als landwirtschaftlich interessierter Mensch war ich während meines Urlaubs im Hinterland bei Bisko, etwa 30 km südlich von Dugopolje, hinter den Bergen unterwegs. Dort gibt es kleine Dörfer mit landwirtschaftlich
genutzten Flächen.
Es wundert mich nicht wenn es nur wenig Ertrag gibt. Trotz guter Böden und Bewässerungsgräben lag die Hälfte der Flächen einfach brach. Hauptsächlich wurden Kürbisse und etwas Mais angebaut. die Bodenbearbeitung war katastrophal. Obwohl die klimatischen Verhältnisse sehr sehr gut sind. Man kann dort auch 2 Ernten einfahren. Sicher, die großen Flächen wie in Ostdeutschland oder Rumänien gibt es dort natürlich nicht.
Mit dem kleinteiligen Gemüseanbau kann heute in der EU kaum noch jemand überleben. die Kosten sind einfach zu hoch und die Erzeugerpreise zu gering.
Das ist in Kroatien nicht anders. Sonderkulturen wie Wein, Oliven oder die berühmten Mandarinen gehen sehr wohl im Land der Sonne.
Aber auch die Maschinen sind sehr alt, meist noch aus Jugo Zeiten. Da herrscht ein immenser Investitionsstau.
All dies geschieht, weil es für die Europäische Union am wichtigsten ist, billige landwirtschaftliche Produkte ohne große Investitionen zu haben, und weil sie gezielt die Zahl der Bauern reduziert und die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe erhöht, um preislich wettbewerbsfähiger mit den Vereinigten Staaten zu sein, heißt es Unser Gesprächspartner fügt hinzu, dass die Europäische Union derzeit einen Überschuss an landwirtschaftlichen Produkten habe und kein Interesse daran habe, dass beispielsweise Kroatien oder Rumänien mehr solcher Produkte produzieren. Er behauptet, dass auch die Grüne Agenda der EU auf dieses Ziel hinarbeite – die landwirtschaftliche Produktion zu reduzieren, weil sie Überschüsse erzeuge, die die Preise drücken; Defizite sind für die Europäische Union kein Problem. In diesem Zusammenhang beobachtet Bilić die jüngste Schlachtung von Schweinen in Slawonien aufgrund der afrikanischen Pest: Vielleicht war die Methode zur Bekämpfung der Krankheit zu starr und wahllos, aber seiner Meinung nach war zu viel Schweinefleisch auf dem Markt und es hätte ein Defizit geben müssen entstanden, die später von westeuropäischen Betrieben kompensiert werden. Und damit Geld verdienen, denn der Mangel an Schweinefleisch auf dem Markt wird den Preis in die Höhe treiben.
Mehr muss man dazu auch nicht wissen.