Dubrovnik bekommt ein glamouröses Luxushotel

Klaus

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Vrsar/Höxter
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www.adria-alpen.info
Ein Auszug aus dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz

Der russische Oligarch Viktor Vekselberg baut das nobelste Hotel in ganz Kroatien. Das Anwesen liegt an der Adriaküste und hat eine einmalige Geschichte.

Viktor Vekselberg geht unter die Luxushoteliers. Der russische Oligarch investiert laut kroatischen Medien bis zu 150 Millionen Euro (rund 170 Millionen Franken) in ein vom Krieg zerstörtes Nobelhotel an der Adria-Küste. Vekselberg kaufte das Anwesen in der südkroatischen Küstenstadt Dubrovnik vor drei Jahren für 12 Millionen Euro. In der Folge kam es zu einem Rechtsstreit durch alle Instanzen. Im Juli dann gab das höchste kroatische Gericht grünes Licht für den Umbau. Gestritten wird nunmehr nur noch um die Kosten für die Renovation der Zufahrt zum Luxushotel.

Im Hotel Belvedere kehrte einst die jugoslawische Elite ein und aus. Es wurde 1985 erbaut und am Anfang des kroatischen Unabhängigkeitskrieges von serbischen Truppen zerstört. Das Hotel liegt direkt an der Küste mit Blick auf die historische Altstadt von Dubrovnik, die seit 1979 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Dubrovnik wird aufgrund der kulturellen Bedeutung und der jahrhundertelangen politischen Sonderstellung auch als «Perle der Adria» und «Kroatisches Athen» bezeichnet.

Nobelstes Haus von Kroatien
Vekselberg will die Hotelruine abreissen und stattdessen ein Gästehaus der Extraklasse hochziehen. Die alte Anlage glänzte mit 200 Zimmern, 19 Suiten, zwei Apartmenthäusern und einer Präsidentenkammer. Drei Restaurants kümmerten sich um die Bedürfnisse der Gäste. Es gab einen Indoor- und einen Outdoor-Pool.

Die neue Anlage soll noch luxuriöser werden. Geplant ist das nobelste Hotel von ganz Kroatien. Es soll bereits 2020 eröffnen. Für die Umsetzung des Projekts soll Vekselberg einen Manager des Zürcher Nobelhauses Dolder Grand abgeworben haben. Das 5-Sterne-Haus am Zürichberg will sich nicht zur Personalie äussern. Das Hotel gehört einem anderen Milliardär, dem Schweizer Urs Schwarzenbach.

Eigener Privatstrand
Wenn es fertiggestellt ist, soll das Belvedere nur noch 80 Zimmer offerieren. Dafür sollen sie dem höchsten Ausbaustandard entsprechen. Im Schnitt investiert Vekselberg mehr als 1 Million Franken in ein Zimmer. Ein eigener Privatstrand soll für zusätzliche Exklusivität sorgen.

Die Pläne für den Umbau präsentierte Vekselberg bereits 2015 der Stadt Dubrovnik. Sie segnete das Projekt ab. Das neue Hotel entsteht auf einer Fläche von über 40'000 Quadratmetern. Federführend ist das Zagreber Architekturbüro 3LHD. Es hat sich in einem Ideen-Wettbewerb gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Zu den Referenzprojekten gehört der kroatische Pavillon an der Weltausstellung Expo 2008 in der spanischen Stadt Saragossa, zwei Fussballstadien und eine Brücke in Zagred, die auch Gedenkstätte ist.

Private Bootsanlegestelle
Auf der Homepage des Architekturbüros gibt es ein Video, das einen Einblick in die Pläne für das Hotel Belvedere gibt. Es beginnt mit einer Kamerafahrt entlang der Adria-Küste und zeigt dann eine futuristisch anmutende Glaskugel, welche die Gäste den steilen Hang hoch und runter bringen soll. Das Hotel selbst ist terassenförmig gebaut – mit viel Glas und dunklen Braun- sowie hellen Grau-Tönen. Laut Architekturbüro soll sich das Bauwerk so bestens in die felsige und waldige Umgebung integrieren.

Eine private Bootsanlegestelle verbindet das Hotel mit der Altstadt von Dubrovnik. Die Zimmer sind so angelegt, dass sie den Blick auf das Ufer gegenüber ermöglichen. Sie kommen teilweise mit eigenem Pool (siehe Bildergalerie oben oder Video unten).

Züblin-Investor als Projektleiter
Für Viktor Vekselberg ist das Projekt kein Neuland. Der Russe ist mit seiner Renova-Holding zwar eher im Industriebereich tätig. In der Schweiz etwa bei Sulzer, OC Oerlikon und Schmolz + Bickenbach. Aber auch im Immobilienbusiness. Zum Schweizer Portfolio des Oligarchen gehört auch eine Beteiligung am Immobilienentwickler Züblin.

Laut Unterlagen des Architekturwettbewerbs und kroatischen Medien verantwortet die kroatische Firma «Vila Larus» den Ausbau des Hotel Belvedere. Sie ist eine Tochter der Lamesa-Holding – eine panamaische Stiftung. Diese wiederum – und hier schliesst sich der Kreis – ist mit über 40 Prozent des Aktienkapitals der grösste Züblin-Einzelaktionär.

So könnte das Hotel aussehen, ein Video des Planungsbüros.

 
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