Ausgefallene 40 Jahre alte Maestral-Beschreibung

Goldie

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Eine seltsame Mischung ist der Maestral:
Halb trocken und kalt, halb feucht und regnerisch; denn sein Geburtshaus ist der Nordwesten.

Er hat das alte und einsame Patrizierhaus am Meere zum Seufzen gebracht, um dann wieder eine Weile ruhig zu sein. Er stieg tief in den Kamin hinein, um mir etwas vorzuheulen und die Fledermäuse aus dem verräucherten Versteck zu jagen.

Der Maestral ist ein Weltwanderer seit Ewigkeit und schleppt gerne Regen mit sich. Und diesen Regen legt er wie einen Mantel auf das ausgedörrte Hausdach.

Danke, Maestral!
Die großen Zisternen, worin der Wasservorrat für die Küche und die Wäsche gesammelt wird, sind im heißen Sommer schon recht leer geworden.
Getrunken habe ich das Wasser nicht: denn es schmeckt fad und ausdruckslos, mit einer Spur von zugesetztem Kalk. Aber im schwarzen und starken Kaffee nach türkischer Art war das vom Maestral gebrachte Wasser angenehm.

Viele Blätter hat er auf den Gartenweg gelegt. Besonders die harten, silbernen Blätter der Ölbäume. Viele Hölzer hat er in die zackigen Klippen am Ufer geschwemmt. Er hat die Hände eines unermüdlichen Wäschers. Wenn er mit großen Wolkenschüben vorübergezogen ist, sieht alles, Treppe, Mauer, Tor, Baum, Strauch, Stein und Weg wie neu und morgenfrisch aus.
 
E

ELMA

Guest
AW: Ausgefallene 40 Jahre alte Maestral-Beschreibung

Diese Beschreibungen sind einfach Spitze!
Danke, Goldie!

Gruß,
ELMA
 
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