Von Schafen und Geiern, von bunten Häusern und herrlichen Ausblicken...Cres-Losinj 2017 + 2018

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Barraquito

Guest
In Abwandlung meines Titels:

von Schafen, Autoreifen und der Insel Ilovik.

Manchmal hat man das Unglück, das Pech gepachtet und zieht zum zweiten Mal innerhalb von 8 Tagen die Niete.
Manchmal läufts einfach krumm.
Und manchmal hat man noch Glück dabei.

Die autofreie Insel Ilovik, auch die Blumeninsel genannt, ist das Ziel unseres Ausfluges heute, vergangenes Jahr schon geplant, dann geschoben auf dieses Jahr, schon einmal die alte Inselstrasse erkundet, die Situation an der Fähre eruiert.
Soweit die Planung.
Und was passiert?
Das Leben funkt dazwischen.

Und das in Form eines Kanaldeckels, der, an der eine Ecke bereits abgefahren, in die Strasse hineinsteht und beide Reifen an der Beifahrerseite aufschlitzt. Ich erinnere mich an ein hässliches Geräusch, an die Schockstarre im Auto und daran, dass wir nach ca 300m an der Einfahrt zu einem Schafstall zum Stehen kommen.

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Schafe sind neugierig und stürzen gleich herbei: was ist los hier?

Dann hält ausm Nichts ein Auto und ein Mann steigt aus, spricht kaum deutsch und sagt: nema problema, ich habe Freund mit Werkstatt. Ruft an, geht seine Schafe füttern und ist verschwunden. Anruf beim Autoclub bringt zunächst Unsicherheit, denn die haben diese Werkstatt nicht gelistet und fürchten Nepp, ein Anruf erledigt diese Unsicherheit, Kostenzusage per mail erfolgt sofort.

Wir erreichen dann David, der zusagt, dass er in 1-1.5h bei uns ist, leider sei sein Vater mit dem Abschlepper auf dem Festland, das könne gut und gerne 7h dauern.
Was haben wir für eine Wahl?

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Nach 1.5h kommt David angefahren und schaut sich die Misere an, natürlich sind die Reifen neu, Mai 18 und haben erst 2500km. Und natürlich sei es kein Problem, diese Reifen in Rijeka zu bekommen. Nun... wars dann schon, also mit Zagreb telefoniert, diese sagen zu, nema problema...bis Mo mit Express. Und das an einem Freitag nachmittag?
Der geneigte Leser ahnt schon Schlimmes, natürlich waren die Reifen nicht am Montag im Express-Bus!
Man wird demütig und hoffend.
Was, wenn das alles nicht klappt?
Was, wenn es bis Donnerstag nicht klappt und wir dann kein Quartier mehr haben?

Zurück aber zum Schafstall.
David hat eine Idee!

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Er montiert die Räder ab, nimmt diese und uns mit nach Veli Losinj, entfernt die Reifen und montiert (leihweise) Vergleichbare, damit wir wenigstens übers Wochenende kommen. Welch freundliche Idee, auch wenn mir zugegebenmassen beim Fahren nicht so recht wohl war.

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Aber David wird wissen, was er tut.
So hoffte ich.

Irgendwann fragte er so en passant ... wie ist das eigentlich passiert?
Ach, doch nicht etwa DER Schachtdeckel an der Mülldeponie?
Da habe er erst vor 2 Wochen einen Holländer abgeschleppt.
Ach ne, oder?

Hier an dieser Stelle deswegen ein dringender Hinweis:

auf der alten Inselstrasse von Losinj, auf der Höhe der Mülldeponie, wo ggü die am Rande der Gesellschaft Lebenden gerade noch einen Platz gefunden haben, dort, wo die Strasse eng ist, genau dort befindet sich DER Schachtdeckel, sonst gibts keinen weit und weit.
Aufpassen!

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Welch Aufregung im sonst so beschaulichen Schafsleben!
 
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Barraquito

Guest
Zur Überbrückung der Zeit, bis David die geliehenen Reifen auf die vorhandenen Felgen montiert hat, sind wir in Veli Losinj.
Doch der Charme dieses schönen Städtchens will mich dieses Mal nicht packen, über allem eine gedrückte Stimmung.
Wird alles auch klappen? Hätten wir uns guten Herzens doch fürs kroatische no-name-Produkt entscheiden sollen? 2 verschiedene Reifenfirmen am Auto? Oder ist warten doch besser?

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Was sind wir David dankbar, dass er in brütender Hitze uns nicht gross hat warten lassen, dass er gute Ideen hatte und uns einfach und ohne Umstände geholfen hat.
Was hatten wir ein Glück.
Natürlich hätte es nicht passieren müssen, natürlich liegen solche Dinge wie ein Schatten auf dem Tag, auch wenn man mit allen Mitteln versucht, sich nicht entmutigen zu lassen, die schlechte Laune nicht einziehen zu lassen.

Und dennoch:

ohne die Schafe wäre der Besitzer nicht gekommen zum Füttern, ohne ihn hätten wir David nicht kennengelernt und den ersten Kontakt gehabt, bei dem der ARCD GsD über seinen Schatten sprang und Kostenübernahme zusicherte, völlig unbekannterweise und auf unkomplizierte Hilfe bedacht.

Die Schafe also.:schaf:

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A

Aero

Guest
Manchmal hat man das Unglück, das Pech gepachtet und zieht zum zweiten Mal innerhalb von 8 Tagen die Niete.

Sybille, trotz eurem vielen Pech, habt ihr aber, wie man bis jetzt mitverfolgen konnte, immer wieder das Beste daraus gemacht und auch noch sehr viel erkundet und eure Insel genoßen.

Das Wichtigste aber, euch ist zum Glück nie etwas passiert und ihr seit gesund und munter wieder an den Bodensee zurück gekommen.

Liebe Grüße von der anderen Seeseite
Steffi
 

Sporting 505

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Barraquito ich leide mit dir. Schlecht wenn ein Auto im Urlaub ,oder wie bei uns letztes Jahr auf dem Weg dorthin, kränkelt. Ich kenn die Angst und Anspannung zur Genüge. Trotzdem musste ich lachen. Zu allem bringst du es irgendwie heiter rüber dazu die Bilder mit den Schafen:D Man kann eigentlich nur drüber lachen und das Beste draus machen. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig,wie das ganze mit Humor zu sehen.Das hast du ja in deinem Beitrag bewiesen.
Es ist zum Glück auch nur Materialschaden.
An solche Urlaube erinnert man sich komischerweise immer zu gut und gerne:)
 

Heiko705

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Ja, das war wirklich traurig!! :banghead: Ist das eigentlich südöstlich von Veli zum Inselende gewesen? Oder wo?
 
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Barraquito

Guest
Heiko,

am Konzum in Mali vorbei, dann links hoch auf die alte Inselstrasse Richtung Providenca-Aussichtspunkt.
Aber soweit gings gar nicht, ziemlich genau an der Mülldeponie.
 
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B

Barraquito

Guest
Ach ja Steffi, Du hast ja recht!
Wir haben trotz allem versucht, das Beste draus zu machen, so haben wir dann mit den "neuen" (ein wenig kleineren) Reifen noch in Artatore gehalten und uns kurz im Meer erfrischt, die Aufregung weggeschwommen, was am Weg lag zurück nach Sv Jakov, natürlich auch eingekauft, um für weitere Katastrophen gerüstet zu sein....die dann aber GsD nicht eintraten.

Artatore

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B

Barraquito

Guest
Ute,

da werden Erinnerungen hochgekommen sein bei Dir!:(
Leider hängt es immer wie ne Glocke über einem und das Kopfkino hat einen doch ziemlich im Griff:arghh:, was ein Glück, dass die Schafe immer wieder Faxn machten und uns aufmunterten.
Und dann irgendwann, eine Lösung.
 
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H

Harry58

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Hallo Sybille,
manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech hinzu.
Aber es hat sich ja alles zum Guten gewendet.

Gruß vom :teddy:
Harry
 
B

Barraquito

Guest
So isses, Harry, und die 350.- sind eben...irgendwie Lehrgeld...oder so.

Augen auf bei der Schachtdeckelsuche!:)
 
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ELMA

Guest
Sybille- wunderbar, wie Du das von Eurem Missgeschick erzählst!
Und wieder einmal der Beweis , dass in Kroatien gilt: "Geht nicht, gibt' s nicht".

Improvisieren, auch wenn es den Vorschriften nicht entspricht ( s.Reifengröße- das würde bei uns keine Werkstatt machen. )
Aber der Mensch und die Lösung des Problems stehen im Mittelpunkt- nicht die Vorschrift.
Das ist unter vielem andern das, was wir in Kroatien ( aber auch in BiH und MNE ) mögen.

Elke
 
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Marius

Guest
Als vorübergehende Notlösung ist das doch völlig ok, da hätte ich mit den aktuell verkauften Noträdern deutlich mehr Angst. :)

Aber pass mal auf, wenn du glaubst, ihr hattet großes Pech:

Vor ein paar Jahren hatte ich Gäste, denen ist ein ausgewachsenes Pferd aufs Autodach gesprungen während der Fahrt. Es musste danach eingeschläfert werden, also das war schon ein heftiger Aufprall!
Meine Gäste kamen mit dem Schrecken davon und mit schlitzohriger Unterstützung durch ihren einheimischen Vermieter wurden entgegen allen Erwartungen sogar die Reparaturkosten in Kroatien beglichen. :)
 
B

Barraquito

Guest
Stimmt, Harry, als wir es später dann doch tatsächlich (am vorletzten Tag-wir geben soo schnell nicht auf!) nach Ilovik schafften, haben wir eine kleine Gedenkminute eingelegt und auf die Schachtdeckel geachtet.

Es kam kein weiterer Schachtdeckel auf der ganzen Strecke.
Ist das nicht unfassbar?
 
B

Barraquito

Guest
Sybille- wunderbar, wie Du das von Eurem Missgeschick erzählst!
Und wieder einmal der Beweis , dass in Kroatien gilt: "Geht nicht, gibt' s nicht".

Improvisieren, auch wenn es den Vorschrifen nicht entspricht ( s.Reifengröße- das würde bei uns keine Werkstatt machen. )
Aber der Mensch und die Lösung des Problems stehen im Mittelpunkt- nicht die Vorschrift.
Das ist unter vielem andern das, was wir in Kroatien ( aber auch in BiH und MNE ) mögen.

Elke

David hat uns auch immer nur rudimentär informiert, sozusagen,:D.
Er hatte einen Plan, wenn der nicht klappte, einen Plan B und ich weiss, er hätte auch einen Plan C gehabt.
Und wir haben uns auf die Sache eingelassen.
Schliesslich sind wir nicht zum ersten Mal in CRO unterwegs.;)
 
B

Barraquito

Guest
Als vorübergehende Notlösung ist das doch völlig ok, da hätte ich mit den aktuell verkauften Noträdern deutlich mehr Angst. :)

Aber pass mal auf, wenn du glaubst, ihr hattet großes Pech:

Vor ein paar Jahren hatte ich Gäste, denen ist ein ausgewachsenes Pferd aufs Autodach gesprungen während der Fahrt. Es musste danach eingeschläfert werden, also das war schon ein heftiger Aufprall!
Meine Gäste kamen mit dem Schrecken davon und mit schlitzohriger Unterstützung durch ihren einheimischen Vermieter wurden entgegen allen Erwartungen sogar die Reparaturkosten in Kroatien beglichen. :)

Sachen gibts! Ein Pferd! Aufm Autodach!

Aber, dass es ein schlitzohriger Vermieter auch noch erreichte, dass die Kosten nicht an seinen Gästen hängen blieben - Hut ab.:p
 
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