das Museum auf der Festung in Knin

claus-juergen

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Nun, wie versprochen von mir Bilder aus dem Musum der Festung in Knin, welches beim Besuch von Daniel verschlossen war. Hier findet ihr den Bericht von Daniel zu Knin.



Darin gehts um die kurze Lebenszeit der serbischen Republik Krajina und die Rückeroberung dieses Landstrichs durch die kroatische Armee im Jahr 1995.

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die Zitadelle aus der Luft gesehen

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Von dort oben hat man schöne Ausblicke auf die Cetina. Der Blick auf Knin selbst ist nicht so berauschend. Für mich hat diese Stadt kaum pittoreske Ecken.

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Den nationalen Pathos spürt man überall im Raum.

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Die auf der Karte dunkelbraun markierten Gebiete sind Teil Kroatiens, waren jedoch von 1991 bis 1995 serbisch besetzt.

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Dann gab es noch den Plan eines serbischen Nationalisten namens Vojislav Seselj der meinte, analog zu Vladimir Putin "überall wo auch nur ein Serbe lebt ist Serbien". Nach dessen Vorstellung wäre von Kroatien kaum noch etwas übrig geblieben. Länder wie Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kosovo oder Nordmazedonien wären in Großserbien aufgegangen.

Vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wurde er freigesprochen. Er war ja anscheinend nur der verbale Anheizer des Konflikts und hat niemand persönlich umgebracht.


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Vojislav Šešelj – Wikipedia


de.wikipedia.org





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So hat sich in der Folge des Bürgerkrieges in einem Teil Kroatiens ein kurzlebiger Staat etabliert. Dazu gehört natürlich eine eigene Währung, die logischerweise nichts wert war. Allein es zählt das Symbol. Seltsamerweise hat man jedoch Geldscheine mit meist lateinischer Beschriftung gedruckt.

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Infos zu diesem Staat findet ihr hier:


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Republik Serbische Krajina – Wikipedia


de.wikipedia.org





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Die kroatischen Autokennzeichen wurden abgeschraubt und neue des Minilandes ausgegeben und an den Fahrzeugen befestigt.

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Auch die Schrift war ab diesem Zeitpunkt kyrillisch. Alle Straßenschilder wie auch die Bezeichnungen von Behörden wurden geändert.

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Im Rahmen der Militäraktion Oluja wurde dann die Serbische Republik Krajina in wenigen Tagen von der kroatischen Armee zerschlagen. Ein Großteil der Bevölkerung flüchtete nach Serbien. Bis heute ist etwa die Hälfte wieder nach Kroatien zurückgekehrt.

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Hier der Vormarsch der kroatischen Truppen in die Krajina auf der Landkarte.

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Bis auf dieses Geschütz habe ich keine militärischen Gerätschaften in der Ausstellung gesehen.

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Natürlich sonnte sich der damalige kroatische Präsident Franjo Tudjman mit dem Sieg seiner Truppen und gewann dann erneut die Wahlen. Er blieb bis zum Tod 1999 im Amt.


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Franjo Tuđman – Wikipedia


de.wikipedia.org






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Bilder des kurzen Krieges

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Die Armee der Republik Krajina hat sich faktisch sofort nach Beginn der Offensive aufgelöst. Auch wirtschaftlich war das Land nie lebensfähig weil die Kontakte zum "Ausland" abgebrochen waren.

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Dieser Soldat präsentiert stolz ein Autokennzeichen

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Die Schilder in kyrillischer Schrift werden abgenommen. Heute sind viele Orts- und Straßenschilder in der Krajina sowohl in kyrillischer als auch lateinischer Schrift vorhanden.

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Plakat zum Gedenken der Wiedereingliederung der Krajina in die Republik Kroatien.

Der am Ende siegreiche Unabhängigkeitskrieg stellt meiner Meinung nach ein wichtiges Merkmal für die nationale Identität des Landes Kroatien dar.

jürgen
 
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