das Krupa Kloster in Norddalmatien

claus-juergen

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Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
Gut 20 Kilometer östlich von Obrovac befindet sich am Flüsschen Krupa ein orthodoxes Kloster. Die Krupa entspringt ganz in der Nähe des Klosters und mündet in die Zrmanja. Wir haben dieses Kloster vor ein paar Monaten besucht.




Drumherum ist nichts als Gegend.



Oberhalb des Klosters befindet sich der Friedhof.



Angeblich wurde das Kloster von orthodoxen Mönchen aus dem heutigen Bosnien im Jahr 1317 gegründet. Damals gehörte diese Gegend zum osmanischen Reich und die Fürsten von Serbien sollen durch Tributzahlungen an die Hohe Pforte den Bestand des Klosters zumindest für eine Zeitlang gesichert haben.



Wer sich das Kloster von außen ansieht, meint, daß in dieser Anlage dutzende Mönche Platz finden. Tatsächlich sollen es derzeit nicht mal eine Handvoll Mönche sein, die dauerhaft hier leben.



Entweder hat der serbische König gar nicht oder zu wenig gezahlt. Auf jeden Fall wurde das Kloster von den Osmanen 1502 und 1620 zerstört.



Die Geschichte wiederholt sich bekanntermaßen und so wurde das Kloster 1941 als diese Gegend zum faschistischen Kroatien gehörte erneut schwer beschädigt. Angeblich soll dies durch die kroatische Ustascha geschehen sein. Die war mit der katholischen Kirche eng verbunden und somit war die serbisch orthodoxe Kirche wohl etwas Fremdes oder gar Feindliches.



Auch 1995 ist während der kroatischen Offensive Oluja gegen die Serbische Republik Krajina das Kloster in Mittleidenschaft gezogen worden. Wertvolle Gegenstände kamen dabei abhanden.



Während wir uns in der Kirche umsehen betet eine orthodoxe Nonne in einer Art Gesang. Das ist für uns Katholiken völlig fremd. Fotografiert habe ich die Nonne natürlich nicht.



Die Fresken in der Kirche wurden im Jahr 1622 von Georgije Mitrofanivic aus dem Kloster Hilandar gemalt. Dieses Kloster befindet sich auf dem Berg Athos in Griechenland.



Die Fresken wurden erst in den 1960er Jahren verborgen unter einer Putzschicht wiederentdeckt.



Die serbisch-orthodoxe Kirche versucht derzeit, das Kloster mit Mönchen wiederzubeleben. Einfach ist es wohl nicht, hierher ans Ende der Welt Kirchenmänner zu locken.



Nun schauen wir uns im Kloster selbst um.



Der viereckige Bau mit Innenhof und hohen Außenmauern diente natürlich dem Schutz vor Angreifern. Schließlich war das Umland über Jahrhunderte hinweg von den Osmanen besetzt und denen war die orthodoxe Kirche, wenn sie sich schon nicht gänzlich beseitigen ließ, ein Dorn im Auge.



Der Innenhof ist gepflegt und schön anzuschauen.







In einem offen zugänglichen Raum im Seitenflügel befindet sich eine Feuerstelle an welcher wohl die Peka zubereitet wird und man auch Fleisch grillt.









In zwei Räumen sind lithurgische Gegenstände ausgestellt. Obwohl man dort nicht fotografieren soll, habe ich es versteckt gewagt.






Ein kleiner Altar



Übrigens kann man vom Kloster aus auf einem Pfad bis zur Quelle der Krupa wandern. Wir haben diese kurze Wanderung nicht unternommen.

jürgen
 
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