Wir alle stehen vor einer ungewohnten Situation. Eine Pandemie wie die aktuelle war für uns vor kurzem noch einfach undenkbar. Allenfalls in einem Science Fiction kommt so etwas vor. Aber das ist ja nur Zukunft und damit in weiter Ferne.So dachten wir doch alle bisher. Nun ist es jedoch Realität und wir sind alle mehr oder weniger verwirrt und unsicher. Experten und solche, die meinen etwas von der Sache zu verstehen, erzählen uns dies und das. Informationen welcher Art auch immer strömen von allen Seiten auf uns ein.
Die weltweite Vernetzung und der Datentransfers in Sekundenbruchteilen haben es nicht nur geschafft, daß Milliarden von Dollar in kürzester Zeit von einem Kontinent auf den anderen verschoben werden können. Nein, auch Informationen über was auch immer sind sofort für jedermann abrufbar. Das Informationsmonopol der Regionalzeitung ist schon lange vorbei. Und doch ist es so, daß wir all das was wir wissen wollen von uns genehmen Medien beziehen.
Vereinfacht ausgedrückt wird derjenige, der regelmäßig die Prawda ließt und Russia Today in der Glotze verfolgt mit der Zeit eine andere Einstellung zu allen möglichen Themen gewinnen als derjenige, der die Berichte der FAZ, des Spiegel oder des Focus regelmäßig verfolgt. Ich möchte hier bewußt keine Wertung vornehmen, sondern nur anmerken, daß die Medien einen hohen Einfluß auf das eigene Denken haben.
Hat man nun beispielsweise zum Thema Corona eine bestimmte Einstellung entwickelt, dann ist es für jeden einzelnen sehr schwer, diese wieder zu revidieren. Der Versuch, sein Gegenüber von der eigenen Meinung zu überzeugen obwohl der bereits sich auf eine andere festgelegt hat ist genauso sinnlos wie einen Moslem zum Christen zu "bekehren" oder einen überzeugten Sozialisten zum Eintritt in die CSU zu überreden.
Aktuell bleibt uns eh nichts anderes übrig, als die staatlich angeordneten Auflagen zu erfüllen. Wir dürfen dies monieren. Sicherlich ist auch die Klage berechtigt, daß bald in jedem Landkreis und jeder Stadt täglich neue Regeln aufgestellt werden die kein Mensch mehr überblickt. Welche Alternativen haben wir denn sonst?
Jeder von uns lebt hier inmitten einer Gesellschaft und kann sich nicht ausschließen. Die einsame Insel mag ein Traum sein, der aber unerfüllbar bleibt. Folglich kann man nur versuchen, daß Ansteckungsrisiko für sich selbst und sein persönliches Umfeld zu minimieren. Ob dazu die FFP2 Maske gehört oder die Vermeidung von Kontakten kann in Frage gestellt werden. Ich persönlich halte es so, daß ich lieber etwas vorsichtiger bin als etwas zu lasch und zu sorglos. Ich bin froh, daß COVID-19 bisher anscheinend mich nicht erwischt hat. Vielleicht war das Quentchen Glück dabei, vielleicht habe ich mich auch bisher richtig verhalten.
Und ja, auch mich nervt das alles. Viel lieber wäre ich in diesem Winter in den warmen Süden geflogen. Es hat nicht sein sollen. So hoffe ich für mich persönlich, daß es in ein paar Wochen wärmer wird und ich raus in meine Berge zum Wandern gehen kann und daß ich mit dem Motorrad Ausflüge machen kann und nicht zuletzt, daß ich den Mai in Liznjan verbringen kann. Bis dahin muß nicht nur ich gesund bleiben, sondern bis dahin sollte Corona auf dem Rückzug sein. Dazu kann ich nur ganz wenig beitragen, wir alle zusammen hingegen recht viel. Dies gilt für Deutschland, Kroatien und die gesamte Welt.
Das war heute mein Wort zum Sonntag.
grüsse
jürgen