"Land unter" in VELA LUKA! Ein Bildbericht

E

ELMA

Guest
Land unter!!!

Für mich war dieses Erlebnis ein Phänomen, - als süddeutsche Landratte hatte ich so etwas noch nie erlebt.

Es war am 12. April 2008 in Vela Luka auf der Insel Korcula.

Einen Tag lang war schlechtes Wetter. Tief hängende Wolken, stürmischer Jugo aus SSO und starker Regen hatten die Urlaubslaune sehr beeinträchtigt. Lesen, Schlafen, Herumlungern trübten die Stimmung. Fernsehen war nicht möglich, da die SAT Schüssel auf dem Wohnmobil bedenklich in der Verankerung knarrte.

Plötzlich teilte uns Goran, unser Campingplatzchef mit: In Vela Luka stehen die Straßen am Hafen unter Wasser.

Wieso?

Der Regen war zwar heftig, doch nicht so stark, dass das Meer anstieg!
Das musste ich sehen. Goran nahm mich mit dem Auto mit zu einer Cafebar am Rande der Bucht.

Vela Luka liegt in einer Bucht, die sich zum Ende hin fjordähnlich sehr stark verengt.

Als wir das Ende dieser Bucht erreichten, war das Meer „weg“ !!!
Der mit grünen Algen bedeckte Meeresboden war sichtbar.

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Die folgenden Bilder wurden innerhalb von 10 Minuten aufgenommen.
Unaufhaltsam begann das Wasser mit hoher Geschwindigkeit in die Bucht zu strömen.

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Die Uferstraße war binnen 10 Minuten überschwemmt.

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Genauso schnell zog sich das Wasser wieder zurück.

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Dieser Vorgang wiederholte sich regelmäßig , auch noch eine Weile nachdem der Sturm etwas nachgelassen hatte.
Hier vom gleichen Standort in die andere Richtung fotografiert:

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So sah die Uferstraße auf der anderen Seite aus

B18VL_Flut_Schiffe_Gradina_032.jpg


Und so zwei Tage später.

B19VL_Flut_Schiffe_Luka_054.jpg


Das rote Auto wäre zwei Tage zuvor in Gefahr gewesen.

Goran erklärte mir:

Das Ganze hat nichts mit einem Tsunami zu tun.

Vela Luka liegt an einer Bucht , deren Ende sich fjordähnlich verengt.

Blick vom Berg Hum auf Vela Luka bei schönem Wetter.

VL_gesamt__048r.jpg


Starker Jugo treibt das Wasser in die nach SSO ausgerichtete Bucht.
Das Wasser in der Bucht beginnt sich aufzuschaukeln: Hin und her.
In einem bestimmten Rhythmus.

Daher die Abstände von ca 10 Min, in denen der Meeresspiegel am schmalen Ende der Bucht um gut 2 Meter anstieg, die Straße überschwemmt wurde und danach genauso schnell der Meeresboden wieder frei lag.

Für mich war dieses Erlebnis ein faszinierender, aber auch erschreckender Beweis für die Kraft des Wassers.
Am Schulhaus in der Nähe des Hafens von Vela Luka befindet sich übrigens eine Markierung:

Wellekomb6501.jpg


1978 haben starker Jugo, sonstige meteorologische Faktoren wie Luftdruck und eine Springflut so ungünstig zusammengewirkt, dass das Meer sich zuerst ganz aus der Bucht zurückzog und die Schiffe zunächst auf dem Meeresboden lagen.

Nach kurzer Zeit stieg das Wasser auf auf ca 7 m über NN und verursachte in einem Teil der auf Meereshöhe gelegenen Stadt Vela Luka große Schäden.

Ähnliche Phänomene sind, nach Gorans Aussage, in fjordähnlichen Buchten wie bei Starigrad auf Hvar und im Limskifjord in Istrien bekannt.
Sie treten nicht oft auf, sind jedoch auch in Zukunft nicht auszuschließen.

ELMA

http://www.youtube.com/watch?v=lzA5DTk_vIg
 
M

Me

Guest
Elke, jetzt hast Du Dein Vela Luka von einer ganz
anderen Seite kennen lernen dürfen!
Aber sehr informativ dieser Bericht.
Finde es toll, Elke ist immer auf Fotosafari und liefert uns
dann solche Aufnahmen.

Lg Me
 

balou

Forum-Guide
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Hallo Elma,
ist ja super interessant, hatte schon mal davon gehört. Aber noch nie Bilder davon gesehen oder es mir in dem Ausmaß vorgestellt. Toll das Du diese Bilder schießen konntest und sie hier eingestellt hast.

Gruß
Balou
 

thomy-mattsies

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Ist ja total krass, was die Natur und speziell Wasser für Kraft hat, suuper interessant, wenn es gut ausgeht...
 

wallbergler

Travel Junkie
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Liebe Elke,
also von den " Wasserspielen" des Meeres habe ich überhaupt noch nichts gehört. Desto mehr freut es mich, dass du es hier zeigst. Super.
Was mich auch freut, dass du dieses Bildprogramm voll beherrscht. Siehe
die Vergrößerung blau umrahmt.
Ich muss erst wieder eins suchen, da meines beim Plattmachen vom Laptop seinerzeit verschwunden ist.
Danke
Helmut
 
E

ELMA

Guest
Hallo !
Ich danke Euch für Euer Interesse an diesem Thema!!

Was mich selbst interessieren würde ist, ob nicht der eine oder andere unserer zahlreichen erfahrenen Seebären / Skipper im Forum solch ein Phänomen selbst einmal auf ihrem Boot erlebt hat und was man dann tut, wenn man z.B. zufällig in einer solchen Bucht vor Anker oder an eienr Boje liegt?

Gruß,
LMA
 

jadran

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also mit den ausmaßen wie du es beschreibst kenne ich es nicht.
gott sein dank nicht, gezeiten ja. also so einen guten meter dann ist keine seltenheit.

aber ein sehr starker wind kann das alles drücken.

ein segler der hätte da noch viel mehr freude mit.

bin ja kein segler kann nur gas geben.

jadran
 

Lülis

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Ich muss echt sagen so was bekommt man sicher nicht alle Tage vor der Kamera.
Wirklich beeindruckend.
Gruß Lülis
 

Mifle0371

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Hallo Elke
sehr interssant die Aufnahmen. Das sieht sich unheimlich an. Ich selbst habe schon ähnliches erlebt. In dem Ausmaß aber nicht. da kamen 2005 vielleicht 1 Meter hohe Wellen auf das Ufer zu. Welle ist vielleicht falsch. Das Meer hat sich richtig erhoben. Ich war froh das niemand im Wasser war. Danach waren sämtliche Pflanzen weg und das Wasser war schmutzig. Das ist eben die Natur. War übrigens 15 Km nördlich von Starigrad.
Tschüß
Michael.
 

aundk

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www.heimatverein-borgloh.de
Hallo Elke,


... und wir stellen mal wieder fest: Unser Urlaubsland hat zu allen Jahreszeiten seine Reize! Mal sind es Reiseeindrücke auf verschneiten Straßen, Wanderungen im Hinterland mit reizvoller Botanik oder "Wasserspiele" an der Küste.

Diese Vielfalt an Reiseberichten liefert uns Daheimgebliebenen durch unserer Forum eine ständige Fortbildung in ´Sachen Kroatien´!


LG Klaus
 
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