Naturdenkmal Kupa-Quelle - Wanderung entlang der Kupa im NP Risnjak

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Olifan

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Ausgangspunkt für die Wanderung ist der kleine Ort Razloge. Er befindet sich im nördlichen Teil des Nationalparks, ca. 14 km vom NP-Eingang. Die Anfahrt ab Crni Lug führt über das Dorf Malo Selo, danach zweigt eine kleine Straße rechts ab. Die nun folgenden 8,5 Kilometer der Anfahrtsstrecke führen auf einem einspurigen, kurvenreichen Strässchen zu einem großen Parkplatz mit Info-Stand.

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Hier beginnt die Wanderung. Zunächst geht es 100 Meter die Landstraße entlang. Am Ortsschild „Razloge“ befindet sich links der Einstieg mit Hinweisschild „Izvor Kupe“ Kupa-Quelle.

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Auf einem steilen Weg wandert man ca. 30 Minuten bergab zum Quellgebiet.

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Lilafarbene Alpenastern blühen am Wegesrand.

Die Kupa-Quelle ist eine der größten, stärksten und tiefsten Quellen Kroatiens. Ihre Stärke ist daran erkennbar, wie breit der Fluss hier schon seinen Weg beginnt.

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Türkisgrün schimmert uns die Quelle aus dem Waldkessel entgegen.

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An diesem September-Tag liegt morgendlicher Dunst über dem Flussbett der Kupa. Dieser Anblick versetzt in eine mystische Stimmung.

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Wir laufen ca. 80 m nach links. Hier befindet sich der Ursprung der Kupa.

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Im glasklaren sieben Grad kühlen Wasser sehen wir ein ca. 50 m breites Loch. Aus seiner schier unermesslichen Tiefe entspringt die Karst-Quelle, die den Fluss mit 1200 Litern pro Sekunde speist. An ihrem Rand tummeln sich Forellen.
Leider vermittelt das Foto aufgrund der Spiegelung nicht annähernd die tatsächliche Dimension.

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Nun geht es flussabwärts, treppauf, treppab auf steilen Stiegen immer am Fluss entlang. Die Luft ist dampfig und trotz der frühen Stunde kommen wir schon ins Schwitzen.

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Eine bezaubernde Flusslandschaft mit Buchenwald und Farnen begleitet unseren Weg.

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Auenvegetation mit von Moosen bedeckten Steinen.

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Im kristallklaren Fluss schimmern rund geschliffene Steine.

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Wir passieren kleine Siedlungen mit ihren typischen holzvertäfelten Häuschen und den steilen Dächern.

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In Kupari entspringen 2 weitere Quellen und füllen den grünen Fluss. Das flache Flussbett hat hier schon eine geschätzte Breite von ca. 10 Metern.

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Etwas oberhalb im Ortsteil D. Kupari kann man Getränke kaufen und es bietet sich die Möglichkeit einer Rast.
Hier laufen wir nicht in Richtung Parkplatz, sondern verlassen an der Nationalpark-Tafel den Ort und biegen rechts in einen schmalen Pfad ab. Der Pfad windet sich durch knie hohe, einzigartige Vegetation. Kurz vor Slowenien überqueren wir eine Straße.

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Rechts sieht man die Brücke mit seinem blauen Geländer. Wenig später geht es über das Flüsschen Cabranka, das kurz danach in die Kupa mündet. Nachdem die Cabranka zugeflossen ist wird die Kupa zum Grenzfluss und bleibt es bis sie hinter Metlika wieder nach Kroatien zurückkehrt. Wir folgen dem Verlauf des Flusses, der auf seinem Weg nur einen relativ kurzen Abstecher nach Slowenien macht, um dann wieder nach Kroatien zurück zu kehren.

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Mit einem etwas mulmigen Gefühl passieren wir eine unbewachte Schranke und überschreiten als illegale Grenzgänger die Grenze nach Slowenien. Wir haben die PAs dabei und nichts zu schmuggeln, außer vielleicht unseren Mordshunger und –durst.

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Die schon von weitem sichtbare Kirche St. Peter und Paul weist uns den Weg in den Slowenischen Ort Osilnica. Hier bietet sich Einkaufs- und Einkehrmöglichkeit. Wir stellen fest, dass wir keine Euros dabei haben. Doch zum Glück befindet sich in der Ortsmitte ein Bankomat. So haben wir die Möglichkeit hier etwas zu essen und zu trinken zu bekommen. Wir wenden uns nach links und laufen ca. 300 m die Straße entlang. Im Ortsteil Sela befindet sich der Hotel-Gasthof Kovac.
Ab Osilnica ist der Gebirgsfluss (Wasserstand 30 cm) für den Bootstourismus meist nutzbar und bietet viele Stromschnellen.

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Hier werden auch Kanu- und Rafting-Touren auf der Kupa angeboten. Allerdings ist Rafting nur im Frühling möglich, da der Wasserstand nur nach starkem Frühjahrsregen hoch ist.

Entweder man läuft auf der gleichen Route zurück oder man nimmt wie wir, für den Rückweg die auf dem anderen Ufer gelegene unspektakuläre jedoch wenig befahrenen Asphaltstraße zurück nach Razloge.

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Hierzu muss man zunächst auf dem gleichen Weg zurück. Hinter dem Schlagbaum betreten wir wieder kroatischen Boden. Laufen weiter bis zur Brücke mit dem blauem Geländer, überqueren auf dieser die Kupa und biegen nach ca. 100 Metern von der Landstraße rechts ab auf die asphaltierte und für den normalen Verkehr gesperrte Forststraße.

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Diese Straße ist in der ersten Hälfte sehr sonnig und führt meist stetig ansteigend nach oben.

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Aus dem Dickicht am Wegesrand leuchten uns orangerote Lampionblumen (Physalis) entgegen.

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Im letzten Drittel bietet sich noch einmal ein fantastischer Blick zurück in das Kupa-Tal und die slowenischen Berge im Hintergrund.
Obwohl es erst Anfang September ist, sieht man schon Ansätze sich herbstlich färbender Blätter.

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Schon bald werden die ersten Häuser des Ortes Razloge sichtbar.

Wir haben zwar nur gut 7 Kilometer des insgesamt 296 km langen Flusses Kupa kennen gelernt, der übrigens bei Sisak in die Save mündet, doch diese haben uns aufgrund der landschaftlichen Schönheit und der außergewöhnlichen Auenvegetation sehr beeindruckt.

Die GPS-Daten der Tour findet man in Wander-Map, hierzu der Link.
http://www.wandermap.net/route/1260567?131634897095214

Die Strecke beträgt 14,7 Kilometer, benötigt haben wir dafür mit ausgedehnten Pausen 5 ½ Stunden.
Die Wanderung ist auch im Rother Wanderführer Istrien beschrieben.

Liebe Grüsse
Albert + Gabi
 

Andi Bolle

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Hallo Olifan
Da habt Ihr Euch für Eure Wanderung eine schöne Gegend abseits der Touristenströme
ausgesucht.
Tolle Fotos! :smile:
Vielen Dank für den Bericht!

Gruß
Andi
 
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ELMA

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Das ist wieder einmal ein wunderschöner und außergewöhnlicher Bildbericht.
Ein echter "Geheimtipp" !

Ein Glück, dass Ihr die Grenzübertritte ( hin und zurück) "gewagt" habt.

Danke!

Gruß,
ELMA
 

tosca

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Südbaden
Eine wunderschöne Landschaft,


und sehr schön fotographiert - ich liebe solche Wege, Treppen und Stege, in traumhafter, verwunschener Landschaft, der Bericht ist so richtig nach meinem Geschmack. :)

Vielen Dank für die interessante Wanderung auf der wir Dich begleiten durften :)
 

claus-juergen

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hallo gabi und albert,

wie von euch nicht anders gewohnt, ein toller bericht über eine wanderung abseits der touristenströme! DANKE! wann finde ich bloß die zeit, da auch mal hinzufahren?

grüsse

jürgen
 

MaGra

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an der schönen Sieg, zwischen Bonn und Köln
Ich habe mit meiner Familie während unseres Krk-Urlaubs einen Ausflug zur Kupa-Quelle unternommen, wir waren absolut begeistert,(bis auf den steilen Rückweg).
Bis auf ein Ehepaar aus der Schweiz war niemand da, herrliche Ruhe, auf dem Hinweg hatte ich schon das Gefühl, dass ich mich verfahren hätte, kein Auto vor uns,kein Auto hinter uns, kein Gegenverkehr, zum Glück bin ich weitergefahren!
Diesen Reisebericht habe ich leider erst heute entdeckt und ich muss sagen, ich bin wieder begeistert, tolle Fotos, Wegbeschreibung paßt genau, super, danke.

Grüße und eine gute Zeit
Martin http://krkfan.blogspot.de/
 

wallbergler

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Liebe Gabi, lieber Albert,

mein Gott, da muss man aber sich erst mal orientieren, welch , zugegeben, außergewöhnliches Plätzchen ihr wieder gefunden habt.

Am Schluss wurde mir klar, dass es der Wanderführer erleichert hat.

Wenn man die schnelle bequeme Autobahntrasse von Zadar kommend nach Rijeka fährt , kommt man an Delnice und damit auch an der Anzeigetafel des Risnjak NP vorbei. (soweit ich mich erinnern kann , Ausfahrt Delnice)

Und ehrlich gesagt, wie immer , wenn man diese Nationalpark Ausfahrten sieht, denkt man insgeheim, welche Naturschätze sie bieten.

Und bekommt automatisch ein schlechtes Gewissen, sich nicht mal für ein paar Tage Zeit zu nehmen.

(Natürlich habt ihr eine andere Anreise gewählt).

Hab mich aber noch nie dazu entschlossen, außer verschiedenen Anfahrten , wie Vrsic Pass usw. , Wanderungen dort vorzunehmen, weil andere Interessen gewählt wurden.

Außer vor Ort am Meer. (Kozjak Wanderung) Und selbst da wegen der fehlenden Schwindelfreiheit doch maßgeblich eingeschränkt.

Dieser Ausflug zum Ursprung der Kupa ist natürlich wieder unvergleichlich von euch beschrieben und mit herrlichen Motiven besetzt.

Der große Unterschied dürfte sowohl im saisonalen, nicht vorhandenen Massenandrang, als auch in der von euch beschriebenen Stille zu finden sein.

Die ohnehin gegebene Ursprünglichkeit macht in vielen Fällen wohl auch den Reiz aus.

Natürlich wisst gerade ihr auch, welch herrliche Auen Wanderungen im heimischen Gelände möglich sind, Stichwort z.B. Isar Ursprung usw.

Aber hier an der Kupa Quelle liegen selbst auf den Zufahrten und Wegen einfachere Strukturen vor. Und, ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist wohl auch, die Planbarkeit bei schönem Wetter.

Wenn man die Bilder so betrachtet, riecht man förmlich das Holz des Mischwaldes, hört man das Plätschern bis zum Rauschen
des Baches.

Spürt man , wie langsam beim zusätzlich gewählten "Hatscher" die Socken qualmen und der Hunger hoch kriecht. Ach , ist das schön, solch eine ausgewählte Bilderreihe einschließlich dem Farbenspiel der "großen Gumpe" zu betrachten. Danke auch für den Farbtupfer der Physalis.

Bin euch sehr dankbar für diesen farbenprächtigen Ausflug.


Lieben Gruß

Helmut
 
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Olifan

Guest
Bis auf ein Ehepaar aus der Schweiz war niemand da, herrliche Ruhe, auf dem Hinweg hatte ich schon das Gefühl, dass ich mich verfahren hätte, kein Auto vor uns,kein Auto hinter uns, kein Gegenverkehr, zum Glück bin ich weitergefahren!

mein Gott, da muss man aber sich erst mal orientieren, welch , zugegeben, außergewöhnliches Plätzchen ihr wieder gefunden habt.

Wenn man mal nicht in touristischen Hochburgen unterwegs ist, findet man in Kroatien zum Glück noch einige „Schätze“ sei es kultureller Art
oder wie im Fall der Kupa herrlich unberührte, naturreiche Landschaften, die, erfreulicherweise nur zaghaft oder gar nicht beworben werden.
Diese dann zu entdecken war für uns ein grandioses Erlebnis.
Wir freuen uns, dass auch Du, Martin die Kupa-Quelle gefunden hast und Dir unser Bericht gefallen hat.

Wenn man die schnelle bequeme Autobahntrasse von Zadar kommend nach Rijeka fährt , kommt man an Delnice und damit auch an der Anzeigetafel des Risnjak NP vorbei. (soweit ich mich erinnern kann , Ausfahrt Delnice)

Danke Dir, lieber Helmut für die lobenden Worte und dass Du zum besseren Verständnis den Anfahrtsweg beschrieben hast. Ergänzen möchten wir dazu noch: Ab Autobahn-Ausfahrt Delnice fährt man ca. 20 Kilometer in nordwestlicher Richtung auf der kurvenreichen Straße 32. Nach ca. 9 Kilometern rechts auf ein kleines Strässchen abbiegen und der Beschilderung nach Razloge folgen.

Liebe Grüsse
Albert + Gabi
 
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Barraquito

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Welch schöner Wanderbericht, der richtig Lust macht. diese Gegend zu erkunden.
Danke hierfür.
 
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Julija

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Vielleicht stimmt der Wanderweg noch nach acht Jahren :)
 
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