Nun also weitere Infos zur Festung Klicevica und dem Fundort der Kanone.
Vor einigen Jahrzehnten spielten und gruben Kinder aus der Gegend in den Ruinen der alten Burg.
Die befindet sich nur wenige Kilometer westlich von Benkovac und fast neben der Autobahn.
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Dabei gruben sie diese etwa 60 cm lange Kanone aus und brachten sie nach Hause. Das Ding wiegt übringes mehr als einen Zentner!
Auf dem elterlichen Anwesen diente das Ding dann als Futtertrog für Hühner. Getreidekörner und anderes Futter wurde in die offenen Rohre geschüttet.
Durch einen Zufall kam ein historisch interessierter Mann auf den Hof, kaufte das Ding der Familie ab und forschte nach der einstigen Bedeutung.
Es dauerte Jahre bis Fachleute anhand des Fundortes und alter Skizzen von Leonardo da Vinci die einstige Funktion herausgefunden hatten. Dies auch deshalb weil man bisher keine dreiläufige Kanone nach dem Vorbild des Universalgenies gefunden hatte. Man wusste also nicht, welche der vielen Ideen durch Handwerker seinerzeit auch in die Tat umgesetzt wurden.
Man stellte daraufhin Berechnungen an wie hoch die Treffsicherheit, die Durchschlagskraft und auch die mögliche Schußentfernung gewesen sein müsste.
Dabei kam man zu der Überzeugung, daß als einzige Möglichkeit für den Einsatz dieser umständlich zu bedienenden Waffe das befestigte Eingangstor der Burg gewesen sein müsste. Dies deshalb, weil die Angreifer wegen des Geländeprofils versuchen mußten, den Eingang zu erobern.
Über dem Eingangstor gedeckt postiert ergibt sich ein schmales Schußfeld. Die Reichweite von 40 bis 60 Metern dürfte genügt haben.
Während der infrage kommenden Zeitperiode war die Festung vermutlich in venezianischer Hand und schütze die Gegend vor den Osmanen. Ob die Kanone bereits beim ersten Probeschuß auseinander flog oder im echten Kriegseinsatz wissen wir nicht.
Als vor kurzen das Museum in der Festung Benkovac fertiggestellt wurde war der Kampf der Institutionen um dieses wertvolle Ausstellungstück entschieden. Gerne hätte es sich die oberste Denkmalschutzbehörde aus Zagreb unter den Nagel gerissen. Benkovac hat sich durchgesetzt und so ist dieses Einzelstück dort zu bewundern.
Irgend jemand hat wohl dieses Seil im Turm aufgehängt um von oben besser über die Landschaft blicken zu können. Ich habe auf das Klettern verzichtet.
jürgen