Die Fischerei in Liznjan

claus-juergen

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Liznjan ist ja eine Art zweite Heimat für mich. Der Ort liegt an der Südspitze Istriens direkt am Meer. Die Menschen dort leben nach wie vor von der Landwirtschaft, der Fischerei und in zunehmendem Maße vom Tourismus.

Neulich war ich mal wieder unten im Hafen und konnte zusehen, welche Mengen an Fisch zwei hier beheimatete Fischerboote anlandeten. Aus welchen Gründen auch immer fahren die Fischerboote nicht täglich hinaus aufs Meer. Manchmal liegen sie wochenlang an der Mole. Meist sind sie nachts unterwegs und kommen am Morgen oder am Vormittag zurück in den Hafen.

Ich war an diesem Tag unterwegs und sah die Kühl-Lkw am Hafen. Da ließ ich es mir natürlich nicht entgehen, die Verladearbeiten zu beobachten.

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Wie man hier unschwer erkennen kann, werden aus den Lkw eingeschweiste Plastikboxen ausgeladen. Manchmal sind es jedoch auch Boxen aus Styropor in etwa der selben Größe. Dazu kommen große Bottiche mit zerstossenem Eis.

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Die Fischerboote selbst sind nicht allzu groß. Die Besatzung besteht aus ein paar Mann. Wie lange die Fischer auf dem Meer sind und wo genau auf der Adria sie ihren Fisch fangen weis ich leider nicht.

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Die Verladetätigkeit geht recht schnell. Ich muß aufpassen, daß ich nicht im Weg stehe und überhaupt Bilder in der Enge knipsen kann.

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In solch einer roten runden Tonne wird das Eis angeliefert. Ein Arbeiter legt dann eine Wanne, hier aus Styropor auf den Tisch. Die Box ist bereits mit Fischen gefüllt. Ein anderer wirft mit einer Schaufel das Eis darauf und ein Dritter verstaut die Box im Lkw.

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Bei sommerlicher HItze ist das eine schweißtreibende Angelegenheit.

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Beim Fang scheint es sich um Sardinen zu handeln.

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Das Procedere geschieht gleichzeitig bei beiden Fischerbooten mit jeweils einem Lkw. Insgesamt waren an diesem Tag drei Kühllaster geparkt. Auch wenn nicht alle komplett gefüllt wurden, so dürften doch ein paar Tonnen Fisch verladen worden sein.

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An den Aufbauten dieses Fischerboots sind starke Lampen zu erkennen. Es ist folglich denkbar, daß auch oder nur nachts gefischt wird.

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Einheimische kaufen hier auch direkt vom Kutter Fisch. Für 20 Kuna bekommt man eine ganze Plastiktüte voller Fisch. Entweder hat man da ganz großen Hunger oder ein Essen mit mehreren Personen steht an oder man gefriert den Fisch ein.

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Wohin diese Lkw den Fisch anschließend bringen und ob er frisch direkt an Endverbraucher verkauft wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht frage ich beim nächsten Mal nach. Aber da geht es halt doch recht hektisch zu, so daß wohl keiner Zeit für die Beantwortung der Fragen eines neugierigen Jürgen hat.
;)


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Mit gefällt es jedenfalls, daß hier in Liznjan die Tradition des Fischfangs noch aufrecht erhalten bleibt auch wenn der Tourismus immer mehr an Bedeutung gewinnt. Trotz des im Bau befindlichen Vier-Sterne Hotels, die Kräne sieht man im Hintergrund, und eines geplanten Yachthafens soll diese Stelle der Kuje Bucht für den Fischfang erhalten bleiben.

jürgen
 
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claus-juergen

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Es schaut nicht gut aus für die Sardinenfischerei in der Adria.

"Sardinen, bekannt als „Futterfische“, sind für die kroatische Fischerei von entscheidender Bedeutung und machen zusammen mit Sardellen mehr als 90 % des Gesamtfangs der kommerziellen Meeresfischerei aus. „Alles, was wir über den Fisch wissen müssen, den wir verzehren“ ist der Titel eines Vortrags von Dr. PhD. Neven Iveša von der Abteilung für Meeresbiologie, Fakultät für Naturwissenschaften, Juraj-Dobrila-Universität in Pula. Ziel war es, die wohltuende Wirkung des Verzehrs von Meeresfrüchten hervorzuheben, ihre Eigenschaften zu erklären und Tipps für die richtige Zubereitung zu geben, damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.

Dr. Iveša wies auf große Veränderungen in den Meeresökosystemen hin. Der Rückgang der Meeresressourcen und das Wachstum der Weltbevölkerung haben zu einem steigenden Bedarf an Meeresfrüchten geführt, und der traditionelle Fang kann die Nachfrage nicht mehr decken. Aus diesem Grund entwickelt sich die Aquakultur – die Zucht von Meeresorganismen unter streng kontrollierten Bedingungen.

Auf globaler Ebene hat die in der Aquakultur erzeugte Nahrungsmittelmenge in den letzten Jahrzehnten die Produktion der kommerziellen Fischerei übertroffen.

Im einführenden Teil ging er auch auf die wichtigen Grundlagen der Weltfischerei ein, zu denen das Wissen der Kroaten beitrug, und hob vor allem Mario Puratić hervor, einen Innovator aus Brač, der mit seiner Erfindung (hydraulische Winde) das Heben von Fischereigeräten aus dem Meer erleichterte, wodurch der menschliche Aufwand verringert und die Ausbeutung bisher unzugänglicher, tieferer Gebiete ermöglicht wurde, schreibt Agroklub .

Sardinen, bekannt als „Futterfische“, sind für die kroatische Fischerei von entscheidender Bedeutung und machen zusammen mit Sardellen mehr als 90 % des Gesamtfangs der kommerziellen Meeresfischerei aus. Unsere Sardine (Sardina pilchardus) ist entlang der Küsten des Atlantischen Ozeans und im gesamten Mittelmeer weit verbreitet, und die Adria, insbesondere ihr nördlicher Teil, gilt als eines ihrer wichtigsten Fischgründe.

Obwohl Maßnahmen zum Schutz der Population wie Jagdverbote eingeführt wurden, ist es weder zu einer nennenswerten Zunahme der Sardinenbestände noch deren Fang gekommen. Iveša erklärt, dass die Gründe dafür vielfältig seien, angefangen von der erhöhten Biomasse von Raubtieren wie Thunfisch, Delfinen und verwandten pelagischen Raubtierarten bis hin zum Anstieg der Meerestemperaturen, der für diesen Fisch nicht sehr günstig sei . Das heißt, er wandert in tiefere, kältere Gewässer und wird so zu einer schwieriger zu erreichenden Beute. Für Fischer wird es zunehmend schwieriger, Sardinen zu fangen, da Raubtiere den Fischfang unmöglich machen. Es kam auch vor, dass Thunfische in den Netzen hängen blieben, die die Sardinen umschlossen, und diese dadurch beschädigt wurden, um zu entkommen und sich von ihnen zu ernähren."


grüsse

jürgen
 
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