Massenauswanderung von Kroaten nach Deutschland

C

Christl

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Die Bürger des jüngsten EU-Mitglieds Kroatien verlassen wegen sozialer und wirtschaftlicher Probleme massenweise ihre Heimat. Allein in den dreieinhalb Jahren seit dem EU-Beitritt sind nach einem Bericht der kroatischen Zeitung „Jutarnji list“ (Samstag-Ausgabe) 200.000 Menschen aus dem kleinen Adria-Land ausgewandert. Das waren fast fünf Prozent der Gesamtbevölkerung.

180.000 von ihnen hätten sich Deutschland als neue Heimat ausgesucht. Unter den Ausgewanderten stellten diejenigen mit Hochschulbildung die klare Mehrheit, hieß es weiter. Da die Zahlen weiter sprunghaft stiegen, könnte das Land in zehn Jahren 800.000 Bürger verlieren, schrieb das Blatt unter Berufung auf Berechnungen heimischer Demografen.

Quelle.: http://orf.at/#/stories/2379915/
 

claus-juergen

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nihil-est

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Das kann man so auch nicht sagen.

Zuerst einmal gibt es auch viele Rückwanderer. Nicht nur kroatische Rentner. Kroaten welche sich nach ein paar Jahren im Ausland einen finanz. Grundstock angespart haben und damit in Kroatien z.B. ein Restaurant eröffnen. So also auch als Arbeitgeber auftreten.

Wer es z.B. hier in Deutschland geschafft hat, der kann sich auch in Kroatien behaupten.

Gruss in die Runde
 

Luppo

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Wer es z.B. hier in Deutschland geschafft hat, der kann sich auch in Kroatien behaupten.

Na, da habe ich meine Zweifel. Erfolg lässt sich nicht unbedingt beliebig transportieren.
Schon kleine Unterschiede im rechtlichen Rahmen oder bei den Steuergesetzen und schon schaut die Welt anders aus. Mitarbeiter mit anderer Motivation/Kultur oder ein Kundenklientel mit anderen Erwartungen tun ein Übriges.
Wie war das auf Mallorca: Wie macht man da 1 Million? In dem du 5 Mio. mitbringst.
 
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nihil-est

Guest
Mojen @Luppo ,

auch in Spanien klappt das durchaus. Dazu einmal eine kleine Story am Rande welche aufzeigt das man keine Millionenbeträge braucht.

Wir waren vor einiger Zeit in Barcelona. Plötzlich steht man dortig vor einem Restaurant mit dem Namen Frankfurt und wundert sich. Noch mehr, ein paar Strassen weiter trifft man auf das Stuttgart. Dort gibt es tatsächlich einige Restaurants mit dt. Städtenamen.
Da Restaurants ja eine Leidenschaft von mir sind, ich esse wirklich gerne auch wenn man mir das nicht ansieht, suchte ich das Gespräch mit den Wirtsleuten. Das wir hier einmal eine Welle von auch spanischen Gastarbeitern hatten ist bekannt, einige blieben, einige sind zurück. In Spanien gibt es tatsächlich die Modeerscheinung das viele Rückwanderer welche Restaurants gründeten den Namen der Stadt hier in Deutschland wählten ( galt/gilt als Qualitätskriterium! ) in der diese hier lebten.

Die Ersparnisse aus Deutschland wurden also in eine Selbstständigkeit gesteckt. Im Falle des Frankfurt/Barcelona war es der Vater und der Sohn hat den Namen beibehalten. Das Frankfurt befindet sich an einer Mall direkt gegenüber vom Hilton Diagonal Mar, nur falls jemand da in der Nähe ist. Haltet Einkehr, ist suuuuuper.:):):):):):)

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In Kroatien erlebte ich es etwas anders ( wie nicht nur die off. Sponsorenliste vom Forum es mehrfach aufzeigt ). Neben einigen kroatischen Rentnern welcher dereinst einmal in D waren und ich kennen lernen durfte, beispielsweise an der Kasse vom Ribola oder Tommy, auch Gastronomen.
Ein Rückwanderer, nachlesbar in meinem Urlaubsbericht letztes Jahr, versuchte sich als Gastronom und scheiterte. Ja, gibt es! Neue versuchen es ( viel Erfolg! ) wie ich just lesen durfte im Blog.

Erzählen möchte ich aber nun eine ganz andere " Story ".
Seit einigen Jahren spielt sich diese an " Meener Strandbar " ab. Dort traf ich damalig einen knorrig aussehenden Kroaten, fast jedes Jahr treffen wir uns sicherlich zufällig. Man würde ihn auf weit über 70 schätzen, er ist aber lange keine 60. Er ist in Australien Opalschürfer! Der fliegt tatsächlich jedes Jahr von Australien für ein paar Wochen jedes Jahr zurück, hat auch dortig schon einige Immobilien und gedenkt dortig seine Rente zu verbringen - könnte es längst ( was ich glaube ). Andererseits lässt ihn die Jagd nach den Opalen nicht los.

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Ach ja, ein paar weitere " Storys " könnte ich sicherlich, ausgiebig, aufführen. Sprengen aber das Thema vom Strang.

Quintessenz: Natürlich mag ( auch ) Kroatien in vielen Bereichen der dortigen Situation geschuldet eine Auswanderung haben. Blickt man aber, zeitgleich, auf
1. Rückwanderung
2. Einwanderung
so sehe ich zumindest eine positive Trendentwicklung ( pro Kroatien )
Unnötig zu erwähnen, das waren Personen bislang. Bei Firmen sieht es für Kroatien noch weit besser aus!
Firmen aus D/A glauben an den kroatischen Markt und investieren Milliarden(un)summen. Beweisen nicht nur Discounter wie Lidl&Co.

Gruss


Gerd
 
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claus-juergen

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hallo Gerd,

ist es halt so wie überall wo freie Marktwirtschaft herrscht. Die tüchtigen und fleißigen und mobilen haben Erfolg. Diejenigen, die darauf warten, daß irgendwann mal alles besser wird, warten vielleicht ihr ganzes Leben umsonst.

Aus Kroatien wandern diejenigen aus, die bessere Chancen im Ausland, vor allem in Deutschland sehen. Ausnahmen wie dein Opalsucher aus Australien bestätigen nur die Regel.

grüsse

jürgen
 

jadran

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Auswanderer wird es immer geben.
In der Regel sind es Finanz gründe.
Ein langjähriger Freund von mir, dem war es in Deutschland zu langweilig.
Namibia stand an. Geld war nicht das Problem, er kaufte sich dort ein sehr großes Anwesen mit der Familie.
Auch das war ihm etwas langweilig, er baute auf dem Anwesen ein paar kleine Häuser, die er an Touristen vermietet.

Jetzt war er mehr zufrieden mehr leben kam ins Haus. seine alte Leidenschaft dort jagen machte ihm mehr Spaß, wie in Deutschland mit seinen Vorschriften.
Einmal im Jahr kam er nach Deutschland, es zieht mich nichts nach Deutschland so seine Worte.
Gesetze und Vorschriften in Namibia unbekannt, Arbeitskräfte Kosten lächerlich ?

Ich war ihn besuchen, eine Freiheit die wir nicht kennen. alles was du siehst gehört hier mir, so zeigte er mir den Sonnenuntergang.

leider ist er vor ca. 6 Monaten plötzlich verstorben.

sein Sohn mit Familie und die Witwe bleiben dort, fühlen sich dort besser, Deutschland kann uns das nicht bieten. wir fühlen uns in Namibia sehr viel wohler.

jadran
 

jadran

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ein guter bekannter, sein Wunsch schon als Kind, auswandern Gold suchen.

ein Fliegerfreund von mir, hatte den Wunsch Goldwaschen am Klondike.

also auf Gold suchen, ich werde reich dort. das Goldfieber hatte ihn so richtig gepackt.

Seine Häuser hier verkaufte er, um sich die nötigen Maschinen und Geräte dort zum Gold suchen zu kaufen.

Im Winter kam er nach Deutschland zurück, weil nach seinen Worten, im Winter kannst dort nur sehr schwer leben. aber wir hörten immer nur von seinen Goldfunden dort,
im nächsten Jahr wird es noch besser.


Es dauerte ein paar Jahre, dann kam er bettelarm zurück, lebte auf dem Flugplatz, schlief im Hanger dort, zeitweise mal ein Bad und essen bei ein paar alten Freunden.

nach kurzer Zeit bettelarm verstorben.

So kann es auch passieren

Jadran
 
M

Marius

Guest
Es ist ein Trauerspiel grad in Kroatien. Unfähige rechtsaußen Politiker setzen den kroatischen Aderlass fort. Kroatische Spitzenpolitiker machen sich sogar sogar öffentlich lustig über prominente Auswanderer, die mtsamt ihrer Geschäftsidee oder ihren Forschungsergebnissen ins Ausland abwandern.

Die, die jetzt gehen, sind zu einem großen Teil sogar die besseren und fähigeren Leute, was die Situation nur noch weiter verschärft.
Aber Hauptsache, diese Politiker berufen sich auf Gott, auf die Heimatliebe, wettern gegen alle Minderheiten und - zack! - der gemeine Kroate wählt sie wieder, VÖLLIG EGAL, wenn's grad im Sturzflug bergab geht.
Das ist aber ein nicht nur kroatisches Phänomen, siehe USA, Frankreich, Ungarn, Türkei, England, etc... In Österreich und in Deutschland zeichnet sich auch Ähnliches ab (FPÖ, AfD)

Sogar ich Berufsoptimist habe, was die wirtschaftliche Entwicklung Kroatiens angeht, die Hoffnung mittlerweile aufgegeben, auch wenn ich mir das noch nicht ganz eingestehen will. Gegen diese Brut an Egoisten und Betrügern scheint kein Kraut gewachsen zu sein, die Patriotismus- und Populismus-Keule schlägt zu brachial zu.
 
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