Erfahrungsbericht: Transfer Trieste Aeroport - Krk

fliieger

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Hallo zusammen,

nachdem ich hier in den Foren so schöne Tipps für meine Reise bekommen habe, zur Belohnung und für künftige Fragesteller ein kleiner Erfahrungsbericht:

Ankunft in Trieste Flughafen am 17.7. um 10.20 (da hatte ich schon den Koffer in der Hand), dann schnell am Automaten ein Ticket für 3,25 EUR gekauft und um 10.35 sass ich schon im Bus. Der Flughafen ist sehr klein, daher die rasche Abfertigung. Im Bus kann man das Ticket auch kaufen, aber dann kostet es 1 EUR Aufpreis. Einen kleinen Vorrat von Tickets kann man sich auch anlegen, da man die Tickets erst entwerten muss (auch aus dem Automaten). Es ist ein sehr moderner Bus mit Klimaanlage, Gepäck wird zuschlagfrei im Laderaum verstaut. In Triest kommt man eine Stunde später am Busbahnhof an, welcher in einem historischen Gebäude versteckt ist. Der Bus war pünktlich, braucht aber so lange, weil er eine ganze Menge Haltestellen anfährt, obwohl es nur 35 Kilometer sind.

In Trieste am Busbahnhof habe ich ein Ticket nach Fiumme (italienischer Name für Rijeka) gekauft. Es kostet 7,50 EUR, dazu kommen noch einmal 1,40 EUR für die Platzreservierung. Ich gebe meinen Koffer bei der Gepäckaufbewahrung ab (4 EUR pro angefangene 24 Stunden, kleine Koffer 3 EUR/24 h) und decke mich im grossen Supermarkt in der Nähe mit Proviant ein. Die Abfahrt des Busses nach Rijeka war pünktlich um 12,30. Für jedes Gepäckstück wird noch einmal 1,50 EUR verlangt. An der italienisch - slowenischen Grenze gibt es keine Kontrollen mehr, die alte Grenzanlage steht völlig leer. Auch Kiosk und Wechselstube sind mittlerweile zu. In Slowenien ist die Strasse sehr schlecht, eher eine Katastrophe. Bei der slowenischen Ausreisekontrolle, die an einer nagelneuen Grenzstation stattfindet, brauchen wir ca. 25 Minuten, einer muss sogar seinen Koffer aus dem Laderaum auspacken. Es ist unangenehm, weil an der Grenzstation während der Standzeit die Klimaanlage abgestellt werden muss. In Gegenrichtung steht ein Linienbus im Stau. Dann fahren wir zur kroatischen Kontrolle. Auch hier dauert es lange und alle Pässe werden gestempelt. Ab hier haben wir dann etwa 15 Minuten Verspätung, die bis zum Ziel nicht mehr aufgeholt werden kann. Kurz hinter der Grenze beginnt die Autobahn, die der Bus ein kurzes Stück nutzt, bevor wir eine stadtrundfahrt durch Opatja machen. Der Bus ist von einem italienischen Betreiber und fährt im Einmann-Betrieb. Es gibt keinen Kondukteur, die Fahrkarten werden gar nicht kontrolliert. Schwarzfahrer würden dadurch auffallen, dass sie keinen Platz finden. Der Bus war gut ausgelastet, ca. 90% der Plätze waren besetzt. Rijeka wird mit 15 Minuten Verspätung erreicht.

Am Busbahnhof habe ich Geld getauscht, der Umtauschkurs der Wechselstube war ganz oK, Gebühren wurden auch nicht verlangt. Dann konnte ich endlich das Ticket nach Krk kaufen. Der Busbahnhof in Rijeka ist sehr unübersichtlich, ich musste mir mühsam das Peron erfragen, da es nirgendwo angeschrieben war. Zu den Einrichtungen des Busbahnhofs gehört auch eine Gepäckaufbewahrung, wo auch pro Gepäckstück abgerechnet wird. Das Gastronomische Angebot ist dort nicht so überwältigend, deshalb beschliesse ich, nichts zu essen. Auch bei diesem Bus wird das Gepäck für 7 HRK pro Gepäckstück im Laderaum verstaut. Im Gegensatz zum italienischen Bus wird hier noch mit Kondukteur gefahren. Dann geht es über die Krcki Most auf die Insel. Der Bus hat ca. 5-10 Minuten Verpätung. Dieser Bus wurde voll, es mussten sogar Fahrgäste abgewiesen werden.

Bei der Rückfahrt kommt der Bus erst einmal 15 Minuten später, die er bis Rijeka nicht mehr gut macht. Auch hier werden wieder 7 HRK für das Gepäck verlangt, das Busticket habe ich mir vorsichtshalber schon am Vortag gekauft. Dann gehe ich zum Bahnhof (ca. 200 Meter entfernt). Es fahren nur sehr wenige Züge in Rijeka ab. Um diesen Mangel zu vertuschen, sind die Fahrpläne in sehr grosser Schrift gedruckt. Auch die Fahrkartenschalter haben sehr restriktive Öffnungszeiten. Es sind eigentlich nur zwei, einer national und einer international. Beide haben von 6.00 – 22.00 offen, allerdings gibt es mehrere lange Pausen dazwischen. Fahrkarten werden noch handgeschrieben. Ich kaufe mir ein Ticket nach Sezana für 43,50 HRK. Auch am Bahnhof gibt es eine Möglichkeit, günstig Geld zu wechseln, allerdings nur von 8.00 bis 14.30, am Samstag sogar nur bis 12.00 und sonntags gar nicht. Zu den weiteren Einrichtungen des Bahnhofs gehören noch Schliessfächer, für 8 HRK das Stück. Diese sind jedenfalls deutlich günstiger, als die Gepäckaufbewahrung am Busbahnhof, wo 10-15 HRK pro Koffer verlangt wird. Danach gehe ich noch in die Bahnhofswirtschaft „Bistro Cres“, welche ordentlich aussieht und ganz brauchbares Essen liefert. Das Preis-Leistungsverhältnis dort ist in Ordnung, es war deutlich günstiger als auf der Insel Krk, aber die Qualität war auch nicht so gut wie auf der Insel.

Um 12.57 fährt der Zug ab. Das Endziel dieses Zuges ist Wien. Schon nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir die Grenze. Dort wird die Lok getauscht und die kroatischen Grenzer stempeln lustlos die Pässe der Touristen. Mit 2 Minuten Verspätung verlässt der Zug den Grenzbahnhof Sapijane Richtung Slowenien. Die dortige Kontrolle dauert gut eine halbe Stunde. Kontrollen im fahrenden Zug gibt es offensichtlich gar nicht mehr, die Grenzer schauen jeden gründlich an. Einige müssen sogar mit zur Zollwache, kommen aber wieder. Die Grenzkontrolle ist schärfer, als die zwischen Deutschland und Polen vor dem EU-Beitritt. Mit 21 Minuten Verspätung fährt der Zug dann endlich los. Auf dem Nachbargleis stand der Regionalzug, der eigentlich auch schon längst hätte abfahren können (eigentlich um 14.13). Somit erreiche ich noch meinen Umsteigzug, der planmässig um 14.39 in Pivka abfährt. Es ist ein moderner Elektrotriebwagen, die Gleichstromversion eines Typs, der auch in Österreich eingesetzt wird. Die Bahnhöfe in Slowenien sind in gutem Zustand und sauber. Im ganzen war der Zustand der Slowenischen Bahn nicht schlechter als in Österreich.

In Sezana steht ein einziges Taxi vor dem Bahnhof, mit welchem ich nach Villa Opicina fahre, zum Festrpeis von 10 EUR zur Station der Strassenbahn/Seilbahn. Gleich hinter dem Frenzübergang beginnt die italienische Autobahn, so dass ich im Falle grösserer Verspätungen auch direkt mit dem Taxi zum Flughafen hätte fahren können. Gegebenenfalls hätte man an der Bergstation auch in ein italienisches Taxi umsteigen können. In der Bar kaufe ich mir ein Ticket für 1,05 EUR. Trotz Taxi dürfte die Fahr nicht teurer als über Koper oder Porec gewesen sein, was auch ein grosser Umweg gewesen wäre. In der Strasenbahn, die eher Touristenattraktion als Nahverkehrsmittel ist, hat man einen schönen Blick über Triest. Am Piazza Oberdan, wo die Strassenbahn endet, steige ich dann in einen Bus um, man kann die Strecke zum Bahnhof F.S. bzw. Busbahnhof (beide liegen direkt nebeneinander) mit nicht allzuviel Gepäck auch zu Fuss zurücklegen (nur eine Haltestelle). Für den Transfer Bergstation – Bahnhof F.S./Busbahnhof muss man ca. 40 Minuten rechnen, Verspätungen sind unwahrscheinlich, da die Fahrzeit sehr grosszügig berechnet ist und die Bahn komplett auf eigener Trasse fährt.

In Triest kaufe ich mir ein Ticket zum Flughafen am Schalter. Auch dieses muss im Bus entwertet werden. Trotz langer Schlange erreiche ich noch den Bus um 16.35. Auf jeden Fall sollte man längere Wartezeiten am Schalter einplanen. Am Busbahnhof gibt es keinen Fahrkartenautomaten. Fahrkarten kann man in Italien oft auch im Tabakladen kaufen. Trotz Feierabendverkehr erreichen wir den Flughafen Triest mit nur drei Minuten Verspätung. Was mir noch angenehm aufgefallen ist, ist dass am Flughafen Triest in der Gastronomie keine überhöhten Preise wie sonst oft verlangt werden. Ein Kaffee Espresso kostet nur 90 Cent!

Fazit: Ein Flug ab München lohnt sich im Vergleich zur Bahnfahrt nicht, die gesamte Zeitersparnis betrug nur 2 Stunden pro Richtung im Vergleich zu einer Bahnfahrt ab München, trotz langsamer Gebirgsbahnen. Auch preislich ist die Bahnfahrt ab München relativ günstig, 87,60 EUR ohne Bahncard und 65,80 EUR mit Bahn- oder Vorteilscard (Österreichische Version der Bahncard).
 
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Alen

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AW: Erfahrungsbericht: Transfer Trieste Aeroport - Krk

Echt interessant wenn man viel Zeit und wenig Gepäck hat. Bei Dir hat es mit den Anschlüssen gut geklappt, aber wenn es Verspätungen gibt, dann kommt die ganze Planung ins wanken. Und das kann dann teuer werden! Aber wenn es so gut läuft wie bei Dir, dann ist das sicherlich eine schöne Erfahrung! Danke für den interessanten Beitrag!
 

fliieger

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AW: Erfahrungsbericht: Transfer Trieste Aeroport - Krk

Echt interessant wenn man viel Zeit und wenig Gepäck hat. Bei Dir hat es mit den Anschlüssen gut geklappt, aber wenn es Verspätungen gibt, dann kommt die ganze Planung ins wanken. Und das kann dann teuer werden! Aber wenn es so gut läuft wie bei Dir, dann ist das sicherlich eine schöne Erfahrung! Danke für den interessanten Beitrag!

Wieviel Zeitreserve sollte man deiner Meinung nach für einen Flughafentransfer denn einplanen? Ich hatte jetzt drei Stunden. Ist das immer noch nicht ausreichend? Und ich hatte auch keine 5 Minutenanschlüsse drinnen, sondern immer so ca. 50 bis 90 Minuten Übergangszeit. Die grösste Zeitreserve hatte ich natürlich bei der Strassenbahnfahrt, wo ich für knapp 6 km 45 Minuten gebraucht habe. Mit einem Taxi wäre das wesentlich schneller gegangen und 6 km dürften auch nicht so teuer sein.
 
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Alen

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AW: Erfahrungsbericht: Transfer Trieste Aeroport - Krk

Scheinbar hast bessere Nerven als ich. Ich hätte so geplant, dass ich mit der nächsten planmäßigen Verbindung auch noch rechtzeitig in Triest ankomme. Ich mag bei der An- und Abreise kein Stress. Deswegen würde so eine Verbindung für micht gar nicht in Frage kommen. Ich würde mir eher den Schlafwagen MUC-Rijeka buchen. Aber, wie schon gesagt, es war sicherlich eine interessante Erfahrung.
 

fliieger

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AW: Erfahrungsbericht: Transfer Trieste Aeroport - Krk

Scheinbar hast bessere Nerven als ich. Ich hätte so geplant, dass ich mit der nächsten planmäßigen Verbindung auch noch rechtzeitig in Triest ankomme.

Auch dieses Kriterium war erfüllt. In Rijeka hatte ich 90 Minuten Übergangzeit und von Rijeka hätte ich ausserdem 60 Minuten später noch mit dem Bus nach Triest fahren können und ab der Slowenischen Grenze hätte ich dann noch 90 Minuten oder 180 Minuten später mit Zügen nach Sezana fahren können. Gut, dann hätte ich mit dem Taxi zum Flughafen fahren müssen, anstatt mit der Trambahn spazieren zu fahren. Wahrscheinlich wäre ein Taxi von Sezana zum Flughafen sogar billiger gewesen, als ein Taxi vom Zentrum Triest zum Flughafen. Zudem war mein erster Zug der direkte EC nach Wien. Züge Richtung westliches Ausland werden meist bevorzugt behandelt, aus Imagegründen und damit sie nicht wegen ständigen Verspätungen aus dem Fahrplan fliegen.
 
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Alen

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AW: Erfahrungsbericht: Transfer Trieste Aeroport - Krk

Was die "bevorzugte Behandlung" von den Zügen gen Westen betrifft, muß ich Dir leider, anhand meiner Erfahrungen auf der Strecke München-Zagreb-München in Dobova auf der slowenischen Grenze leider wiedersprechen. Seit Slowenien im Schengen ist, gibt es fast immer Verzögerungen und Verspätungen. Von den Schickanen der Slowenen gar nicht zu reden (z.B. von 5 Waggons 4 kontrolieren sie, dann gehen sie weg und lassen den Zug 20 Minuten stehen, dann kommen sie wieder und kontrolieren den verbliebenen Waggon und dann geht es mit etwa 30 Minuten verspätung Richtung Zagreb, bei der Rückreise nach München ist es meistens ähnlich, allerdings da wird penibelst kontrolliert und somit kommt auch zur Verspätungen). Allerdings die Schickanen sind aber reserviert nur für die kroatische Staatsbürger. Ich glaube nicht, dass auf der Strecke Rijeka-WIen allzuviele Kroaten mit dem Zug fahren, ergo ist die Abfertigung auch schneller.
 
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