Ein Knallen aus der Ferne - Urlaub während des Krieges

t-kal

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Während der aktuellen Unruhen im Kosovo habe ich mich mal wieder gefragt wie das in den 90ern war.
Dabei bin ich auf den verlinkten Artikel gestoßen.
Sehr interessant aber auch irgendwie befremdlich. Gibt es hier Leute die Ähnliches berichten können?
Seid ihr auch einfach weiterhin hingefahren oder habt ihr pausiert?
Ich persönlich kannte Jugoslawien zu der Zeit nur aus den Nachrichten.

 
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Reaktionen auf meine Beiträge: BikerHR

BikerHR

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In den Jahren vor der auflösung von Jamahirija, verbrachte ich jeden sommer in Selce bei Crikvenica, weil wir dort ein Ferienhaus hatten. Zu meiner großen freude weht der Wind des Wandels zum besseren durch Europa... Damals der Eiserner Vorhang ist gefallen, der kommunistische Ostblock brach zusammen, auch die UdSSR. In Deutschland geschah ein Wunder: Die Berliner Mauer fiel.

In Jamahirija war die Situation genau umgekehrt. Auf den Ruinen des Kommunismus sah Serbien eine historische Chance, Großserbien zu schaffen. Pläne und Ideen dazu sind mehr als hundert Jahre alt, jetzt ist die Gelegenheit gekommen. In Selce gab es viele große Erholungsorte für Arbeiter verschiedener Unternehmen aus Zagreb.

Viele dieser Arbeiter waren Serben. Feuer und Hass brannten bereits in ihnen, diese Spannung konnte mit einem Messer zerschnitten werden, sie war so stark. Sie zersägten den Ast, auf dem sie sitzen, und die Hand, die sie nährt. MIG-21-Militärflugzeuge flogen durch die Luft und durchbrachen die Schallmauer über Kvarner, und eine Flotte von Kriegsschiffen segelte durch den Meereskanal vor der Insel Krk.

Sobald ich nach Hause kam, bekam ich das Lehrbuch „Artillerie-Schießregeln“. Alles, was ich während der sechsmonatigen militärischen Ausbildung kaum gelernt habe, habe ich in nur einer Nacht gelernt... Es war das wichtigste Buch in meinem Leben.

 

claus-juergen

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hallo Tobias,

ich kann mich sowohl an den Pfingsturlaub 1995 auf der Insel Rab als auch an den Urlaub vier Jahre später auf Rab erinnern. 1995 wartete alles auf die angekündigte Rückeroberung der Krajina durch das kroatische Militär. Niemand wußte, ob dieser sich abzeichnende Krieg länger dauert und wie er ausgehen würde. Tatsächlich war es erst im August dieses Jahres so weit während wir im Urlaub in Schweden weilten.


Im Jahr 1999 waren wir erneut an Pfingsten auf Rab. Dabei wurde die Insel regelmäßig von NATO Kampfflugzeugen aus Italien kommend überflogen. Natürlich war uns klar, daß die ihre Bomben in Serbien abwarfen. Das war im Rahmen des Kosovor Krieges.


Ansonsten lief der "Urlaubsbetrieb" auf der Insel weiter wir zuvor.

grüsse

jürgen
 

Luppo

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Ich war bis 1986 in Istrien und Kvarner unterwegs.
Damals zog es mich dann in die weite Welt hinaus, habe viele Fernreisen gemacht.
Nach dem Zerfall war ich dann erst wieder 1997 in Lande.
Insofern habe ich da nichts mitbekommen, außer dass der weiche Dinar zum Kuna wurde.
 

Julija

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Ich war damals mit meinen Eltern auf dem CP in Savudrija, als wir Schüsse in der Ferne wahr nahmen.
Abends sah das fast so aus, wie ein Feuerwerk. Unheimlich!
 

McFive05

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Aha, unser Uwe geht auf die Pirsch. ;)

grüsse

jürgen
so kann man es auch formulieren :D

hier mal eine Nachstellung wie ich in den 1994iger Dienst tat
.
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SheldonSJP

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EIne Nachstellung?!?!

Warum hat man sowas denn noch heute bei sich daheim? Zum einmaligen anziehen zum Fasching wirds ja wohl nicht gedacht sein. ;)

Da Tippe ich mal auf Airsoft und eben auch ein wenig Hobby bzw. Interesse an Militärtechnik und Ausrüstung und würde sogar soweit gehen und behaupten, es werden dann auch diverse Fahrzeug und Techniktreffen besucht.
Mittlerweile ist das SA80/L85 ja über die Jahrzente deutlich verbessert worden und somit zuverlässiger als die Varianten der 90er Jahre. Hatteauch das ein oder andere mal das Vergnügen dieses Dienstwerkzeug nutzen zu können. War mal was anderes mit vertauschter Position für Abzug und Magazin.

Der Film "Warriors- Einsatz in Bosnien" wird dir dann wohl auch bekannt sein.

Wir haben unseren Urlaub auch Anfang der 90er Jahre noch in Kroatien verbracht. Obwohl es teilweise schon recht naiv war. Haben danach dann erfahren, die kürzeste Entfernung zur Front waren 70km, aber bei den Straßenverhältnissen damals wäre das ein Stundenlanger weg gewesen.

Es gab im Tourismusbereich damals auch viele Souveniers, die einen Bezug zum "Befreiungskrieg" hatten. Teller und Tassen mir Cro Army Motiven. Schokolade in Camoverpackung und Aufklebern fürs Sammelalbum.

Die Mütze, die mir ein Wachsoldat 1992 an der Kaserne bei Mali Losinj geschenkt hat, habe ich heute noch.
 

McFive05

Mister Lost Place
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Warum hat man sowas denn noch heute bei sich daheim? Zum einmaligen anziehen zum Fasching wirds ja wohl nicht gedacht sein. ;)
Nein, ich bin Mitglied einer Veteranenvereinigung und der britischen RMPA (Royal Military Police Association) bei einigen Veranstaltungen bzw. Anlässen wird Uniform gewünscht wie z.B. am Remembrance Day, dann allerdings in 1A Uniform.
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full


Hier Britischer Soldatenfriedhof in Berlin mit Botschafter, dem Militärattaché aus UK und Freunden der Alliierten ...der mit den weißen Handschuhen, bin ich
 
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SheldonSJP

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Dann bist da ja quasi noch voll dabei.

Sowas wird heute auch immer seltener.

Ich habe leider nur noch ganz selten Gelegeheit an Treffen, Sportwettkämpfen oder ähnlichen Veranstaltungen teinzunhemen. Dadurch das auch immer mehr Kasernen geschlossen worden sind und eben auch allierte Truppen deutlich reduziert worden sind, gibt es auch weniger und wenn dann müsste man auch deutlich weiter fahren als früher.

Den Dienstanzug hab ich schon ewig nicht mehr aus dem Schrank geholt, meine Flecktarnklamotten kommen öfter zum Einsatz bei Fahrzeugtreffen oder eben bei diversen Outdooraktivitäten.
 
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