Eine Reise in die Vergangenheit – Dubrovnik heute und damals - in mehreren Teilen

Kroatien_Fan

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1974 ging es für mich als 11-Jährige mit meinen Eltern und meiner Schwester zum allerersten Mal nach Jugoslawien und damals blieben wir in Zaton Mali, einer wunderschönen Bucht in der Nähe von Dubrovnik hängen. Dort verbrachten wir viele Urlaube bis 1990, dann kam der Krieg und seitdem war ich nicht mehr in dieser Gegend.

Meine Eltern haben über all die Jahre regelmäßig Kontakt zu unserer Vermieterin Đanina gehalten und diese auch immer wieder besucht. So planten meine Eltern wieder einmal für eine Woche eine Reise dorthin und spontan kam mir die Idee uns anzuschließen und die Orte wiederzuentdecken, mit denen ich viele, zum Teil Kindheits-Erinnerungen verbinde und die Menschen wiederzutreffen, die ich 27 Jahre nicht gesehen habe.

Und so haben wir vier uns entschlossen, meine Eltern auf ihrem Flug nach Dubrovnik zu begleiten. Mit dem Auto wäre es mir inzwischen definitiv zu weit, aber fliegen – trotz meiner Flugangst – ist in Ordnung.

In 1 Stunde und 40 Minuten ist man von Frankfurt aus in Čilipi. Aber ich war froh, danach festen Boden unter den Füßen zu haben. Die „Luftstraßen“ waren ziemlich holprig, es wackelte mitunter ganz schön.

Mit einem Mietwagen ging es dann vom Flughafen in Richtung Zaton Mali. Da wir nachmittags um 17:30 Uhr in Frankfurt gestartet waren, war es mittlerweile schon 21:30 Uhr und von der Landschaft war so gut wie nichts zu sehen.

Am Ziel angekommen, wurden wir freudig empfangen. Es war ein herzliches Wiedersehen nach langer Zeit, aber so als wär man nie woanders gewesen. Einfach ein herrliches Gefühl.

Am Ortsschild im Jahre 1981
Zaton Mali.jpg

und im Sept. 2017

CIMG5368.JPG
 

Kroatien_Fan

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Fortsetzung:
Am nächsten Tag – es war Sonntag, ging es nach Čilipi zur Folklore. Dort werden jeden Sonntag von April bis Oktober in der wunderschönen Konavle-Tracht Gesang und Tanz vorgestellt.


P9030006.JPG
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Anschließend kann man noch auf dem kleinen Markt Handarbeiten mit Stickereien und verschiedene handgefertigte Souvenirs bestaunen und auch Liköre und Hochprozentiges verkosten.

Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und das Wetter zeigte sich auch von seiner besten Seite.
 

baskafan

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Am Ziel angekommen, wurden wir freudig empfangen. Es war ein herzliches Wiedersehen nach langer Zeit, aber so als wär man nie woanders gewesen. Einfach ein herrliches Gefühl.

Das ist das Schöne, wenn man in Privatquartieren seine Urlaube verbringen kann. Es entstehen dann oft Freundschaften die viele Jahre halten. Wohlgefühl pur!!
DANKE für diese Erinnerung.
 

Kroatien_Fan

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@ hannes

Ja das ist wohl wahr. Und obwohl wir auch die Jahre danach immer wieder privat untergekommen sind und einen herzlichen Kontakt zu unseren Vermietern hatten bzw. haben, ist das doch nicht vergleichbar. Immerhin kenne ich diese Familie schon seit meiner Kindheit, also quasi mein ganzes Leben.

Meine Tochter Jessica, die eigentlich so einen "Urlaub mit Familienanschluss" ;) weniger mag, sagte: "ich kannte die Familie nur aus Erzählungen, aber irgendwie war es, als würde ich sie schon ewig kennen".
Und obwohl die alle sehr gut deutsch sprechen, war es schön, dass wir inzwischen auch ein wenig kroatisch können. Das hat sie überrascht und gefreut. Wobei sie dann aber die Befürchtung hatten, dass wir sie verstehen, wenn sie sich untereinander auf kroatisch unterhalten. :)

Anmerkung: Aber diese Befürchtung war unbegründet, dafür reichen unsere Kenntnisse wohl noch lange nicht aus :(
 

Kroatien_Fan

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Fortsetzung:

Von Čilipi aus ging in es nach Gruda in das urige Restaurant Konavoski Dvori.

SL386793.JPG

Allein das Ambiente mit dem Mühlbach und dem Mühlrad ist einzigartig und das Essen war ebenfalls sehr lecker.

Scannen0066.jpg
mein Mann Heinz und ich im Jahr 1986 in Konavoski-Dvori

CIMG5249.JPG

und wir beide im Jahr 2017 vor dem gleichen Mühlrad. So viel hat sich doch gar nicht verändert oder ? ;)


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Hier kann man nicht nur die gute traditionelle Küche mit hausgemachtem Brot, Fleisch unter der Glocke gegart oder fangfrische Forelle genießen, sondern man hat hier in der einzigartigen Atmosphäre das Gefühl, die Zeit scheint stehen geblieben zu sein.

101_8175.JPG

Anschließend ging es auf der Küstenstraße zurück. Leider verdunkelte sich der Himmel und ein Abstecher nach Cavtat fiel buchstäblich ins Wasser. Ein kurzer, aber heftiger Regenschauer war der Grund, dass wir direkt wieder zurück nach Zaton Mali fuhren. Dort angekommen schien aber bereits wieder die Sonne und so erkundeten wir noch den Ort. Meine älteste Tochter Janine war 1990 gerade 2 Jahre alt und hat somit keinerlei Erinnerungen an diesen Ort und Jessica war schon oft in Kroatien, aber noch nie in Süddalmatien.
 
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Kroatien_Fan

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Fortsetzung: Rundgang Stadtmauer Dubrovnik Teil I

Am nächsten Tag stand Dubrovnik, die Perle der Adria, auf dem Plan, das Highlight überhaupt und der Hauptgrund, warum meine beiden Töchter uns auf dieser Reise begleiteten.

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Blick auf Dubrovnik mit der Insel Lokrum

Ein Muss war natürlich die 1940 m lange Stadtmauer. Inzwischen ist bereits am Pile-Tor schon der Zugang mittels Teilung geregelt, indem man rechts in die Altstadt hineingeht und links wieder heraus.

101_8187.JPG Dubrovnik 1981.jpg

Pile-Tor 2017 und zum Vergleich im Jahr 1981 (links im Bild mit Hut mein Mann und ich daneben ) ;)

Auch auf der Mauer gilt Einbahnstraße und alle laufen in eine Richtung. Aber obwohl wir einen Tag gewählt hatten, an dem laut Internet kein großes Kreuzfahrtschiff in Dubrovnik war, waren unzählige Menschen in der Stadt und auf der Mauer liefen sie wie Ameisen. Ich kann mich erinnern, dass vor ca. 30 Jahren nicht so viele Menschen auf der Mauer waren.

SL386887.JPG

Blick auf den Minceta-Turm. Links im Bild auch deutlich die Menschenmassen zu sehen, die sich wie Ameisen auf der Mauer entlangreihen :(
 
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Heiko705

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Ich war am 04.09. da. Knapp verpasst. Wahrscheinlich hätte ich Euch bei den vielen Besuchern aber sowieso nicht gesehen.
 
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Kroatien_Fan

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Fortsetzung: Rundgang Stadtmauer Dubrovnik Teil II

Aber dem atemberaubenden Ausblick taten die Menschenmassen keinen Abbruch. Ich denke, die Fotos sprechen für sich, da brauch es nicht viele Worte.

101_8209.JPG

Blick auf die Festung Lovrijenac

P9040111.JPG

Festung Lovrijenac mit Dubrovniks ältestem Hafen Kalarinja

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P9040104.JPG

Allerdings das Foto von damals auf der Mauer konnten wir nicht Hundertprozentig nachstellen. Dort wo die Kanone steht, befindet sich jetzt davor ein Café und man kommt kaum noch an diese Stelle.

Dubrovnik Stadtmauer 1981.jpg

1981

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Und jetzt 2017 nur statt mit meiner kleinen Schwester sind heute meine beiden Töchter mit auf dem Foto. Allerdings sieht man vom Standort dieser Kanone nicht die Insel Lokrum im Hintergrund. :(
 

Sporting 505

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Ich finde den Vergleich früher - heute sehr gelungen.
Top und dazu noch in der fast selben Konstellation.:respekt:
Glaube da können die wenigsten mithalten. Mich eingeschlossen.Wollte ich auch immer gern in den 80ern Jugoslawien erobern,tja es war mir nicht gegönnt. Deshalb genießen wir es jetzt um so mehr und freu mich über solche Bilder.
 
N

nihil-est

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Mojen @Kroatien_Fan ,

wie Du bemerkt hattest - ich lese ja seit beginn an mit. Superklasse! Danke!

Doch, da ist was " komisch ", #11, Photos Kanone.

1981
Mauer links: 6 Steine hoch
2017
Mauer links: 7 Steine hoch

1981
Mauer rechts: 6 Steine hoch
2017
Mauer rechts: min. 11 Steine hoch!


Habt ihr vielleicht einfach nur diesmal, 2017, die " falsche " Kanone wiedergefunden? ( Oder haben die da umgebaut? )

Egal.....ich hoffe es kommen noch einige weitere Photo´s. Supergelungener Strang!


Gruss

Gerd
 

Kroatien_Fan

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@nihil-est

Huhu Gerd,

ja das hast du gut erkannt, das Foto von diesem Jahr ist nicht an demselben Platz wie 1981 entstanden. Deswegen hatte ich ja auch geschrieben, dass man auf dem Foto von 2017 Lokrum nicht mehr im Hintergrund sieht - eben weil die Kanone woanders steht.
An dem Platz, wo 1981 das Foto entstanden ist, ist inzwischen ein Café und von daher mussten wir improvisieren ;)

Und freut mich, dass dir mein Bericht ansonsten gefällt. Mal schauen, ob ich im Laufe der Woche dazu komme, weiter zu machen - ein paar Fotos habe ich noch :) und zu berichten gibt es auch noch bisschen was, sind ja erst bei Tag 3.
 
M

Marius

Guest
Hihi, na das waer' was...
Wie Columbo, nur dass die Tappsigkeit nicht gespielt waere. :)
 
N

nihil-est

Guest
@Luppo ,

......ganz unerwartet habe ich - totgesagt! - ja den letzten Krimi von @Hamlet doch noch überlebt wie das Forum weiss egal wie auch immer es mitfieberte. :)
( Superstory )

Aber auch in der beliebten Rätselecke hier mache ich ja mit, ab&an durchaus mit gewissem Erfolg. Daher bin ich wohl auf´s Steinezählen gekommen.

Egal.

Da war ein Umbau wie wir nunmehr alle wissen - alte Festungsanlagen sind nunmehr Gastgewerbe. Betrübt mich dahingehend: Wie " original " sind denn die heutig erhaltenen historischen Schätze im Status Weltkulturerbe?

Denke ich an die Kastele ( also wo ich so Urlaub mache ) - da wurde ganz ohne Weltkulturerbe gar ein Rückbau unhistorischer Art durchgeführt.


Gruss


Gerd
 
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Aero

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Hallo Andrea,

super, wie du von deiner heutigen Reise mit deinen Kindheitserinerungen in Worten und schönen Fotos berichtest.

Aber ich war froh, danach festen Boden unter den Füßen zu haben. Die „Luftstraßen“ waren ziemlich holprig, es wackelte mitunter ganz schön.

Wie ich bis jetzt gelesen habe, hat es sich aber gelohnt, um deine Kindheitserinnerungen noch mal in Live zu erleben.

Freue mich auf die Fortsetzung.

Grüße vom Bodensee
Steffi
 

burki

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Liebe Andrea
Dein Bericht ist glattweg zum Mitnehmen und erinnert mich an meinen Besuch in Dubrovnik, der nun auch schon wieder genau 10 Jahre her ist.

Danke

burki
 
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