Ein Moratorium für den Verkauf von Land an Ausländer bis Juli 2023

Sargox18

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Die Übersetzung des Beschlusses mit solchem Inhalt wurde Ende letzter Woche abgeschlossen und besagt, dass das Moratorium für den Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen an ausländische Staatsbürger und juristische Personen auf die Republik Kroatien bis zum 30. Juni 2023 verlängert wird.
Mehr dazu..
07/2023
 

claus-juergen

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hallo Sargox,

der Artikel ist zwar bereits ein Jahr alt. Ich lass daß mal durch Tante google übersetzen:


Moratorium für den Verkauf von Grundstücken an Ausländer bis Juli 2023 339022

Ausländer können in der Republik Kroatien in den nächsten drei Jahren keine landwirtschaftlichen Flächen kaufen, hat das Portal agrobiz.hr aus Quellen in der Nähe der Europäischen Kommission und des kroatischen Landwirtschaftsministeriums erfahren. Die Übersetzung des Beschlusses mit solchem Inhalt wurde Ende letzter Woche fertiggestellt und besagt, dass das Moratorium für den Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen an ausländische Staatsbürger und juristische Personen auf die Republik Kroatien bis zum 30. Juni 2023 verlängert wird.

Die durch den Beitrittsvertrag festgelegte Übergangsfrist von sieben Jahren, in der Ausländer vom Erwerb landwirtschaftlicher Flächen ausgeschlossen waren, gilt bis zum 1. Juli 2020. Kroatien hat vor Ablauf der Frist einen Antrag auf Verlängerung der Beschränkungen bei der Europäischen Kommission gestellt. Auf der Grundlage des Assoziierungsabkommens von 2011 hat die Republik Kroatien als eine der Übergangsmaßnahmen ein siebenjähriges Moratorium für den Verkauf staatlicher und privater landwirtschaftlicher Flächen an ausländische Staatsbürger und juristische Personen vereinbart.

Die Übergangsmaßnahmen sollten die möglichen negativen Auswirkungen der plötzlichen Öffnung des staatlichen Agrarlandmarktes in Kroatien aufgrund der großen Unterschiede bei den Bodenpreisen und der Kaufkraft der Landwirte im Vergleich zur EU-15-Gruppe und aufgrund der Tatsache, dass Der Agrarlandmarkt ist immer noch die Nutzung von Agrarland, wie etwa unvollendete Privatisierung und Wiederinbesitznahme von Land, prekäre Eigentumsverhältnisse, unregulierte Grundbücher und Kataster. Darüber hinaus betonte Kroatien, dass aufgrund des Heimatkriegs (1991-1995) ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen durch Minen und Minenräumungsaktivitäten unbrauchbar sei. Kroatien wurde eine siebenjährige Übergangsfrist gemäß dem Vertrag über den Beitritt der Republik Kroatien zur EU ab 2011 gewährt, die im Juli 2020 ausläuft.

Da die Beitrittsdokumente die Möglichkeit einer Verlängerung dieser Frist um weitere drei Jahre vorsehen, hat das Landwirtschaftsministerium dies vor Ablauf der ersten Frist beantragt und erklärt, dass die Gründe für die Einführung des Moratoriums bestehen bleiben. So wird festgestellt, dass unsere Landwirte im Durchschnitt immer noch eine niedrigere Kaufkraft als EU-Landwirte haben, es immer noch ein Ungleichgewicht zwischen ihrer Kaufkraft und den Preisen für landwirtschaftliche Flächen gibt, die Landrückgabe noch nicht vollständig reguliert ist und es viele ungelöste Fälle gibt.


grüsse

jürgen
 
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gaula

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Das ist so eine Sache mit der Beschränkung des Verkaufs von landwirtschaftlichen Flächen an Ausländer.
Soweit ich weiß, ist das nicht der Fall, wenn eine kroatische d.o.o. mit einem Direktor/Eigentümer, der Ausländer ist, solche Flächen erwirbt (möglicherweise gibt es aber Beschränkungen bei der Größe der Fläche?).
Oder sollte sich da etwas geändert haben?
 
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Casa Vera

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Genau so ist es.
Als "privater nicht Kroate" ist es derzeit nicht möglich landwirtschaftliche Nutzfläche zu erwerben.
Wer sich zB. eine Immobilie kaufen will bei der ein Teil des Grundstücks Bauland und ein anderer Teil landwirtschaftliche Nutzfläche ist, hat ein Problem.

Umgehen kann man das mit der Gründung einer DOO, ähnlich einer GmbH bei uns.
Dies hat allerdings zur Folge dass der finanzielle Aufwand beim Steuerberater sich in ganz anderen Dimensionen bewegt.
 

claus-juergen

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Zum Thema möchte ich noch folgendes ergänzen:

Hintergrund ist wohl, daß in osteuropäischen Staaten wie Polen oder Rumänien Bauern aus den Niederlanden, Deutschland oder auch Dänemark in den letzten Jahren in großem Stil landwirtschaftliche Flächen eworben haben. Die sind nun mal billiger als in Westeuropa wenn man die Bodengüte vergleicht. Da die Preise für agrarische Rohstoffe in der EU überall annähernd auf dem selben Niveau sind, kann man im Osten natürlich billiger produzieren, zumal auch die Arbeitskraft dort billiger als hierzulande ist. Kroatien will einfach den Ausverkauf des Landes an Großbauern oder Agrarkonzerne verhindern. Das betrifft nun weniger die touristisch interessante Küstenregion als die Schwemmlandflächen an Drau und Donau.

Für uns Urlauber oder all diejenigen, die ein Haus an oder nahe der Adria bauen wollen spielt das demzufolge kaum eine Rolle. Auch wenn im Grundbuch Pasjak oder Oranica (Feld, Acker bzw. Wiese) steht, kann es sich um Bauland handeln. Die Grundbücher, aber auch die Katasterämter sind nicht immer auf dem neuesten Stand. Wenn jemand eine Fläche kaufen will, empfiehlt es sich deshalb, bei der zuständigen Gemeinde eine Bescheinigung einzuholen, aus welcher eindeutig hervorgeht, ob es sich um Bauland handelt. Das wiederum kann erschlossen oder auch völlig unerschlossen sein. Die Fläche muß nicht mal an einer Straße welcher Art auch immer liegen.

Folglich kann man Agrargrundstücke kaufen, die jetzt rechtlich Bauland sind obwohl dies im Grundbuch anders vermerkt ist. ;)

grüsse

jürgen
 
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Premanturafan

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Genau so ist es.
Als "privater nicht Kroate" ist es derzeit nicht möglich landwirtschaftliche Nutzfläche zu erwerben.
Wer sich zB. eine Immobilie kaufen will bei der ein Teil des Grundstücks Bauland und ein anderer Teil landwirtschaftliche Nutzfläche ist, hat ein Problem.

Umgehen kann man das mit der Gründung einer DOO, ähnlich einer GmbH bei uns.
Dies hat allerdings zur Folge dass der finanzielle Aufwand beim Steuerberater sich in ganz anderen Dimensionen bewegt.
Soweit ich weiss kommt auch noch hinzu dass man dem Geschäftsführer der d.o.o. (derzeit) ein Gehalt zahlen muss- was dann auch wieder mit Abgaben etc. einhergeht.
 

claus-juergen

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hallo Premanturafan,

und doch darf die d.o.o., die weitgehend einer deutschen GmbH entspricht, eine Ein-Personen Firma sein und diese eine Person kann natürlich ein Ausländer sein. So kann folgedessen dieses Erwerbsverbot umgangen werden. Allerdings kostet das Geld und bedingt eine steuerliche Erfassung in Kroatien. Es lohnt sich also nur bei einem größeren Investment.

Übrigens sind 81 % der Wälder Kroatiens im Staatsbesitz.

grüsse

jürgen
 

Premanturafan

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Genau! wie du schreibst muss es sich aber lohnen...ich will schon seit einiger Zeit ein angrenzendes Stück landwirtschaftliche Fläche kaufen (133qm)- aber der Aufwand und die Kosten sind mir zu hoch....wahrscheinlich wird das Moratorium auch 2023 nochmal verlängern...
 

Casa Vera

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Ja, bei solchen Kleinigkeiten wie 133qm ist das extrem ärgerlich und eigentlich auch am Grundgedanken vorbei.

In Bezug auf den "Ausverkauf" von wichtigen Agrarflächen mag das ja grundsätzlich ein positiver Ansatz gewesen sein.
Wenn ich mir aber die Sache in Bezug auf Bauland anschaue sehe ich da wenig Wirksamkeit.
Wenn ein ausländischer Investor da im Immobilienbereich spekulieren, ich meine natürlich investieren will, jucken ihn die paar Kröten für den Betrieb einer DOO nicht wirklich.
 
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