorfschule macht einen ordentlichen Eindruck. Der ehemals staatliche Lebensmittelladen davor ist geschlossen. Dafür gibt es einen privaten Tante-Emma-Laden direkt gegenüber der Kirche welcher sicherlich manchen ausgetrockneten Wanderer vor dem Verdursten retten kann.
Nachdem ich eine kleine Dorfrunde gedreht und die leuchtenden Farben dieser Blüten bewundert habe, mache ich mich auf den Rückweg nach Nesactium.
Vielleicht ist diese Wanderung ja eine Anregung für einen kleinen Ausflug für all diejenigen, die mal etwas Abwechslung vom Rummel in Medulin oder Pula suchen. Eineinhalb Stunden Gehzeit Hin und zurück ist doch nicht allzu viel. Man kann bei dieser Wanderung doch etwas vom ursprünglichen Istrien kennenlernen.
Mit dem Radl ist die Tour natürlich auch zu machen. Die beschilderten Wege 333 und 332 tangieren Muntic.
Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität. Die Firma Canon wird das schon richten oder mir eine neue Kamera geben, so hoffe ich doch…
Jürgen