Overtourism in Kroatien?

M

Marius

Guest
Also, nach Overtourism sieht das jetzt nicht aus: + 1%

Bemwerkenswert finde ich die Aussage: "Die wenigsten Touristen, die Kroatien bisher besucht haben, kamen aus Jordanien, Oman und Macau."
Denn die wenigsten Touristen, nämlich null, kamen aus einer Liste mit etwa 120-130 Ländern, wenn die Angabe, dass es Besucher aus "über 70 Ländern gab" und man davon ausgeht, dass mit "über 70 Ländern" nicht etwa 190 Länder gemeint sind. ;-)
 
M

Marius

Guest
Naja, ein Politiker halt... Belangloses Gequatsche, ehrlich jetzt.
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Crofun

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.938
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Julia,

du hast hier einen Artikel verlinkt, der meiner Meinung nach die Dinge auf den Punkt bringt. Mal sehen, wie sich Kroatien in den kommenden Jahren entwickelt. Es gibt wie ich schon lange sage, nicht nur Meer und Sonne, sondern Chancen auf Touristen, die anderes suchen als das was es überall am Mittelmeer gibt.

grüsse

jürgen
 
H

hiking & biking

Guest
HoHoHo!

Danke für den Artikel.

Zitat daraus: "(...) kann in den vier Sommermonaten abzüglich aller Kosten 30 000 bis 40 000 € verdienen. Damit lässt sich hier ein ganzes Jahr lang sehr komfortabel leben», erklärt der Ökonom Badurina."

Klar, man kommt mit dem Geld über die Runden, aber "sehr komfortabel"? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Rechnen wir doch ein einfaches Beispiel im Preisniveau rund um Split:
Für 2 Personen benötigt man etwa/im Durchschnitt ~80 Eur pro Tag für Essen & Trinken + Einkäufe des täglichen Bedarfs => 29.200 Eur allein für die Grundfunktion pro Jahr.
Dabei ist man noch keine Meile Auto gefahren, noch hat man überhaupt das Fahrzeug finanziert oder gewartet. Selbst müsste man auch noch irgendwo wohnen, also Grundkosten, Strom, Wasser, Heizung einbeziehen. Evtl. sogar Miete?
Vielleicht möchte man sogar Geld für eine weitere Ferienwohnung zurücklegen?
Zu "sehr komfortabel" könnte auch ein Schiff in der ACI Marina gehören. Man munkelt das sei im Unterhalt fast geschenkt...

Ah - auch wenn ich selbst kein Ökonom bin - es verfolgt mich die Vermutung, dass der genannte Ökonom evtl. Lebenshaltungskosten vom tiefsten Hinterland kalkuliert. Was meint ihr?

Just my 2ct
Ben
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.938
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Ben,

was die Lebenshaltungskosten der Kroaten angeht, ist das so eine Sache. Ein Vergleich des teuren Großraum Split mit allen anderen Regionen wo die Touristen einfallen verbietet sich schon mal.

Ich kann nun nur für Istrien sprechen. Da kenne ich schon ein paar Ehepaare oder Familien, die zwei bis fünf Fewo im Sommer vermieten. Manche haben nun mal aus welchen Gründen einen hohen Lebensstandard und manche sind eher genügsamer.

Heizung als großer finanzieller Brocken entfällt weitgehend, weil viele mit Holz, das kostet fast nichts, heizen und das Bad mit einem Heizstrahler oder der Klimaanlage. Die Schlafräume werden vielfach gar nicht geheizt. Strom kostet einen Bruchteil dessen was er bei uns kostet. Wasser ist zumindest gleich teuer wie in meiner deutschen Heimat. Die Grundsteuer ist minimal und der Müll auch nicht teuer. Ob jeder so überversichert ist wie bei uns, glaube ich eher nicht.

Ob nun jeder so einen vollen Kleiderschrank, das neueste Iphone und eine große Karre in der Garage hat, sei mal dahingestellt.

Grundsätzlich kann man, wenn man will, mit der oben genannten Summe gut übers Jahr kommen. Viele haben auch gar keine andere Einkunftsmöglichkeit. Aber manche leben wie auch bei uns immer am Limit, wenn nicht sogar über ihre Verhältnisse.

grüsse

jürgen

PS: Kannst du einem rudementär deutsch sprechenden Allgäuer mal erklären was dieses Kürzel "Just my 2ct" bedeutet? ;)
 
H

hiking & biking

Guest
Hallo Jürgen,
Ein Vergleich des teuren Großraum Split mit allen anderen Regionen wo die Touristen einfallen verbietet sich schon mal.
Warum verbietet sich das?
Das ist die Hauptstadt Dalmatiens und die Region ist ein starker Tourismus Magnet. Über 250.000 Menschen leben im Ballungsraum. Auch ohne Touristen wäre es hier teuer...

Die Lebenshaltungskosten aus der Region kenne ich ebenfalls vergleichsweise gut. Bis zu diesem Herbst haben wir eine kleine, alte Bretterbude auf Marjan unterhalten ;)

Wie oben geschrieben - man kommt mit einem Betrag von ~30-40k über die Runden - allerdings sieht "sehr komfortabel" anders aus.

"Just my 2ct" => mein bescheidener Beitrag, der vermutlich wenig aussagt... :cool:

Ben
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.938
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
M

Marius

Guest
40.000,- Eier sind über 3.000,- Euro pro Monat, so viel steht den allerwenigsten Kroaten netto zur Verfügung. Der Mann hat also völlig recht, wenn er sagt, dass man davon sehr komfortabel leben kann.

Einem US- oder Mitteleuropa-Bürger erscheint das vielleicht nicht soooo komfortabel, ihr dürft aber nciht vergessen, dass in Kroatien alleine schon die Abwesenheit von Geldproblemen sehr viel Komfort bedeutet. Bodurina, der Mann der im Artikel zitiert wird, ist Kroate, daher müsst ihr seine Aussage aus seinem Standpunkt betrachten, nicht aus eurem. ;-)
 
H

hiking & biking

Guest
daher müsst ihr seine Aussage aus seinem Standpunkt betrachten, nicht aus eurem
Ok, verstanden.
In vielen Teilen der Welt wird unter "sehr komfortabel" ein weiträumiges, gepflegtes Eigenheim verstanden. In der Garage ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse und 3-4 Fernreisen pro Jahr. Egal ob D/A/CH, Croatia, USA oder Sudafrika. Die Menschen sind bei dem Thema Lifestyle weltweit sehr ähnlich wenn nicht identisch.

Aus eben dieser Mittelschicht leben viele, viele Menschen in der Region Split. Um "sehr komfortabel" zu leben braucht es auch in kroatischen Ballungsräumen mindestens diese 30k Eur pro Quartal.

Nur so ein Gedanke ;)
Ben
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
H

hiking & biking

Guest
Der Artikel ist in einem schweizer Magazin "nzz.ch" in der Rubrik Wirtschaft veröffentlicht worden.
Streng genommen müssten wir nach schweizer Maßstäben bemessen ;)

Die Abwesenheit von Geldproblemen ist eine riesige Hürde im Leben. Insbesondere in Ländern wie Kroatien tun sich viele Menschen schwer. Bei diesem Punkt wollte ich dir bereits beim letzten Post schon beipflichten :)
 
M

Marius

Guest
Den Zustand in Kroatien, insbesondere was die blockierten Giro-Konten angeht (ja, das geht!) kann ich dir / euch im Detail schildern, wenn euch das interessiert, damit würden wir aber endgültig das Strangthema verlassen, deshalb müsste ich einen eigenen Strang dafür öffnen.
 
H

hiking & biking

Guest
Meinst du mich? Ich war bei der Unterhaltung wegen den Girokonten nicht dabei.
Mein Anwalt hat ein Konto für den Betrieb der Immobilien geführt. Mich geht das nichts an...

Gerne zurück zum Thema "Tourismus". Für mich steht noch ein Frage im Raum.
Der Artikel sagt aus, dass für Ferienwohnungen nur eine geringe Pauschale als Gewinnsteuer abzuführen ist. Das ist ja schon lange so und wahrscheinlich auch der Grund für einen Bauboom an FeWos in manchen Küstenregionen.

Dennoch sind die Einkünfte aus Vermietung doch noch über die persönliche Einkommenssteuererklärung zu deklarieren, oder entfällt dies auch?
Rein aus Interesse gefragt ;)
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.938
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Ben,

meines Wissens sind es derzeit 800 Kuna pro Bett und Jahr für den kroatischen Vermieter. Folglich muß er schauen, daß er bei den Einkünften darüber kommt. Das dürfte kein Problem sein.

Wir Ausländer unterliegen einer wesentlich höheren Besteuerung der Einkünfte aus Vermietung. Wir sind genötigt, eine monatliche Steuererklärung beim kroatischen Finanzamt abzugeben.

grüsse

jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Top Bottom