Der "Fall" Gavrilović

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perovuk

Guest
Den Wurstfabrikanten Georg Gavrilovic holt seine kroatische Vergangenheit ein

Georg Gavrilović
soll den kroatischen Staat geschädigt haben, als das Land mitten im Krieg war. Der Österreicher wehrt sich. Seit Jahren führt er Prozesse gegen Kroatien.
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claus-juergen

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Hallo Peter,

Anfang der 90er Jahre befand sich Kroatien im Unabhängigkeitskrieg. Waffen wurden überall auf dem Weltmarkt eingekauft. Im Zusammenhang nicht nur der Privatisierung des Lebensmittelkonzerns Gavrilovic düfte es da zum "Nutzen aller Beteiligten" sicherlich in sehr vielen Fällen nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Die alten kommunistischen Kader waren nun nationalistische Kroaten und handelten vermutlich nach dem Motto "was für mich gut ist, ist auch gut für mein Land". Da kamen Auslandskroaten mit ihrem Geld, nationalistischer Gesinnung und deren Know How gerade recht. Heute will natürlich keiner mehr was davon wissen.

Der Staat hat damals sicherlich Staatsvermögen in Milliardenhöhe verschleudert. Da mag mancher auf unsere deutsche Treuhandanstalt schimpfen wie er will. Die hatte zumindest mehr Zeit für die Privatisierungen und war überwiegend eben nicht mit raffgierigen Wendehälsen besetzt. Ich hoffe jetzt nicht die "früher-war-alles-besser-in-der-DDR-Fraktion" geweckt zu haben. Hier geht es nur um die Mißstände bei der kroatischen Privatisierung vor über 20 Jahren.

grüsse

jürgen
 
N

nihil-est

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Dieser Fall Gavrilovic steht seit zig Jahren immer wieder in den Wirtschaftsteilen der Tageszeitungen.

An sich eine recht simple Sache. Steht im Kaufvertrag drinne die grob 400 Häuser sind Gegenstand des Verkaufs -- so gehören die Herrn Gavrilovic.
Steht da nix von den Häusern -- so gehören die Häuser eben nicht Herrn Gavrilovic.
Andersrum: Wird ein Mischkonzern verkauft, so erhält der Käufer natürlich auch alle angeschlossenen Firmen. Das können auch Grundbesitzfirmen sein, mit Häusern.

Bliebe also Frage der Rechtmässigkeit, Status des Verkäufers. Man muss nun nicht die unseelige Treuhandanstalt ( D ) bemühen. Diese hat ja nur im Auftrag der BRD verkauft als zwischengeschaltete Institution.
Passender, in meinen Augen, wäre da ein Vergleich wie sich Staatsbesitz aus Volkseigentum plötzlich selbständig zu Privateigentum wandelt. Konnte - und kann man bis heuer - in den ehemaligen SSRs wunderbar mitverfolgen.


Ungeachtet dessen, noch immer muss ( auch ) Kroatien Staatsbesitz veräussern. Der Fall Gavrilovic zumindest wird Investoren eher abschrecken bzw. die Erlöse schmälern wegen mangelnder Rechtssicherheit.
Daher nun zu meiner Meinung zum Thema - die ist ausdrücklich absolut irrelevant - hätte man Herrn Gavrilovic die Häuser gelassen, man wär billiger aus der Sache rausgekommen und hätte auch keen Problem bezüglich rechtssicherheitszweifeln.


Nur so am Rande, nebenbei
 
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