Liznjan - der alte Gutshof aus Österreichisch-Ungarischer Zeit

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.764
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
Nur wenigen Urlaubern, die Pula besuchen dürfte ja bekannt sein, daß diese Stadt bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein kleines Dorf mit sumpfigem Umland war. Dann beschloß die KuK-Regierung in Wien, Istrien gehörte damals zur Donaumonarchie, hier ihren Hauptkriegshafen zu errichten. Für so einen Hafen benötigte man ja nicht nur die direkten Hafeninfrastruktur sondern zur damaligen Zeit auch einige Festungen im Umland, die ich euch ja schon teilweise vorgestellt habe.

http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/pula-das-fort-san-giorgio-auf-dem-monte-ghiro-aus-%C3%B6sterreichischer-zeit.75038/

http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/die-%C3%B6sterreichische-festung-auf-dem-monte-madonna.64861/#post-638408

Einige Reiseberichte hat hier im Forum auch mein Freund Huberlinger36 über die Österreich-Ungarische Geschichte und deren steinerne Zeugnisse erstellt. Diese sind hier zu finden:

http://www.reiseberichte-kroatien.de/index.php?s=Huberlinger36&searchsubmit=Los

Zur Übersicht erst mal diese Landkarte. Der Campingplatz Kazela befindet sich ganz unten. Rechts davon sind die Ruinen eingezeichnet.


budava.jpg



Auf alle Fälle stieg innerhalb weniger Jahrzehnte die Einwohnerschaft Pulas von 500 auf zwanzigtausend Menschen. Ein Großteil davon war dem Militär zugehörig oder arbeitete für dieses. Eigentlich ganz logisch, daß all diese Menschen verpflegt werden mußten.
Da die Südspitze Istriens klimatisch gegenüber dem Inland begünstigt ist und die Transportwege damals kurz gehalten werden sollten, schließlich gab es noch kaum Kühlmöglichkeiten, lag es nahe, den Großteil der Lebensmittel in unmittelbarer Nähe zu Pula zu produzieren.

In Liznjan, etwa 10 km von Pula entfernt, stehen heute noch die Reste einer großen Landwirtschaft, die für die Verpflegung des österreichischen Militärs errichtet wurde. Bisher sah man nur einen Teil der Ruinen, weil Pinien und Gestrüpp das meiste überwuchert haben. Im Herbst 2014 jedoch wurde hier groß gerodet. Angeblich soll diese Aktion mit dem geplanten Golfplatz im Zusammenhang stehen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Doch nun zu den Gebäuderesten, die in exponierter Lage auf einer Anhöhe der Halbinsel Marlera stehen. Etwa eineinhalb Kilometer von Liznjan entfernt führt eine geteerte Straße an den Ruinen vorbei zu einem stillgelegten Kalksteinbruch. Aus welcher Zeit die Zypressenallee stammt kann ich euch nicht sagen. Links davon befinden sich zwei ehemalige Unterkunftsgebäude der Angestellten bzw. der Verwaltung.


kuk_landwirtschaft__14.jpg



kuk_landwirtschaft__13.jpg



Hier das Hauptgebäude, ein ehemaliger Pferdestall. Rechts mit Treppe eine Zisterne.


kuk_landwirtschaft__12.jpg



kuk_landwirtschaft__2.jpg

kuk_landwirtschaft__7.jpg



Die Bautafel weist auf die künftige Nutzung hin. Angeblich soll das Hauptgebäude in ein neu zu errichtendes Luxushotel integriert werden. Imposant wäre es auf alle Fälle. Ich glaube jedoch, da gehen noch ein paar Jahre ins Land.


kuk_landwirtschaft__3.jpg



Blick vom Obergeschoß auf die Felder, die auch heute noch landwirtschaftlich genutzt werden. Meist werden hier verschiedene Kohlsorten, Tomaten oder Kartoffeln angebaut. Grundwasser ist anscheinend ausreichend vorhanden, weil in trockenen Sommern mittels einer Dieselpumpe Wasser gefördert und damit die Felder bewässert werden. Teilweise gibt es zwei Ernten pro Jahr. Ich schätze die hier damals genutzte Fläche der Austro-Ungarischen Armee auf vier bis fünf Quadratkilometer.


kuk_landwirtschaft__4.jpg



Hinter dem bewaldeten Hügel befindet sich das ehemals von der Jugoslawischen Armee genutzte Gelände, welches heute teilweise brach liegt oder von den Bauern von Liznjan für Ackerbau und Weinbau genutzt wird.


kuk_landwirtschaft__5.jpg



Auf dem Gelände stehen auch noch zwei solche Waschhäuser aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawien der Tito-Zeit, die zu einem tschechischen Campingplatz gehörten. Dort durften die „Werktätigen der ehemaligen CSSR“ im Rahmen von Barter-Geschäften ihren Urlaub am Meer verbringen.


kuk_landwirtschaft__6.jpg



Diese niedrigen Gebäude müssten ehemalige Schweineställe gewesen sein.


kuk_landwirtschaft__8.jpg



kuk_landwirtschaft__11.jpg



kuk_landwirtschaft__10.jpg



Im Außenbereich sind solche seltsamen Gehege angebaut. Wozu?


kuk_landwirtschaft__9.jpg



Hier das Areal vom Badegelände neben dem Campingplatz Kazela aus gesehen. Die Aufnahme wurde mit dem Teleobjektiv etwas herangezoomt.


kuk_landwirtschaft_.jpg



Wer sich für die KuK-Vergangenheit von Pula interessiert, dem darf ich das Buch „Festung Pola“ von Erwin Anton Grestenberger empfehlen. Leider ist dort jedoch dieser Nebenbetrieb nicht beschrieben. Deshalb war es nicht einfach, im Laufe der Jahre die wenigen Informationen zusammenzutragen um diesen kleinen Bericht zu erstellen. Als ich die damals noch eingewachsenen Ruinen vor ca. 15 Jahren das erste Mal sah, wußte ich nichts damit anzufangen. Erst nach und nach erschloß sich mir deren Bedeutung.


Jürgen
 
M

Marius

Guest
Jürgen, ich habe ja keine Ahnung, wo du all diese zusaetzlichen Informationen herholst, aber alle Achtung!
Sehr interessant was es alles in meiner naechsten Umgebung gibt!
In einem dieser Gebaeude habe ich uebrigens vor etwa 8-9 Jahren einer Festivitaet der Meduliner Jugend beigewohnt, das war auch hoechst interessant, wenn auch mit einem ueberraschenden Abschluss fuer mich auf den ich nicht naeher eingehen moechte ;-)
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.764
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
...In einem dieser Gebaeude habe ich uebrigens vor etwa 8-9 Jahren einer Festivitaet der Meduliner Jugend beigewohnt, das war auch hoechst interessant, wenn auch mit einem ueberraschenden Abschluss fuer mich auf den ich nicht naeher eingehen moechte ;-)

Hallo Mario,

vor einigen Jahren hat die Jugend, zu der ich Dich ja nicht mehr so ganz zähle, in den Ruinen mit Gotcha-Pistolen Krieg gespielt. Warst Du dort eine Art Krieger oder Jäger, vielleicht sogar "Schürzenjäger"? ;)

grüsse

jürgen
 

Heiko705

Forum-Guide
Mitarbeiter
Registriert seit
16. Juni 2013
Beiträge
7.109
Punkte
113
Alter
50
Ort
Kassel
Nee, es scheint, als will der Mario da wirklich nicht näher drauf eingehen...
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Marius

Nikon

Mitglied
Registriert seit
7. Sep. 2008
Beiträge
86
Punkte
18
Ort
Augsburg
Hallo Jürgen,
Danke für deinen tollen Bericht und den super Fotos.

Hab gleich mal meine alten Bilder rausgeholt. Aus den siebziger und achtziger Jahren.
Es hat sich ja nicht viel verändert. Damals waren die zwei Häuser noch von Touristen bewohnt.
Es gab einen Supermarkt, der leider nach einigen Jahren schon wieder weg war und die Waschanlage
war für die die Camper. Damals war Marlera ein FKK-Platz und man musste bezahlen wenn man ans Meer wollte.

Wir planen schon lange, unsere "alte Heimat" mal wieder zu besuchen, zumal wir in Liznjan noch Freunde haben.
Nach deinem Bericht haben wir es uns jetzt für den Herbst oder Winter vorgenommen.

Wir wünschen dir und deiner Familie noch eine glückliche Zeit in Liznjan.

Gruß Nikon
 
Zuletzt bearbeitet:

baskafan

Adriasüchtiger
Registriert seit
16. Feb. 2011
Beiträge
4.450
Punkte
113
Alter
82
Ort
Niederösterreich
Hallo Jürgen,
Danke für deinen tollen Bericht und den super Fotos.

Hab gleich mal meine alten Bilder rausgeholt. Aus den siebziger und achtziger Jahren.

Gruß Nikon

Hallo Nikon

Vielleicht könntest Du uns ein paar Bilder aus dieser Zeit zeigen?
Wir alten Kroatien(Jugo) Freunde sind ganz scharf auf nostalgische Erinnerungen.
Wäre doch nett.

@jürgen
Danke für diesen aufschlussreichen Bericht. Du bist immer für positive Überraschungen gut!
 

berno

aktives Mitglied
Registriert seit
6. Apr. 2012
Beiträge
385
Punkte
63
Danke claus Jürgen ,
Somit hat sich das Rätsel für uns a6ch gelöst. Lach
Haben im letzten und in diesem Jahr n öfters davor gestanden und uns gefragt warum so ein grosser Gutshof verfällt ?

Das mit dem Gutshof war meine Vermutung .

Berthold
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.764
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Miteinander,

nun habe ich etwas Zeit um Euch die mir bekannten Hintergründe zum geplanten Ausbau dieses Areals mitzuteilen. Vor etwa 10 Jahren wurde das erste mal in der Lokalzeitung Glas Istre berichtet, daß auf der Marlera-Halbinsel in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campingplatz Kazela eine große Golfanlage errichtet werden soll. Wie üblich, fehlten dann bestimmte Genehmigungen, vor allem im Hinblick auf die Umweltgesetze. Mit im Team der Initiatoren war ein ehemaliger Fussballnationalspieler von Kroatien, der in Liznjan einen Wohnsitz unterhält. Offensichtlich war dieser Mensch, ob es ihn noch gibt, kann ich nicht sagen, wohlhabend und auch gut „vernetzt“.

Die Gesamtinvestionssumme sollte annähernd 100 Millionen Euro umfassen. Geplant war, daß die Pferdeställe in das Haupthaus eines neu zu errichtenden Fünf-Sterne-Hotels integriert werden sollten. Ob hier Denkmalschutz besteht, ist mir nicht bekannt.

Daneben sollten insgesamt 60 Villen mit Pool, ob zum Verkauf oder zur Vermietung gedacht, ist mir auch nicht bekannt, errichtet werden. Schließlich sollte ein 18-Loch-Golfplatz gebaut werden. Hier kommt nun das Abwasser der Touristen-Gemeinde Medulin ins Spiel. Die neue Abwasserleitung ging vor wenigen Wochen in Betrieb und führt genau durch dieses Gelände. Eine Kläranlage wurde bisher allerdings noch nicht gebaut, ist jedoch in Planung. Das geklärte Wasser sollte dann zur Bewässerung des Greens hergenommen werden.

Da sich so eine Großbaustelle sicherlich über Jahre hinzieht, wäre es unbedingt erforderlich, daß Liznjan endlich die bereits seit Jahren geschotterte Umgehungsstraße am Fussballplatz vorbei bis zum Lokal Stari Ribar baut um den Bauverkehr zumindest teilweise aus dem Ort herauszuhalten. Hier gibt es offensichtlich jedoch noch ein Grundstücksproblem.

Nun soll es laut der Lokalzeitung so sein, daß unbedingt mit dem Bau begonnen werden müsse, da ansonsten die Genehmigungen wegen Zeitablauf verfallen und mehrere Millionen in den Sand gesetzt sind. Ähnliches Baurecht besteht im übrigen auch in Deutschland. Vielleicht sind Investoren mittlerweile abgesprungen, vielleicht mangelt es auch an den finanzierenden Banken. Anscheinend sollen jedoch nun vorab einige Ferienhäuser zum Verkauf gebaut werden.

Was den immer wieder in der Presse genannten Yachthafen in der Kuje-Bucht von Liznjan angeht, wird da wohl so schnell nichts passieren. Die Gemeinde wird in nächster Zeit den bestehenden Hafen ausbauen und Liegeplätze schaffen und verpachten. Daneben, im geographischen Sinne, soll der bestehende Strand ausgebaut und mit Kies aufgeschüttet werden. Ich persönlich finde dieses Uferstück zwar nicht ideal zum Baden, viele Urlauber und Einheimische sind jedoch anscheinend aufgrund der vorhandenen mittlerweile fünf Imbißbuden anderer Meinung.

Zusammenfassend stand schon so oft in der Lokalzeitung, daß der Baubeginn der Golfanlage unmittelbar bevorsteht, daß ich skeptisch bin, was da geschrieben steht. Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn sich was tut. Vielleicht fange ich ja auch Golf spielen an. Das Alter dazu hätte ich langsam…:facepalm:

Jürgen
 

tosca

erfahrenes Mitglied
Registriert seit
16. Juni 2006
Beiträge
5.915
Punkte
113
Ort
Südbaden
Hallo Jürgen,

sehr interessant und aufschlussreich Deine Berichte und Bilder. Ich bin ja mal gespannt, was aus diesen Plänen in ferner Zukunft wird.....
 

Kazelafan

aktives Mitglied
Registriert seit
22. Nov. 2009
Beiträge
176
Punkte
28
Ort
Alling
Hallo Jürgen,
ich campe seit 1984 fast jedes Jahr im CP Kazela und habe den permanten Verfall des Gutshofes beobachten können. Die Bewirtschaftung müsste etwa 1985/86 eingestellt worden sein. Der Campingplatz war schon damals nicht mehr in Betrieb. Die langestreckte Halle ohne Dach am Weg war der zugehörige Supermarkt. Die "seltsamen Gehege" waren die Freianlagen für die Schweine. Der Verfall der Anlage wurde u.A. auch durch den Beschuss der abziehenden MIG21 der jugoslawischen Armee im Sommer 1991 beschleunigt. Ansonsten war mir damals die ganze Gegend etwas suspekt, da ja bis 1991 das nahegelegene Schiessgeländer für die MIG21 auf Malera noch in Betrieb war.
Rainer
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.764
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
Hallo Jürgen,
ich campe seit 1984 fast jedes Jahr im CP Kazela und habe den permanten Verfall des Gutshofes beobachten können. Die Bewirtschaftung müsste etwa 1985/86 eingestellt worden sein. Der Campingplatz war schon damals nicht mehr in Betrieb. Die langestreckte Halle ohne Dach am Weg war der zugehörige Supermarkt. Die "seltsamen Gehege" waren die Freianlagen für die Schweine. Der Verfall der Anlage wurde u.A. auch durch den Beschuss der abziehenden MIG21 der jugoslawischen Armee im Sommer 1991 beschleunigt. Ansonsten war mir damals die ganze Gegend etwas suspekt, da ja bis 1991 das nahegelegene Schiessgeländer für die MIG21 auf Malera noch in Betrieb war.
Rainer

Hallo Rainer,

danke für diese Infos. Ich wußte nicht, daß die Landwirtschaft doch bis Mitte der 80er Jahre noch in Betrieb war. Auch ist mir neu, daß die Gebäude anscheinend auch zum Zielobjekt der jugoslawischen Luftwaffe auserkoren wurde. Ich dachte immer, die haben nur im zuletzt umzäunten Gelände bis raus zum Leuchtturm geübt. Da steht ja heute noch der verrostete Beobachtungsturm.

Deinen Aussagen zufolge war der Gutshof jedoch nicht ursprünglich Zielobjekt für die in Massen herumliegenden Betonbomben, sondern diente dazu, die Munition so "loszuwerden", daß zwar der neu entstehende kroatische Staat geschädigt wird, jedoch keine Menschen zu Schaden kommen. Das düfte in etwa die Zeit gewesen sein, wo die militärischen Anlagen der jugoslawischen Volksarmee in Pula nach dem Ausrufen der Unabhängigkeit von den Kroaten blockiert wurden.

Zur Marlera-Halbinsel habe ich vor einiger Zeit ja mal einen kleinen Bericht verfasst.

http://www.adriaforum.com/kroatien/...lbinsel-in-liznjan-istrien.72061/#post-708325

Stimmt es deiner Erkenntnis nach, daß auch dieser damals bereits aufgelassene Campingplatz wie auch der am Hafen von Liznjan ausschließlich für Arbeiter von tschechoslowakischen Firmen reserviert war, die hier im Rahmen von Bartergeschäften ihren Urlaub verbringen konnten?

grüsse

jürgen
 

Kazelafan

aktives Mitglied
Registriert seit
22. Nov. 2009
Beiträge
176
Punkte
28
Ort
Alling
Hallo Jürgen,
wer der Betreiber des Campingplatzes war, oder ob der Campingplatz überhaupt in Betrieb gegangen ist, ist mir nicht bekannt. Die Freizeitanlage im Wäldchen am Ortseingang von Lizjnan war angeblich die Ferienanlage einer inländischen Firma. Von dieser Anlage in Form von Mobilhomes, wie ich mich glaube zu erinnern, sieht man nur noch die Reste des Sanitärgebäudes. Am Hafen selbst gab es damals keine Erholungseinrichtungen, da der Lärm den die MIG21 verursachten, die Bomben abwarfen und scharf schossen, viel zu gross war.
Rainer
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.764
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
Hallo Jürgen,
wer der Betreiber des Campingplatzes war, oder ob der Campingplatz überhaupt in Betrieb gegangen ist, ist mir nicht bekannt. Die Freizeitanlage im Wäldchen am Ortseingang von Lizjnan war angeblich die Ferienanlage einer inländischen Firma. Von dieser Anlage in Form von Mobilhomes, wie ich mich glaube zu erinnern, sieht man nur noch die Reste des Sanitärgebäudes. Am Hafen selbst gab es damals keine Erholungseinrichtungen, da der Lärm den die MIG21 verursachten, die Bomben abwarfen und scharf schossen, viel zu gross war.
Rainer

Hallo Rainer,

danke für die ergänzende Info. Ich selbst kenne eine ältere Slowakin, die in Liznjan eine Fewo besitzt. Sie hat mir erzählt, daß sie "früher" wiederholt mit Kollegen aus ihrem Betrieb in dem Campingplatz ihren Urlaub verbracht hat. Im nächsten Jahre werde ich sie sicherlich wieder treffen. Da kann ich ja mal nachfragen.

Im übrigen gibt es meines Wissens zwei Sanitärgebäude. Eines neben bzw hinter dem Gutshof in Richtung Steinbruch und ein weiteres davor neben dem von dir als ehemaligen Supermarkt identifizierten Gebäudes.

grüsse

jürgen
 

Nikon

Mitglied
Registriert seit
7. Sep. 2008
Beiträge
86
Punkte
18
Ort
Augsburg
meines Wissens waren in den 70-er und 80-er Jahren Tschechen in den Bungalows.
Es kam immer Samstag ein Bus, der Urlauber gebracht und abgeholt hat.
Unsere alten Vermieter erzählten, dass es Tschechische Firmen sind, die ihre
Arbeiter hier her schicken.
Wir haben diese Leute auch täglich am Marlera- Strand getroffen, konnten uns aber
leider nicht verständigen. Sie haben sich auch immer sehr zurück gehalten.

Gruß Nikon
 

claus-juergen

Globaler Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
8. Apr. 2008
Beiträge
26.764
Punkte
113
Ort
Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
meines Wissens waren in den 70-er und 80-er Jahren Tschechen in den Bungalows.
Es kam immer Samstag ein Bus, der Urlauber gebracht und abgeholt hat.
Unsere alten Vermieter erzählten, dass es Tschechische Firmen sind, die ihre
Arbeiter hier her schicken.
Wir haben diese Leute auch täglich am Marlera- Strand getroffen, konnten uns aber
leider nicht verständigen. Sie haben sich auch immer sehr zurück gehalten.

Gruß Nikon

hallo Nikon,

das deckt sich mit meinem Wissensstand. Die Busse haben die erholungsbedürftigen Arbeitsbrigaden aus der damaligen CSSR zu ihrem Traumstrand nach Liznjan gebracht. Im Gegenzug dürfte dieser Staat vermutlich Erzeugnisse der Metallindustrie in Titos Arbeiterparadies geliefert haben. Devisen hatten beide Staaten nicht und die jeweilige Währung des anderen konnte man auch nicht brauchen. Also Tausch Ware gegen Dienstleistung so wie es überall unter den sozialistischen Bruderländern üblich war.

grüsse

jürgen
 
  • Like
Reaktionen auf meine Beiträge: Nikon
Top Bottom