Besuch in Bale

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perovuk

Guest
Hallo zusammen
Auf einer unserer Fahrten nach Premantura, ohne die Autobahn zu benützen, kamen wir u,a, auch an Bale vorbei, Emmi sagte, quasi als "Wink mit dem Zaunnpfahl", " da waren wir noch nie".
Es blieb mir kaum was anderes übrig als auf dem Rückweg an der Straße einen scharfen Links-Schlenker zu machen und schon waren wir da, hier meine Bilder in 2 Teilen:
Hier in der Kirche des hl. Julian muss man Eintritt bezahlen um in der Krypta die Überreste der zerstörten Basilika zu besichtigen,man kommt auch auf diesem Weg in das eigentliche Kirchenschiff im Obergeschoß

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eigentlich gibt es ja im ganzen Ort genug alte Steine
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aber es wurde auch vieles wieder herausgeputzt
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die schmalen Gassen und Häuser ähneln vielen der alten istrischen Orte, würde ich meine Bilder nicht penibel ordnen, wüßte ich nicht mehr wo das war......
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weiter mit Teil 2
 
P

perovuk

Guest
Bale Teil 2

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hier die Kirche zum Glockenturm, wie hier allgemein üblich etwas absseits stehend
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in dieser, zum Zeitpunkt unseres Besuches, offenen Kapelle entdeckte ich diese schönen alten Deckenmalereien
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Rückansicht mit Kakteen und Olivenbäumchen, sowie die traditionelle Eisprobe zu zweit
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hier in den richtigen Rahmen gerückt; junge Frau und alte Olive:wink:
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Nun noch etwas zur Geschichte. Quelle "histrica":


Bale

Das kleine Städtchen mit seinen von zahllosen Generationen blank gelaufenen gepflasterten Gassen und den alten Gemäuern kann viele Geschichten erzählen. Hier scheint jeder Stein und jeder Luftzug einem etwas zuzuflüstern. Die Geheimnisse der Dinosaurier, die Geschehnisse der römischen Epoche und die Legenden um das Castrum aus römischer Zeit werden enthüllt und der prächtige Palast erzählt vom prunkvollen Leben Casanovas an diesem Ort...

Bale befindet sich an der Westküste Istriens, auf einem Hügel namens ‚Mom Perin’, umgeben von Olivenhainen, Weinbergen und mediterraner Macchia, welche sich bis zur traumhaften Küste erstreckt. Die historische Altstadt steht unter Denkmalschutz für sakrale Kulturgüter. Dazu gehören auch die Pfarrkirche St. Julian mit dem Sarkophag aus dem 8. Jahrhundert, die Stadttore, die gepflasterten Steingassen der Altstadt und die Bauwerke mit venezianischer Gotik, von welchen sich der restaurierte Palast Bembo besonders hervorhebt.

Bale ist auch bekannt als Stadt der Schmetterlinge. In diesem Gebiet sind etwa 400 Arten von Schmetterlingen bekannt, von denen einige zu denen vom Aussterben bedrohten Arten gehören. Der hiesige Küstenabschnitt mit seiner unberührten Natur ist der wohl schönste und sauberste Teil der Westküste Istriens. Hier befindet sich auch ein Vogelschutzgebiet, das ‚Palud’, in welchem aktuell 217 Vogelarten beheimatet sind. Auch wegen der neuesten archäologischen Funde von Dinosauriern und anderen vorgeschichtlichen Tieren aus dem Mesozoikum-Zeitalter (vor 130 Millionen Jahren), in der Bucht von Port kolone hat die Küste von Bale an Berühmtheit erlangt. Aufgrund dieser Fundstätte, die nach Expertenmeinungen die größte ihrer Art in Europa ist, plant man ein paläontologisches Museum, in welchem die Fundstücke konserviert und ausgestellt werden sollen und diese einzigartige Stadt für seine Bewohner noch attraktiver gestalten soll.

Bale ist Anziehungspunkt für zahlreiche Künstler, die jeden Sommer hierher zurück kehren um die Geschichten der Stadt und ihrer Bewohner mitzuerleben. Die einzigartige Schönheit und Atmosphäre Bales läßt jeden Besuch unvergesslich werden.


Geschichte Bale
Die Geschichte der Stadt beginnt bereits in der Antike. Vor den Römern gab es schon die vorgeschichtliche Festung. Die historischen Dokumente, Überreste von römischen Bauwerken, Geldstücke aus Bronze und andere Fundstücke lassen erkennen, das Bale einst eine römische Festung war. ‚Castrum Vallis’ wurde von Caio Palcrus zum Zweck gegründet, die Salinen und den Hauptverkehrsweg von Pula nach Porec vor den zahlreichen Angriffen der Bevölkerung aus dem Hinterland zu schützen.

Im Mittelalter wurde aus der römischen Festung unter der Herrschaft der Adligen von Acquilea eine befestigte Stadtanlage mit umlaufender Stadtmauer, welche im Jahr 983 zum ersten Mal als Bale Erwähnung findet. Bale geriet dann zunächst unter byzantinische Macht um dann an die Regierung der Langobarden zu geraten und anschließend an die von Pipino und seinem Sohn Carlus Magnus. Im Jahr 1332 fiel Bale an die Republik von Venedig, danach an die Herrschaft von Österreich und anschließend an Frankreich.

Der Palast gehörte ursprünglich der venezianischen Familie Sardo und ging dann in den Besitz der Familie Bembo über. Das Kastell Bembo ist die touristische Hauptattraktion von Bale und Zentrum des sozialen Geschehens. Die Fassade im Stil der venezianischen Gotik mit ihrem zentralem Balkon und den beiden Vierecktürmen, die im Stil der Renaissance mit einem Zwischentrakt verbunden wurden, ist komplett erhalten. Heute dienen diese Räumlichkeiten der italienischen Gemeinschaft als Veranstaltungsort für verschiedene kulturelle und künstlerische Aktivitäten. Auch die Stadtloggia, der Fontik (Gedreidespeicher) und der Prätorenpalast stammen aus der venezianischen Zeit und gehören zum bewunderswerten Kulturerbe.


Kolone
Im Jahr 1985 fand ein italienischer Taucher auf dem Grund der Meeresbucht Kolone die Fossilien von Dinosauriern. 1992 dann wurdenÜberreste von Dinosaurierknochen aus der Zeit des Mesozoikums, hier speziell des Brachiosaurus, einer der größten auf der Erde existierenden Dinosaurier, dessen Länge etwa 20-25 Meter bertug, gefunden. Wissenschaftler gehen davon aus, daß eine Naturkatastrophe zum Aussterben der Dinosaurier geführt hat und die Anzahl der in Kolone gefunden Fossilien läßt den Schluß zu, dass es sich hier um einen großen ‚Dinosaurierfriedhof’ handelt. Die gefunden Fossilien sind dermaßen gut erhalten, dass man einige Dinosaurierknochen einer heute eventuell noch unbekannten Art zuteilen kann. In näherer Zukunft ist die Entstehung eines paläontologischen Parks und eines Museums geplant.

Wir empfehlen
Kastell Bembo - Ursprünglich im Besitz der Familie Soardo ging es im Jahr 1618 durch die Hochzeit der Veronica Soardo mit Alvise Bembo in dessen Familienbesitz über. Während der Restaurierungsarbeiten wurden in den Kellergewölben Gegenstände aus der Bronzezeit gefunden. Der Palast wurde auf Teilen der Stadtmauer und zwei Türmen aufgebaut. Über dem Eingang befindet sich der venezianische Löwe aus dem Jahr 1445, das Wappen der Familie Bembo und die Sonnenuhr. Da das Historische Zentrum Bales leicht angreifbar war, wurde es durch drei Stadtwälle mit etwa zehn Wehrtürmen geschützt.Pfarrkirche Hl. Julian- auf den Ruinen einer Basilika aus dem neunten Jahrhundert wurde dieses große Bauwerk aus weißem Stein im 19. Jahrhundert erbaut. Die Überreste der Basilika sind heute in der Krypta zu besichtigen. In der Kirche befinden sich außerdem ein Steinsarkophag aus dem achten Jahrhundert mit einem dekorativen Relief aus der vorromanischen Zeit, ein romanisches Holzkreuz, eine Madonnenstatue von Mon Perin aus dem 15. Jahrhundert sowie weitere lithurgische Kostbarkeiten. Der mit seinen 36 Metern sehr hohe Glockenturm stammt aus der Antike und wurde 1865 restauriert. Kirche des Hl. Geistes- aus dem 15. Jahrhundert mit einem steingedecktem Dach und teilweise erhaltenen Fresken aus der Spätgotik. Kirche des Hl. Anton Abate- aus dem 14. Jahrhundert. Ihre Form entspricht der eines römischen Kreuzes.


das war es wieder mal
es grüßen herzlich, Pero und Emmi:hallo:
 
V

vize2

Guest
Hallo Pero

Sehr schade, dass ich an diesem schönen Ort immer nur vorbeigefahren bin, da habe ich eindeutig etwas verpasst! :banghead:
Aber bei insgesamt 6 Wochen in 5 Jahren muss man halt Prioritäten setzen, das habe ich leider lernen müssen...

Vielleicht das nächste Mal:

DSCN2137.jpg


Herzlichen Dank für den schönen Bericht!

Viele Grüsse
Viktor
 

claus-juergen

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Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Peter,

danke für deinen ausführlichen Bildbericht mit Hintergrundwissen. Ergänzend möchte ich noch ein Bild der vor einigen Jahren neu erbauten Turnhalle am Ortsrand zeigen. Das Bauwerk wurde komplett mit Naturstein verkleidet. Auch so kann man moderne funktionale Architektur mit zum Ort passendem Äußeren verbinden.


klotz2.jpg



grüsse

jürgen
 
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