Vor einigen Jahren war ich zuletzt in einem versteckt liegenden Steinbruch an der Südspitze Istriens. Genaugenommen befindet er sich in der Budava Bucht im Gebiet der Gemeinde Liznjan in einem dichten Waldgebiet nicht weit weg vom Meer. Aus der Luft kann man gut das weiße viereckige Areal inmitten des Grüns entdecken.
Eine geschotterte Straße führt über mehrere Kilometer von Valtura bis Kavran. Wer sein Auto nicht liebt kann diese Straße befahren. Mancher hält an einem Aussichtspunkt wo man die Budava Bucht mit den Käfigen für die Fischzucht überblicken kann. Den versteckten Zugang zum Steinbruch jedoch sieht kaum jemand weil er sich abseits der Straße befindet. Dazu wird der Zugang außerhalb der Betriebszeiten mit Marmorblöcken versperrt.
Wer sich zwischen den Steinblöcken hindurchzwängt muß danach nur noch zwischen dem Radlader und dem Gestrüpp hindurch und schon ist man drin im Steinbruch.
Diese überdimensionale Mauer aus Blöcken die wohl Qualitätsmängel aufweisen versperrt den Blick in das Abbaugebiet.
Rechts vorbei durchs Gestrüpp geschlüpft und man hat freien Blick.
Hinten erkennt man ein kleines Gerät. Das ist das Stromaggregat für die hier verwendeten Maschinen.
Da steht das Ding.
An der steilen Wand erkennt auch der Laie, daß das Gestein nicht homogen ist. Immer wieder finden sich Risse in die oft rote Erde eingeschwemmt wird. Die Terrassen entstehen dadurch, daß jeweils eine ganze Reihe von Blöcken aus der Wand geschnitten wird.
Die Höhe der Wand kann man anhand des aufgestellten Besens abschätzen.
Anders als der Marmor von der Insel Brac, Carrara in Italien oder Laas in Südtirol ist dieser Marmor nicht schneeweiß sondern eher cremefarben. Es werden große Steinblöcke aus der Wand gesägt und dann mit Lkw zur Weiterverarbeitung ins Werk nach Pazin in Zentralistrien gefahren. Dort fertigt man Fenstersimse, Treppenstufen und Platten aller Art an. Auch Randsteine für Schwimmbecken sind gefragt. Ich selbst habe mir die passenden dort vor Jahren gekauft und nach und nach im Kofferraum des Pkw nach Deutschland gebracht.
An dieser Stelle ist das Gestein wohl minderwertig. Gut zu erkennen ist ein vertikales Bohrloch.
Neben den Marmorblöcken entsteht auch eine Menge Abraum. Dieses Gestein wird etwas abseits gelagert und auch verwendet. Bei Bedarf wird ein Schredder besorgt der dieses Material zu Kies in verschiedener Korngrößen verarbeitet. Auch der wird durch Lkw abgefahren.
Vor Jahren dachte ich noch, daß es hier bald vorbei sein würde mit der Gewinnung von Marmor. Dies, weil ich den alten Steinbruch nebenan kenne. Dort hat sich in einer Vertiefung Wasser angesammelt und ein Kran rostet vor sich hin.
Auch sind dort viele Blöcke gelagert die wohl keine Verwendung mehr finden. Anscheinend ist es jedoch einfacher und preiswerter einen herausgesägten Block irgendwo zu lagern wo er nicht stört statt ihn zu Schotter zu zertrümmern.
Die Bohrmaschine für die vertikalen Bohrungen wird verankert, so daß das Gerät sich punktgenau im Stein voranarbeitet. Ich vermute, daß der Untergrund schräg gesägt wird, so daß Regenwasser abfließen kann.
Das ist nichts anderes als eine überdimensionale Kettensäge wie wir sie von der Holzbearbeitung kennen.
Die Tatsache, daß die Oberfläche angerostet ist täuscht.
Mit diesem Gerät kann man Blöcke mit einem geraden Schnitt zerteilen.
Bei der Steinbearbeitung ist es üblich, daß die einzelnen Zähne der Kette mit Diamatstaub besetzt sind. Damit läßt sich der Marmor leicht schneiden.
Nachdem der Baustoff Marmor nicht nur bei der Sanierung von Altbauten, sondern auch bei Neubauten in der Region nach wie vor gefragt ist glaube ich, daß dieser Steinbruch noch lange wirtschaftlich betrieben werden kann. Dies wenn auch die Qualität des Steins in Zukunft nicht schlechter wird.
Hier noch der Verweis auf frühere Berichte dieser Anlage.
jürgen
Eine geschotterte Straße führt über mehrere Kilometer von Valtura bis Kavran. Wer sein Auto nicht liebt kann diese Straße befahren. Mancher hält an einem Aussichtspunkt wo man die Budava Bucht mit den Käfigen für die Fischzucht überblicken kann. Den versteckten Zugang zum Steinbruch jedoch sieht kaum jemand weil er sich abseits der Straße befindet. Dazu wird der Zugang außerhalb der Betriebszeiten mit Marmorblöcken versperrt.
Wer sich zwischen den Steinblöcken hindurchzwängt muß danach nur noch zwischen dem Radlader und dem Gestrüpp hindurch und schon ist man drin im Steinbruch.
Diese überdimensionale Mauer aus Blöcken die wohl Qualitätsmängel aufweisen versperrt den Blick in das Abbaugebiet.
Rechts vorbei durchs Gestrüpp geschlüpft und man hat freien Blick.
Hinten erkennt man ein kleines Gerät. Das ist das Stromaggregat für die hier verwendeten Maschinen.
Da steht das Ding.
An der steilen Wand erkennt auch der Laie, daß das Gestein nicht homogen ist. Immer wieder finden sich Risse in die oft rote Erde eingeschwemmt wird. Die Terrassen entstehen dadurch, daß jeweils eine ganze Reihe von Blöcken aus der Wand geschnitten wird.
Die Höhe der Wand kann man anhand des aufgestellten Besens abschätzen.
Anders als der Marmor von der Insel Brac, Carrara in Italien oder Laas in Südtirol ist dieser Marmor nicht schneeweiß sondern eher cremefarben. Es werden große Steinblöcke aus der Wand gesägt und dann mit Lkw zur Weiterverarbeitung ins Werk nach Pazin in Zentralistrien gefahren. Dort fertigt man Fenstersimse, Treppenstufen und Platten aller Art an. Auch Randsteine für Schwimmbecken sind gefragt. Ich selbst habe mir die passenden dort vor Jahren gekauft und nach und nach im Kofferraum des Pkw nach Deutschland gebracht.
An dieser Stelle ist das Gestein wohl minderwertig. Gut zu erkennen ist ein vertikales Bohrloch.
Neben den Marmorblöcken entsteht auch eine Menge Abraum. Dieses Gestein wird etwas abseits gelagert und auch verwendet. Bei Bedarf wird ein Schredder besorgt der dieses Material zu Kies in verschiedener Korngrößen verarbeitet. Auch der wird durch Lkw abgefahren.
Vor Jahren dachte ich noch, daß es hier bald vorbei sein würde mit der Gewinnung von Marmor. Dies, weil ich den alten Steinbruch nebenan kenne. Dort hat sich in einer Vertiefung Wasser angesammelt und ein Kran rostet vor sich hin.
Auch sind dort viele Blöcke gelagert die wohl keine Verwendung mehr finden. Anscheinend ist es jedoch einfacher und preiswerter einen herausgesägten Block irgendwo zu lagern wo er nicht stört statt ihn zu Schotter zu zertrümmern.
Die Bohrmaschine für die vertikalen Bohrungen wird verankert, so daß das Gerät sich punktgenau im Stein voranarbeitet. Ich vermute, daß der Untergrund schräg gesägt wird, so daß Regenwasser abfließen kann.
Das ist nichts anderes als eine überdimensionale Kettensäge wie wir sie von der Holzbearbeitung kennen.
Die Tatsache, daß die Oberfläche angerostet ist täuscht.
Mit diesem Gerät kann man Blöcke mit einem geraden Schnitt zerteilen.
Bei der Steinbearbeitung ist es üblich, daß die einzelnen Zähne der Kette mit Diamatstaub besetzt sind. Damit läßt sich der Marmor leicht schneiden.
Nachdem der Baustoff Marmor nicht nur bei der Sanierung von Altbauten, sondern auch bei Neubauten in der Region nach wie vor gefragt ist glaube ich, daß dieser Steinbruch noch lange wirtschaftlich betrieben werden kann. Dies wenn auch die Qualität des Steins in Zukunft nicht schlechter wird.
Hier noch der Verweis auf frühere Berichte dieser Anlage.
Der Steinbruch Valtura an der Spitze Istriens
In Medulin und Umgebung verbringen jedes Jahr viele Tausend Urlauber ihre Ferien. Manche erkunden die Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Einige kennen vielleicht auch die "weiße Straße" von Sisan nach Kavran, die an der herrlichen Budava-Bucht mit ihrem kleinen Fischereihafen und der Fischzucht...
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Der Steinbruch von Valtura - 2. Teil
Heute möchte ich euch wieder einmal ein paar Bilder aus unserer zweiten Heimat Istrien zeigen. Vielleicht könnt ihr euch noch an diesen vor ein paar Jahren erstellten Bericht über den Steinbruch von Valtura erinnern...
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jürgen