2627 Bakar - Tunnel für die Kohlebahn

claus-juergen

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hallo Rätselfreunde,

wer kann mir sagen welchen Zweck das Ding mitten im Bild erfüllt?

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Viel Spaß wünscht

jürgen
 

Daniel_567

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Hallo Jürgen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass damit/dadurch Schiffe be- und entladen werden.
Ist es ein Küstenort an der Adria in Dalmatien?


Viele Grüße, Daniel.
 

claus-juergen

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SuuSii

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Hallo Jürgen,

könnte das "Ding" etwas mit der Müllentsorgung auf Schiffen zu tun haben?

LG Susi
 

Daniel_567

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Jürgen, wird das Teil noch genutzt oder ist es ein Relikt vergangener Zeiten?
Ich würde die Öffnung so ca. auf 2000x3000 schätzen, kommt das hin?
Wurden dort feste oder flüssige Güter entladen?


Viele Grüße, Daniel.
 

claus-juergen

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Hallo Daniel,

Mit deiner Schätzung 2 x 3 Meter liegst du gar nicht mal so schlecht. Diese Einrichtung wird seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt. Es wurden feste Güter entladen.

Grüße

Jürgen
 

SuuSii

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Hallo Jürgen,

wurden vielleicht Rohstoffe entladen, die man an einem anderen Küstenabschnitt abgebaut hat?

LG Susi
 

Julija

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Auf diesem Bild ist das Ding möglicherweise auch zu sehen.

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perenospera

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Bakar passt

Hab hier auch eine andere Ansicht gefunden:

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Quelle: Google
Bild: Rajko Mrvos- ZooM studio

Gruß Jochen
 
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Reaktionen auf meine Beiträge: Julija

Julija

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Ist das wohl dieser Kohletunnel, das man auch als unterirdischen Kohletransport nutzte? Vor Jahren hast du möglicherweise auch schon danach gefragt, Jürgen.


Hier noch besser zu sehen

 

perenospera

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Wurde damit die am Bulkterminal gelöschte und lagernde Kohle zum Kohletunnel für die Kokerei gebracht?
 

Ralf 2.0

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War da früher ein Förderband drin ?
 

claus-juergen

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Jochen hat das Rätsel vollständig gelöst. Gratulation!

Aber auch Julija und Ralf haben wichtige Beiträge geliefert, die die Lösung vervollständigen. Doch der Reihe nach.

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Auf diesem Bild kann man gut erkennen, daß der viereckige Tunnel bis zur Kohlehalde reicht. Der einstige Zweck ist schnell erklärt. Oberhalb des Kohlebergs sieht man die Jadranska Magistrale.

Dort wo bis heute Schiffe aus Übersee Kohle anlanden wurde diese einst zuerst durch diesen Tunnel mittels einer Schmalspurbahn die im Meer parallel zur Küste verlief bis zum eigentlichen Kohletunnel und dann durch diesen auf die andere Seite der Bucht gefahren.

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Auf diesem Bild sieht man im Vordergrund den viereckigen Tunnel. Links davon ist der Berg Kohle. Rechts davon die Stadt Bakar. Im Hintergrund erkennt man zwei Tanks. Unterhalb von denen befand sich eine Kokerei. Was das ist erklärt uns Wikipedia.


Die Bahn führte bis zu diesem Tunnel. Von dort aus ging es unter dem Meer quer durch die Bucht auf Schienen bis zur Kokerei. Da sowohl die Kokerei als auch die angelandete Kohle einen ziemlichen Dreck durch Staub und Rauch verursachte wurde beides nicht direkt bei Bakar gebaut. Zudem fehlte dort der Platz. Somit blieb nur die Lösung auf der einen Seite die Importkohle von Schiffen anzulanden und auf der anderen Seite die Kokerei zu bauen.

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Genauso wie auf dieser Seite schaut der Tunnelausgang auf der anderen Seite aus. Daneben befindet sich ein Hotel. Sicherlich war das vor einem halben Jahrhundert ein toller Ausblick für die Hotelgäste. Hinzu qualmte die Kokerei und staubte es drüben beim Löschen der Kohlefrachter. :(

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Das Industriedenkmal Kohletunnel wurde mittlerweile anders gestaltet.

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Dahinter versperrt seit der Schließung dieses Gitter den Eingang. Ob der Tunnel mittlerweile abgesoffen ist weil er undicht wurde, kann ich zwar nicht sagen. Allerdings ist das wohl wahrscheinlich.

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Warum dieser Aufwand hier betrieben wurde um Kohle auf diese Weise über eine relativ kurze Distanz zu transportieren ist nicht ganz geklärt. Für den Standort spricht die Nähe zur Industriestadt Rijeka. Neben der Kokerei, die vor vielen Jahren abgerissen wurde befindet sich heute eine Raffinerie. Das Rohöl wird allerdings nicht hier angelandet, sondern auf der Insel Krk und von dort mittels einer unter dem Meer verlegten Pipeline an Land gepumpt. Auf Krk ist das Gelände wesentlich flacher und Platz ausreichend vorhanden.

Der erste Tunnel wurde wohl deshalb gebaut, weil möglicherweise direkt nach dem Aufladen der Waggons die Staubentwicklung ziemlich stark war. Auch die hier gelegentlich herrschende Bora dürfte eine Rolle gespielt haben. Dann ging es etwa 300 Meter auf Schienen weiter bis zum Kohletunnel unter dem Meer.

Und dann gibt es noch eine ganz andere Erklärung für den Bau der Kohlebahn mit den Tunneln. Josip Broz Tito war in der Festung von Bakar in der Zwischenkriegszeit inhaftiert weil er sich bereits damals politisch gegen das Königreich Jugoslawien betätigt hatte. Deshalb sprechen manche davon, daß die Entscheidung, in der Bucht von Bakar einen Kohlehafen und eine Kokerei zu errichten als eine Art späte Rache des Dikators an der Stadt angesehen werden kann. In Bakar selbst gibt es nur die schmale Straße an der Küste die wohl ungeeignet für den zeitgleichen Schienen- und Straßenverkehr gewesen wäre.

Die bis zum heutigen Tag hier aus Übersee importierte Kohle geht seinerzeits ins benachbarte Ausland. Per Zug wird die Kohle nach Tuzla und Sarajewo gefahren um dort in Kohlekraftwerken verfeuert zu werden. Ob das arme Land Bosnien-Herzegowina in nächster Zeit auf Kohlestrom verzichten kann weil erneurbare Energien in dem Maße ausgebaut werden bezweifle ich. So wird oder muß wohl Bakar noch eine Zeit lang mit dem Dreck und dem Anblick des Kohlebergs vor der Haustüre leben.

Der ehemalige Kohlebergbau in Labin auf der Halbinsel Istrien und das dort befindliche Kohlekraftwerk bei Plomin haben mit dieser Einrichtung hier übrigens nichts zu tun.

Vielen Dank fürs Mitmachen bei einem Rätsel welches uns nicht unbedingt die Schönheiten des Landes zeigt sagt

jürgen
 
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SheldonSJP

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Schon erstaunlich was man damals alles so aus dem Boden stampfen konnte und was heute noch recht gut erhalten ist, obwohl es schon jahrzente nicht genutzt worden ist. Und das bei der salzigen Luft und permanent dem Salzwasser ausgesetzt.

Vielleicht hat ja bald noch einer die Idee, diesen Tunnel noch für die Touris zu nutzen, damit man schneller von einer auf die andere Seite kommt. Man könnte auf der leeren Seite dann eben die laute Partymeile hochziehen oder eben einen Strand hinbauen mit Unterkünften und Mobilheimen. Da musste man nicht extra mit Booten hin und her fahren oder einen großen Bogen fahren. Eine Brücke könnte man sich dann auch sparen. Allerdings sieht dieser Ort noch nicht danach aus, als ob er sehr touristisch erschlossen ist.
 

claus-juergen

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Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
Schon erstaunlich was man damals alles so aus dem Boden stampfen konnte und was heute noch recht gut erhalten ist, obwohl es schon jahrzente nicht genutzt worden ist. Und das bei der salzigen Luft und permanent dem Salzwasser ausgesetzt.

Vielleicht hat ja bald noch einer die Idee, diesen Tunnel noch für die Touris zu nutzen, damit man schneller von einer auf die andere Seite kommt.
hallo Thomas,

ich gehe davon aus, daß der Tunnel abgesoffen ist weil die Verbindungen nicht mehr dicht sind. Ein Abbau der Betonteile würde eine Menge kosten und so läßt man das Ding einfach stehen. Die einfahrenden Boote stört der Betontunnel auf dem Grund nicht. Die großen Frachter, die Kohle anlanden fahren erst gar nicht so weit.

Die wenigen Touristen die nach Bakar kommen würden vermutlich eh nicht durch den Tunnel laufen wollen. Da bekommt man ja Angstzustände. ;)

grüsse

jürgen
 
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