Reisebericht Slowenien und Kroatien

sesom

Mämber!
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Ort
Nürnberg
Hi,

hier ein kleiner Reisebericht über meine Tour im Frühjahr 2003 nach Kroatien und zurück. Ich war zusammen mit meinem älteren Sohn (5 Jahre) vom 17. - 25. Mai unterwegs und so war die Tour natürlich auch ein bischen nach den Bedürfnissen eines fünfjährigen ausgerichtet.

Teil 1: Anfahrt via Österreich

Los gings am Samstag kurz vor 18 Uhr in Nürnberg. Nach einer Rast kurz vor München, schlief der Junior glücklicherweise kurz nach 20 Uhr ein und ich konnte entspannt bis kurz vor die slowenische Grenze zuckeln (50 PS fabrizieren auf der Tauernautobahn leider keine Wunder). Zum Übernachten fuhr ich am Milstätter See raus, umrundete diesen und fuhr noch bis Feld am See am Afritzer See. Das dortige Strandbad zierte zwar ein Campieren verboten-Schild, aber kurz vor Mitternacht musste ich einfach meine Fahrtüchtigkeit wiederherstellen und parkte für eine Nacht auf dem Parkplatz des Bades.
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Morgens bot sich uns dieses recht nette Bild des Afritzer Sees:
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Sowohl die Besitzer des Bades als auch die Mitglieder des nebenan gelegenen Tennisclubs störten sich nicht an uns, der Platz ist für eine Übernachtung also durchaus geeignet.



Teil 2: Postojna-Höhle in Slowenien

Am Sonntag ging es weiter durchs Karawankentunnel nach Slowenien und hier auf der nun fast fertiggestellten Autobahn (Maut nicht nenneswert) bis nach Postojna, zur dortigen Tropfsteinhöhle. Die Höhle ist wirklich spektakulär, einen Besuch kann ich nur jedem empfehlen, der in die Gegend kommt, Führungen gibt es stündlich, weitere Infos gibts auf der Website.
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Danach fuhren wir noch 4 km weiter bis zum Campingplatz Pivka Jama in Veliki Otok. Ein uriger Platz, momentan noch recht leer, wie man hier sehen kann:
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Im Sommer soll der Platz sehr voll sein, davon war noch nichts zu spüren. Alles sehr sauber, auch das Waschhaus, die angeschlossene Gaststätte ist zu empfehlen. Bezahlt habe ich mit CCI knapp 10 Euro.



Teil 3: Camp Kovacine auf Cres

Am Montag ging es weiter auf die Insel Cres in Kroatien. Von Postojna auf der Landstraße nach Rijeka, dort in Richtung Opatja und weiter bis nach Brestova, wo die Fähre nach Cres jede Stunde ablegt. Diesesmal hatten wir Glück, rauf auf die Fähre, Bugklappe zu und los gings. Die Überfahrt dauert 25 Minuten und kostet selbst für meinen T3 stolze 22,- Euro.
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Die Fähre stammt wohl irgendwoher aus China oder Hongkong, viel Mühe hat man sich nicht gemacht, das zu verheimlichen, sogar auf den Toiletten ist noch alles auf chinesisch beschriftet. Auf der Fähre 4 Teertransporter, wie wir später feststellten, wird die Straße von Porozina nach Cres gerade neu gebaut, große Teile sind auch schon fertig.
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Wir fuhren in ca. 45 Minuten bis nach Cres-Stadt zum Camp Kovacine, das mir Moses empfohlen hatte. Jetzt in der Vorsaison ist es hier traumhaft! Wir belegten einen Platz in der zweiten Reihe am Meer, aber nicht weil an in der 1. Reihe nichts mehr frei gewesen wäre, unser Platz gefiel uns einfach besser. Mit 26°C war es angenehm warm, aber nicht zu heiss, der Platz war nur spärlich belegt - einfach super! Hinter dem blauen Tunnelzelt spitzt links noch unser Bus hervor:
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Vom Platz aus kann man auf der Uferpromenade direkt bis ins Zentrum von Cres-Stadt radeln, ich schätze mal 1,5 km weit. Dort finden sich Kneipen, Restaurants und Pizzarien ohne Ende, hat uns beiden sehr gut gefallen:
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Leider verschlechterte sich das Wetter im Laufe des Nachmittags des nächsten Tages ziemlich, so daß wir nach einer weiteren Nacht auf Cres ...
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... am darauffolgenden Tag wieder zur Fähre und zurück ans instrische Festland fuhren.
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Camp Kovacine kann ich echt empfehlen. Die Nähe zu Cres-Stadt ist optimal, wenn man Abends nicht nur vor dem Bus rumsitzen will, der Platz ist sehr sauber, Waschhäuser tiptop. Leider ist der kleine Laden nicht gerade gut ausgestattet, aber wir hatten eigentlich alles dabei und für ein Paar Flasch Zlatorog-Bier hats gereicht. Bezahlt habe ich pro Nacht knapp 15 Euro, für Vorsaison schon etwas grenzwertig, aber noch OK.



Teil 4: Camp Lanterna in Istrien

Quer durch Istrien ging es über Pazin nach Porec, wo wir einen kleinen Zwischenstop einlegten und danach weiter in Richtung Norden bis kurz vor Novigrad zum Camp Lanterna. Je weiter wir fuhren, desto besser wurde das Wetter und bald hatten wir wieder strahlend blauen Himmel. In Lanterna wollten wir Freunde treffen, die wir schon auf dem Platz bei Postojna getroffen hatten, die aber ohne Umweg über Cres nach Lanterna gefahren waren.

Durch Zufall fanden wir die Freunde sehr schnell, die Kinder waren wieder vereint und ich hatte so keinen Streß mit meinem Junior (der mit der Kamera und der Mädchenhorde drumherum, früh übt sich). Lanternacamp ist riesig (90 Hektar) und landschaftlich sehr schön gelegen, von komplett sonnigen Plätzen bis zu Schattenplätzen unter großen Eichen gibt es alles. Ein Teil des Platzes ist parzeliert, der andere Teil steht zur freien Verfügung.
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Wir standen wieder fast am Ufer, nur ca. 50 Meter vom Swimmingpool entfernt, im parzellierten Teil des Platzes (Parzelle 650).
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Swimmingpool am Meer? Jaja, finde ich auch etwas seltsam, aber die Wassertemperatur im Meer von 17°C und die Kinder, die den Pool genial fanden, brachten mich zu diesem Zugeständnis. Der Pool ist extrem gepflegt und mit einem kleines Imbiss (Bier, Limo, Eis, Cevapcici) ausgestattet, es lies sich wirklich aushalten dort.
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Lanterna ist der bisher komfortabelste Platz, den ich in Kroatien gesehen habe. Extrem saubere Waschhäuser, die nach dem Prinzip Ein-Waschhaus-Eine-Putzfrau funktionieren, gute und günstige (Kinderportion Spaghetti unter 2 Euro) Restaurants, gut ausgestatteter Supermarkt, die Anlage selbst sehr gepflegt, schon fast wie eine Parkanlage. Die Leute an der Rezeption sehr freundlich, sogar gemischte Bezahlung in Kuna und mit Kreditkarte war kein Problem. Pro Nacht habe ich auf der Parzelle (Kategorie A) mit CCI-Rabatt ca. 13 Euro bezahlt - Preis-Leistungsverhältnis m.E. sehr gut.



Teil 5: Bohinj-See in Slowenien

Am Samstag gings zurück in Richtung Heimat. In gut 3 Stunden fuhren wir von Lanterna via Ljubljana und Bled zum Bohinj-See. Der kleine See liegt traumhaft am Ende des Tales, mitten im Triglav-Nationalpark.
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Am Campingplatz Autocamp Zlatorog, einem kleinen Platz am Ende des Sees, fanden wir einen Stellplatz direkt am Ufer:
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Der Platz ist ein Treffpunkt von Kanu-Fahrern und Anglern. Auf dem See kann man Bootsrundfahrten machen, dieses Schiff legt regelmässig direkt am Campingplatz an.
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Am Nachmittag fuhren wir mit der Bergbahn, die nur 500 Meter vom Campingplatz entfernt liegt, bis auf gut 1500 Meter Seehöhe auf dem Berg Vogel. Der Campingplatz liegt ungefähr dort, wo das Kabel der fahrenden Bahn den See schneidet.
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Große Lust zu Wandern hatten wir nicht und so belegten wir für gut 2 Stunden einen herrlich Terassenplatz vor dieser Hütte. Preislich ist Slowenien durchaus attraktiv, für 3 große Bier (Seilbahnfahren macht durstig) und 2 Fanta bezahlte ich gerademal 6 Euro, an den Preisvergleich mit einer österreichischen Berghütte will ich gar nicht denken.
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Am Sonntagmorgen stand ich schon kurz nach 6 Uhr auf und genoß die Stimmung am See, die ersten Kanufahrer waren auch schon unterwegs.
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Auch diesen Platz kann ich empfehlen, er ist recht urig und die direkte Lage am See - wobei die besten Plätze hier eben nicht durch Dauercamper mit Gartenzwergen verstellt sind - machen ihn sehr attraktiv. Die Gegend könnte man durchaus auch für einige Tage besuchen, Möglichkeiten gibt es genug. Ich bezahlte für eine Nacht mit CCI-Rabatt (den es in Slowenien und Kroatien übrigens fast überall gibt, spart 10%) ca. 8 Euro, das Waschhaus ist OK, der Laden hatte leider nach einem Besitzerwechsel noch nicht geöffnet.

Um 8 Uhr morgens gings dann los in Richtung Bled (30 km), durchs Karawankentunnel und dann über die Tauernautobahn nach Hause. Insgesamt waren wir in 9 Tagen 1800 km unterwegs, unser 21 Jahre alter T3 meisterte das ohne jedes Mucken. Qualität eben ...

Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und die vielen Bilder haben euch nicht allzusehr strapaziert, für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung!


Klaus
 
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Guest

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Hallo Klaus, Dein Reisebericht hat mir gut gefallen und ich denke etwas wehmütig an unsere vergangenen 5 Jahre mit dem Wohnmobil zurück. Wir waren viel in Frankreich unterwegs, auf Sardinien (top !) und sehr viel in Kroatien - Cres, Krk, Pag, Nin; Krka-Nationalpark usw. Am besten hat es uns aber bis jetzt auf Murter gefallen (nicht auf dem eigentlichen Campingplatz, sondern genau gegenüber auf dem ruhigeren, etwas "halbwilden" Platz). Kann ich wirklich nur empfehlen.
Gruß Petra
 
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