Wanderung zur Festung Monte Grosso in Stinjan bei Pula

claus-juergen

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Im Oktober mußten wir zwei Anläufe machen um diesen Teil Pulas endlich einmal ausgiebig zu erkunden. Beim ersten Mal verschlechterte sich das Wetter und es begann zu regnen. Also wieder rein ins Auto, ab ins nächste Cafe nach Stinjan und dort gemeinsam mit einem Fori die Zeit totschlagen.

Zwei Tage später dann Traumwetter. Also nicht den Leihwagen, sondern den vor Ort in unserer Werkstatt mit neuen Stoßdämpfern ausgerüsteten Sportwagen bis zum kleinen Fischereihafen bei Stinjan bewegt, ein Bild auf der Mole geknipst und den Wagen in den Schatten gestellt. Dann ging es los, immer die Küste entlang.

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Monte Grosso war unser heutiges Ziel und zwar nicht auf dem direkten Weg einfach den Hügel rauf, sondern zuerst ein Stück entlang der Küste. Auch hier wurden die Pfade in den letzten Jahren recht gut markiert und freigeschnitten.

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Ganz hinten sieht man Pula

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An der langen Mole der Halbinsel Musil, diese begrenzt die Bucht von Pula im Südwesten, hat ein Spezialschiff festgemacht. Welchem Zweck dieses dient, kann eine Landratte wie ich natürlich nicht sagen. Vielleicht wird das Ding bei den gut 15 Seemeilen vor Pula in der Adria liegenden Gasfeldern benötigt. Diese werden seit etwa 20 Jahren ausgebeutet. Die Gasplattformen wurden nicht nur auf der Uljanik-Werft in Pula gebaut, sondern werden zu Wartungszwecken seit einiger Zeit auch hierhergeschleppt und dann überholt.

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Wir sind zwar an diesem alten Gebäude ein Stück entlang gegangen, der Weg zur Festung führt jedoch direkt davor ein Stück rauf auf den Hügel.

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Diese Wanderer gehen zu einem kiesigen Strandabschnitt, der FKK-Anhängern vorbehalten ist.

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Wir bewegen uns eine ganze Weile lang immer etwas oberhalb des Ufers, meist im Schatten oder Halbschatten.

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Bevor wir zu diesem Verladehafen kommen, müssen wir rechts rauf auf den Hügel. Die Festung Monte Grosso ist angeschrieben.

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Auf der Halbinsel links davon befindet sich die Festung Punta Christo. Hier wird in jedem Sommer ein Musikfestival mit tausenden Teilnehmern veranstaltet.

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Jetzt im Herbst sind die Früchte des Erdbeerbaumes reif.

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Manches am Wegrand blüht sogar noch.

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Nach einer guten Stunde Weg sind wir am Eingang zur Festung angelangt. Die Festung ist mittlerweile gegen Einsturz gesichert und kann jederzeit besichtigt werden. Der Hügel ist hier 67 Meter hoch.

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Das Tor links sperrt das Gelände des nebenan befindlichen Hochbehälters für Trinkwasser ab.

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Mit EU-Geldern und einem Eigenanteil der Stadt Pula wurde der weitere Verfall der Anlage aufgehalten. Insgesamt wurden für alle regionalen Festungen der Donaumonarchie etwa 2,169 Millionen Euro aufgewendet. Das Programm nennt sich Adrifort. Ich meine, daß das eine sinnvolle Investition ist.

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Hier sehen wir den Aussichtsturm. Bereits in prähistorischer Zeit befand sich auf diesem Hügel eine Siedlung, wie Ausgrabungen gezeigt haben.

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Diese Festung diente natürlich wie auch die anderen etwa zwei Dutzend in der Gegend dazu, den österreichischen Kriegshafen Pula zu schützen. Monte Grosso wurde 1852 bis 1856 gebaut und war wie auch die anderen derartigen Einrichtungen zu Beginn des Ersten Weltkrieges bereits veraltet.

Die Beschädigungen der Festung entstanden durch einen alliierten Bombenangriff im Jahr 1945.

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Blick nach Westen

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Hier waren mal sechs Kanonen aufgestellt. Im Hintergrund sehen wir Pula.

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Im ehemaligen Steinbruch von Pula entsteht derzeit ein neues Einkaufs- und Kinocenter.

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Der Wasserhochbehälter mit der Spitze der Halbinsel Musil im Hintergrund. Diese ist nach wie vor Sperrgebiet obwohl das Militär bereits abgezogen ist. Ich war zwar schon auf dem Areal, allerdings noch nicht da, wo ich hin wollte. ;) Sicherlich wird auch dieses Gelände in den nächsten Jahren für die Öffentlichkeit freigegeben werden.

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In dieser Bucht wird Gestein auf Frachter zum Export nach Italien verladen. Im Hintergrund sehen wir die Brioni Inseln.

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Blick nach Norden auf Stinjan und Fazana in der Ferne.

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Wir folgen nun keinem Wegweiser mehr sondern unserem Gefühl. Ein Pfad führt uns an Bauten aus jugoslawischer Zeit vorbei. Titos Armee hat sich an dieser Stelle in den Berg eingegraben.

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Hört ihr die mahnende Aufforderung meiner Gattin "Du kletterst da nicht rein!" auch? ;)

Wie langweilig muß der Dienst für die Angehörigen der Volksarmee gewesen sein, die in diesen Löchern Wache schieben mussten?

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Da wir einen Rundweg gelaufen sind, kommen wir nun direkt in der Bucht Zochi runter ans Meer. Der schattige Parkplatz befindet sich links neben einen verfallenen Gebäude.

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Das war unsere abwechslungsreiche Wanderung entlang der Küste und rauf zur Festung Monte Grosso. Es gibt natürlich auch noch andere Wege bis rüber zur Festung Punta Christo oder Valbandon bis Fazana. Letzteres ist jedoch sehr weit entfernt. Außerdem kann man vom Parkplatz aus auf der anderen Seite der Küste entlang laufen und dann ebenfalls auf einen Hügel, wo sich die Turmfestung Munida befindet. Diese ist bislang noch ein weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte. Noch...

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Wer unseren Spuren folgen möchte, fährt einfach in Stinjan am neuen Friedhof vorbei, der ist ausgeschildert, bis runter zum Meer.

jürgen
 
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Marius

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Juergen wieder mal auf Entdeckungsreise, sehr schoen, wie immer.

Vielleicht mache ich das auch mal, wenn ich in deinem Alter bin, Juergen! ;-)
 
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claus-juergen

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Juergen wieder mal auf Entdeckungsreise, sehr schoen, wie immer.

Vielleicht mache ich das auch mal, wenn ich in deinem Alter bin, Juergen! ;-)

hallo Marius,

das mit dem Alter wird immer schwieriger. Insider behaupten, daß du in 14 Tagen zum nunmehr zehnten Mal deinen 40. Geburtstag feiern willst. ;)

Ich hingegen werde jedes Jahr älter. ;)

grüsse

jürgen
 

Julija

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Was sind schon Jahre?! Man feiert den 40. Und danach geht es mit ABC weiter! Z.B 40A 40B usw.,das bringt die Umwelt etwas durcheinander,dann fragt keiner mehr,hihi
 
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Huberlinger36

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claus-juergen

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hallo huberlinger,

wenn ich deine Bilder von damals mit denen aus dem Jahr 2017 vergleiche, so wurde an der alten Festung doch einiges gemacht. Vor allem der gesicherte Aussichtspunkt ganz oben ist nun gut und jederzeit zugänglich. Teile der Anlage wurden mit Mauern gestützt, so daß das Ganze sicherlich noch eine Weile so halten wird. Auch sind die Wege mittlerweile gut beschildert und begehbar ohne sich Arme und Beine zu zerkratzen.

Am besten dürfte tatsächlich der Zugang wie von dir beschrieben aus dem Dorf oder von unten am Meer wie in unserem Fall sein. Nur zu Fuß oder mit dem Radl jedoch. Für Autos ist jeder Weg zu schmal.

Vielleicht wird es ja doch noch mal was mit den gemeinsamen Forschungsreisen. Schließlich finanziert ihr ja die deutsche High-Tech-Medizin mit Riesensummen. Das Ergebnis könnte ja einem Jungbrunnen entsprechen. ;)

grüsse auch an die beiden Damen sendet euch

jürgen mit Angelika
 
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